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Buyer's Guide 2017

Bauvorschlag für einen 3.300-Euro-Rechner - Die Hardware im Detail II

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Die Grafikkarte:

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Schneller geht es für unser High-End-System für Gamer nun wirklich nicht. Wir rüsten unseren 3.300-Euro-Rechner mit einer ASUS ROG GeForce GTX 1080 Ti Strix OC aus. Eine 2,5-Slot-Grafikkarte mit NVIDIAs derzeit schnellstem GP102-Chip. Dieser wirft satte 12 Milliarden Transistoren in die Waagschale und wird wie die meisten Pascal-Chips im fortschrittlichen 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC gefertigt. Dabei verfügt er über sechs Graphics Processing Cluster (GPC), die mit insgesamt 28 Streaming-Multiprozessoren (SMM) mit jeweils 128 Shadereinheiten bestückt sind. Damit kommt die GeForce GTX 1080 Ti wie die Titan X auf stolze 3.584 Rechenwerke und 224 Textureinheiten, da auch hier weiterhin acht TMUs an jeden Shadercluster gekoppelt werden. Im Vergleich zur Non-Ti-Version, welche lange Zeit das Gamer-Flaggschiff unter den GeForce-Grafikkarten bei NVIDIA darstellte, ist das eine Steigerung um weitere 1.024 ALUs bzw. 64 TMUs.

Das Speicherinterface ist auf 352 Bit verbreitert worden, gegenüber der Titan X ist das aber noch immer ein 32-Bit-Controller weniger. Dafür spendiert NVIDIA der GeForce GTX 1080 Ti deutlich schnelleren GDDR5X-Speicher, welcher sich standardmäßig mit einer Geschwindigkeit von 1.375 MHz ans Werk machen darf und damit eine Bandbreite von 484 GB/s erreicht. Zum Vergleich: Die Non-Ti-Variante bringt es hier nur auf rund 320 GB/s. Bei seiner ROG GeForce GTX 1080 Strix OC dreht ASUS gehörig an der Taktschraube und lässt den GP102-Chip mit 1.594 bzw. mindestens 1.708 MHz im Boost arbeiten. Gegenüber der Founders Edition sind das 114 bzw. 126 MHz mehr. Aufgrund der dicken Kühlung und der damit verbundenen niedrigen Temperaturen aber dürfte die ASUS-Karte in der Praxis noch höhere Frequenzen erreichen. Trotzdem bleibt die Karte trotz ihrer hohen Leistung erfreulich leise, wie unser Test vor einigen Monaten zeigte. 

Mögliche Alternativen:

Weitere GPU-Tests finden sich in unserer Grafikkarten-Kategorie.

 

Das Netzteil:

Bei der Stromversorgung unseres 3.300-Euro-Rechners setzen wir ebenfalls eine weitere Schippe drauf und verbauen das Seasonic Titanium Prime. Dieses darf sich – wie der Name vielleicht schon vermuten lässt – mit dem Titanium-Zertifikat schmücken und zeigt sich damit noch einmal effizienter als die Netzteile der beiden anderen Rechner unserer Buyer's Guides 2017. Das ATX-Modell bringt es auf eine Ausgangsleistung von 650 W und verfügt über eine einzelne 12-V-Leitung, die satte 54 Ampere leistet. Die kleineren 3,3- und 5,0-Leitungen stellen hingegen jeweils 20 Ampere bereit. Ein Kabelmanagement gibt es natürlich ebenfalls, was den Luftstrom in unserem Gehäuse verbessert, da nur noch die tatsächlich benötigten Kabel im System hängen. Ausreichend Kabelmaterial aber gibt es trotzdem: Alleine für die Grafikkarten bietet das Seasonic-Netzteil vier 6+2-Pin-Stecker, dazu gibt es die üblichen Stecker für Mainboard und Prozessor, sechs SATA-Stecker, fünf 4-Pin-Molex-Stecker und einen Adapter für ein älteres Floppy-Laufwerk. Gekühlt wird der Stromspender über einen kugelgelagerten 135-mm-Lüfter, der auch unter Volllast angenehm laufruhig seine Dienste verrichtet. Lobenswert: Per Dippschalter auf der Rückseite kann zwischen einem aktiven und semi-passiven Betrieb umgeschaltet werden. 

Aktuell werden für das Seasonic Titanium Prime mit 650 W rund 145 Euro ausgerufen. Etwas günstiger wäre das Focus Plus 650 aus dem gleichen Hause oder das Thermaltake Smart Pro RGB mit 750W. 

Mögliche Alternativen:

Weitere PSU-Tests finden sich in unserer Netzteil-Kategorie.

 

Der Massenspeicher:

Trotz der teuren Hauptkomponenten macht es unser Budget möglich, auch beim Massenspeicher ordentlich zuzulegen. Wir spendieren unserem High-End-Rechner eine Samsung SSD 960 Pro. Sie reizt das PCI-Express-3.0-Interface mit vier Lanes fast schon aus, setzt statt auf kostengünstigen TLC-Speicher aber auf MLC-Chips. Das 2-TB-Modell soll eine maximale Transferrate von bis zu 3,5 GB/s und 440.000 IOPS erreichen. Schreibend sollen immerhin 2,1 GB/s möglich sein und das ohne die TurboWrite-Technologie und damit mit durchgängig hoher Leistung (zumindest solange die Temperaturen stimmen und das Laufwerk nicht throttelt).

Damit ist die Samsung SSD 960 PRO ein kleines Platzwunder – dank der vertikalen Anordnung der Speicherzellen kann der Platz effizient genutzt werden. Auch hier werden die TBW-Daten von ehemals 400 TB auf satte 1,2 PB angehoben. Die kleineren Modelle mit 1 TB und 512 GB sollen immerhin noch 800 bzw. 400 TB TBW ohne Leistungsverlust verkraften können. Bei seiner SSD 960 PRO setzt man auf den leicht verbesserten Polaris-Controller mit bis zu 2 GB LPDDR3-Cache.

?Wir haben uns für das Modell mit 525 GB entschieden. Eine andere Alternative mit noch mehr Flashspeicher wäre die Crucial MX300 mit 1 TB oder die Corsair Neutron NX500 mit 800 GB. 

Mögliche Alternativen:

Weitere SSD-Tests finden sich in unserer Storage-Kategorie.

 

Das Gehäuse:

Die gesamte Hardware verstauen wir wie schon im letzten Jahr im Dark Base Pro 900 von be quiet!, welches auch bei unserem diesjährigen Modding-Contest als Grundlage dient. Anders als im Vorjahr aber setzen wir auf die erst kürzlich vorgestellte und streng limitierte White Edition. Das Dark Base Pro 900 bietet mit Abmessungen von 242,7 x 585,5 x 577,2 mm (B x H x T) richtig viel Platz und nimmt jeden Formfaktor beim Mainboard auf. Platz für zwei 5,25-Zoll-Laufwerke gibt es ebenso wie für bis zu sieben 3,5-Zoll-Festplatten und bis zu 15 2,5-Zoll-Laufwerke, wobei von letzteren jeweils zwei in einem 3,5-Zoll-Käfig montiert werden. Das Belüftungskonzept kann sich ebenfalls sehen lassen: Bereits vormontiert sind in der Front drei riesige 140-mm-Lüfter, ein weiterer 140-mm-Rotor ist an der Rückwand untergebracht. Optional lassen sich bis zu vier weitere Lüfter im Deckel, zwei am Boden und ein weiterer am Seitenteil verbauen. be quiet! setzt im Übrigen auf Echtglas beim Seitenteil und auf gebürstetes Aluminium an der Front sowie auf Stahl.

Knapp 230 Euro kostet die limitierte White-Edition des be quiet! Dark Base Pro 900. Eine nicht weniger unspektakuläre Alternative wäre das erst kürzlich von uns getestete und ebenfalls mit unserem heiß begehrten Excellent-Hardware-Award ausgezeichnete Cooler Master Cosmos C700P.

Mögliche Alternativen:

Weitere Gehäuse-Artikel finden sich in unserer Gehäuse-Kategorie.

Wer noch etwas an der Kühlung feilen möchte und bereit ist, ein paar Euro mehr auszugeben, der kann sein System mit einem be-quiet!-Silent-Wings-3-Lüfter aufwerten.