Der Prozessor:
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Mit seinen Ryzen-Prozessoren und letztendlich auch den Threadripper-Modellen kam AMD nach vielen Jahren der Durststrecke endlich wieder zurück auf den Prozessoren-Markt und jagt Intel damit sicherlich das eine oder andere Prozent Marktanteil ab. Kein Wunder, kann der AMD Ryzen Threadripper 1950X als neues Flaggschiffmodell mit satten 16 Kernen und 32 Threads aufwarten. Dabei machen sich die Kerne mit einer Geschwindigkeit von 3,4 GHz in der Basis ans Werk, erreichen je nach Auslastung und Temperatur gut und gerne auch Taktraten von bis zu 3,7 GHz. Werden hingegen nur maximal vier Kerne voll belastet, erreichen diese sogar Geschwindigkeiten von bis zu 4,0 GHz im XFR. Dazu gibt es satte 32 MB L3-Cache und pro Kern 512 KB L2-Zwischenspeicher.
Doch die Threadripper-Prozessoren glänzen nicht nur mit einer Vielzahl an Zen-Kernen, sondern können auch einiges an PCI-Express-Lanes vorweisen und mit einigen SATA- und USB-Ports ohne Zusatzcontroller umgehen. Der AMD Ryzen Threadripper 1950X unterstützt 64 PCI-Express-3.0-Lanes, wovon 48 für Grafikkarten zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Bei Intels LGA2066-Plattform für die Core-X-CPUs sind es je nach CPU nur 16, 28 oder maximal 44 PCI-Express-Lanes. Threadripper ist aber auch ein richtiges Monster. Die mächtige CPU wird zunächst in die TR4-Halterung geschoben und erst dann per Klapp-Mechanismus mit den Pins im Mainboard-Sockel verbunden. Rings um den Sockel herum gibt es meist acht Speicherbänke für DDR4-UDIMMs, die jeweils maximal 16 GB fassen können. Damit lassen sich bei Threadripper bis zu 128 GB Arbeitsspeicher realisieren. Unterstützt werden vier Speichercontroller.
Preislich reißt der AMD Ryzen Threadripper 1950X ein großes Loch in den Geldbeutel. Satte 860 Euro möchte AMD für sein aktuelles Prozessor-Flaggschiff haben. Wer eine Alternative von Intel sucht, greift zum Intel Core i9-7900X.
Mögliche Alternativen:
Weitere CPU-Tests finden sich unter in unserer Prozessoren-Kategorie.
Der CPU-Kühler:
Die stolzen 180 W TDP des AMD Ryzen Threadripper 1950X müssen erst einmal abgeführt werden – keine leichte Aufgabe für die Kühlung. Wir entschieden uns hier für eine Wasserkühlung und einen All-In-One-Kühler von Corsair. Aufgrund des riesigen Sockels sind derzeit nur sehr wenige Kühler kompatibel, meist nur mithilfe neuer Halterungen. Unsere Corsair H115i setzt hier auf einen 280-mm-Radiator, der mit zwei hauseigenen 140-mm-Lüftern bestückt ist. Sie lassen sich per PWM regeln, machen sich mit maximal 2.100 Umdrehungen pro Minute ans Werk und sollen laut Corsair eine Geräuschkulisse von maximal 43 dB(A) erreichen. Pumpe und Ausgleichsbehälter sind direkt im Kühler integriert, welcher direkt über dem CPU-Sockel montiert und über den USB-Header mit Strom versorgt wird.
Wer nicht ganz so viel Platz in seinem Gehäuse hat, trotzdem aber ebenfalls zu einer Wasserkühlung greifen möchte, sollte einen Blick auf die MasterLiquid 240 von Cooler Master werfen. Wer lieber auf Luftkühlung setzen möchte, sollte sich den Noctua NH-U14S TR4-SP3 anschauen, welchen wir in Kürze auch in unserem Grafikkarten-Testsystem verwenden werden.
Mögliche Alternativen:
Weitere Kühler-Tests finden sich in unserer Kühlungs-Kategorie.
Das Mainboard:
Als Untersatz dient bei unserem dritten Buyer's-Guide-Rechner das Gigabyte X399 AORUS Gaming 7. Dieses nimmt unseren Threadripper-Prozessor sicher auf, verfügt über acht Speicherbänke und ist mit fünf mechanischen PCIe-3.0-x16-Steckplätzen ausgestattet. Dazu lassen sich achtmal SATA-III- und drei M.2-Laufwerke verbauen. Hinzu kommen insgesamt zehn USB-3.1-Schnittstellen der ersten Generation, drei USB-3.1-Buchsen der zweiten Generation und viermal USB 2.0. In Sachen Netzwerk bietet das X399-Board die Wahl zwischen einem Gigabit-LAN-Port und einem WLAN-AC-Modul. Auch Realteks Audiochip ALC1220 ist mit an Bord, genau wie eine schicke RGB-Beleuchtung.
Mit einem Preis von 353 Euro ist das Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 alles andere als ein Schnäppchen, siedelt sich verglichen mit der Konkurrenz preislich aber im guten Mittelfeld ein. Wer eine solch teure CPU kauft, ist sich auch der teuren Board-Kosten bewusst. Etwas günstiger wäre das ASUS Prim X399-A, eine andere Alternative hingegen das MSI X399 Gaming Pro Carbon.
Mögliche Alternativen:
Weitere Mainboard-Tests finden sich in unserer Mainboard-Kategorie.
Der Speicher:
Über eine RGB-Beleuchtung verfügt auch der Speicher unseres High-End-Rechners. Wir setzen hier auf den G.Skill Trident Z RGB – mit Blick auf das Quad-Channel-Interface natürlich in vierfacher Ausführung. Jedes der vier Module arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 3.200 MHz, bringt es auf Zugriffszeiten von CL14-14-14-34 bei einer Speicherspannung von 1,35 V. Die Kapazität beläuft sich jeweils auf 8 GB, womit in der Summe satte 32 GB an Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen – doppelt so viel wie beim Mittelklasse-Rechner und viermal so viel als bei unserem Einsteiger-Rechner für einen Gesamtpreis in Höhe von gerade einmal 750 Euro.
Für den Arbeitsspeicher muss man aktuell rund 410 Euro einkalkulieren, was nicht nur an der hohen Geschwindigkeit liegt, sondern natürlich auch an seiner Kapazität. Mögliche Alternativen wären der Corsair Vengeace RGB mit 3.600 MHz und ebenfalls 32 GB oder aber etwas günstiger der Crucial Ballistix Elite mit 3.000 MHz und nur 16 GB.
Mögliche Alternativen:
Weitere RAM-Tests finden sich in unserer Arbeitsspeicher-Kategorie.
Fertig ist das Grundgerüst aus Mainboard, Prozessor, Kühler und Arbeitsspeicher. Stecken wir nun die restliche Hardware hinzu und spendieren ihr ein schönes Zuhause.