TEST

PCZentrum Ultima X02

Ein übertakteter High-End-Spielerechner im Test - Die Hardware-Ausstattung

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Bevor wir uns das Ultima X02 von PCZentrum im Detail näher anschauen, werfen wir noch einen Blick auf die Hardware-Ausstattung. 

Herzstück unseres Testrechners ist ein Intel Core i5-8600K. Der bietet wie das aktuelle Intel-Flaggschiff sechs Rechenkerne, muss allerdings auf das SMT-Feature verzichten und damit mit einem Thread pro Core auskommen. Der Intel Core i7-8700K kann hier noch zwölf Threads gleichzeitig abarbeiten. Für aktuelle Spieletitel ist das aber durchaus zu verschmerzen, da PCZentrum ohnehin gehörig an der Taktschraube dreht und unseren Ultima X02 nicht mit Standard-Frequenzen ausliefert. 

Während der Chipriese eigentlich einen Basis- und Boost-Takt von 3,6 bis 4,3 GHz für seinen Core i5-8600K vorsieht, befeuert der Systemintegrator im Lastbetrieb alle sechs Kerne mit einem Takt von 4,6 GHz. Damit können nicht nur alle Rechenkerne stets den höchsten Takt abrufen, sondern arbeiten auch noch schneller als eigentlich vorgesehen. Ansonsten kann die Coffee-Lake-CPU auf einen 9 MB großen L3-Cachespeicher zurückgreifen und läuft im 14-nm-Verfahren vom Band. Die TDP beläuft sich auf 95 W. Einzeln bezahlt man für ihn in unserem Preisvergleich derzeit etwa 276 Euro

Um die Übertaktung zu gewährleisten, hat PCZentrum die Spannung auf 1,3 V hoch gesetzt und per Multiplikator an der Taktschraube gedreht. Mit guter Kühlung sind das durchaus sichere Werte, die nicht unbedingt eine breite Selektion erfordern. All unsere Coffee-Lake-CPUs, die wir in der Redaktion hatten, machten den maximalen Boost meist ohne Anhebung der Spannung auf allen sechs Kernen problemlos mit. Das restliche Taktplus von 300 MHz ist damit nur ein kleines Zuckerchen. Gekühlt wird der Intel-Prozessor von einer All-In-One-Wasserkühlung, konkret von der Corsair H100i GTX, die von PCZentrum mit zwei eigenen und besonders leisen PCS-Lüftern auf dem Radiator versehen wurde.

Dazu gibt es 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher. PCZentrum hat sich hier für zwei Module der Vengeance-LPX-Reihe von Corsair entschieden, die im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengesteckt wurden. Die Bandbreite erhöht sich aber nicht nur deswegen, sondern auch aufgrund des vergleichsweise hohen Speichertakts. Der Speichercontroller des Coffee-Lake-Prozessors unterstützt ab Werk eigentlich nur 2.400 MHz schnelle Module, per Speicherteiler und XMP-Profil können je nach Mainboard aber natürlich auch höhere Geschwindigkeiten gefahren werden. Unser Testsystem ist hier mit 3.000 MHz schnellen Speicherriegeln bestückt. All das findet auf einem ASUS TUF Z370 Gaming Plus eine Heimat.

Für Spieler weitaus wichtiger ist natürlich die Grafikkarte. Hier haben wir für unseren 2.500-Euro-Rechner mit PCZentrum besonders hoch gegriffen und mit der NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti fast schon zum aktuellen Flaggschiff gegriffen – zumindest wenn man einmal von der Titan Xp und der erst kürzlich vorgestellten NVIDIA Titan V absieht. Auch wenn wir die Wahl des exakten Modells PCZentrum überließen und im Konfigurator lediglich die GeForce GTX 1080 Ti als Modell bestimmten, hat sich der Systemintegrator nicht für die Founders Edition von NVIDIA entschieden. Verbaut wird die Palit GeForce GTX 1080 Ti Blower. 

Sie setzt zwar auf das Standard-PCB und die spezifizierten Taktraten der kalifornischen Grafikschmiede, kommt dafür mit einem eigenen Kühlsystem aus, welches allerdings weiterhin auf einen Radiallüfter setzt. Unter der Haube des Dual-Slot-Kühlers gibt es natürlich NVIDIAs GP102-Chip, der satte 12 Milliarden Transistoren in die Waagschale wirft und wie die meisten Pascal-Chips im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC gefertigt wird. 

Dabei verfügt er über sechs Graphics Processing Cluster (GPC), die mit insgesamt 28 Streaming-Multiprozessoren (SMM) mit jeweils 128 Shadereinheiten bestückt sind. Damit kommt die Grafikkarte des Ultima X02 von PCZentrum auf stolze 3.548 Rechenwerke und 224 Textureinheiten, da hier auch weiterhin acht TMUs an jeden Shadercluster gekoppelt werden. Im Vergleich zur Non-Ti-Version ist das eine Steigerung um 1.024 ALUs bzw. 64 TMUs.

Das Speicherinterface ist gegenüber der GeForce GTX 1080 auf 352 Bit verbreitert worden, im Vergleich zur Titan X auf Pascal-Basis ist das jedoch ein 32-Bit-Controller weniger. Dafür spendiert NVIDIA dem GeForce-Flaggschiff deutlich schnelleren GDDR5X-Videospeicher, welcher sich standardmäßig mit einer Geschwindigkeit von 1.375 MHz ans Werk machen darf und damit eine Bandbreite von 484 GB/s erreicht. 

Bei den Taktraten gibt es jedoch keine zusätzliche Übertaktung. Wie die Founders Edition direkt von NVIDIA macht sich auch die Blower-Variante von Palit mit Taktraten von 1.480/1.582/1.375 MHz ans Werk. Für Spiele ist das natürlich mehr als ausreichend, selbst an die hohe 4K-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten kann gedacht werden. 

Die restliche Ausstattung

Das Betriebssystem sowie ein paar Demo-Versionen von Microsoft Office 365 oder den BullGuard, welcher sich 90 Tage lang kostenlos nutzen lässt, hat PCZentrum auf einer 500 GB großen SSD im 2,5-Zoll-Format mit SATA-III-Anbindung vorinstalliert. Konkret setzt man hier auf die Samsung SSD 850 Evo. Für die eigene Spielesammlung gibt es obendrein eine zusätzliche 2-TB-Festplatte auf Magnetspeicherbasis. Auf ein optisches Laufwerk haben wir in Zeiten schneller Internet-Leitungen, Steam, uPlay, Origin und Co. verzichtet. 

Mit Strom versorgt wird die gesamte Hardware von einem Corsair RM850x. Wir hatten zwar zunächst ein weniger leistungsstarkes Netzteil verbauen wollen, dieses war jedoch nicht mit dem gesleevten Kabelsystem kompatibel. Auch zwei RGB-Streifen ließen wir verbauen. All das sollte in ein MasterCase H500P von Cooler Master wandern.

Insgesamt kostet das Ultima X02 so bei PCZentrum 2.368 Euro – inklusive des Zusammenbaus, der Software-Installation und natürlich etwaiger Service-Leistungen. 

Vergleichsrechner: Was die Hardware im Eigenbau kostet

Da unsere Leser überwiegend zum Selbstbau-Rechner greifen dürften, darf ein Vergleich mit einem solchen System nicht fehlen. Die teuerste Komponente ist natürlich die Grafikkarte, welche alleine mit über 700 Euro zu Buche schlägt und damit gut ein Drittel der Gesamtkosten für sich beansprucht. Da die Palit GeForce GTX 1080 Ti Blower in Deutschland derzeit nicht mehr lieferbar ist, haben wir uns hier für die baugleiche Variante von Gainward entschieden. Für die Gainward GeForce GTX 1080 Ti Golden Sample bezahlt man derzeit etwa 743 Euro

Danach kommt der Intel Core i5-8600K mit 276 Euro, der Arbeitsspeicher mit 189 Euro und das Gehäuse für rund 150 Euro. Das Mainboard gibt es in unserem Preisvergleich schon für etwa 136 Euro, die Samsung-SSD und das Laufwerk kosten zischen 59 und 147 Euro. Die AiO-Wasserkühlung von Corsair gibt es ab etwa 110 Euro, das Betriebssystem für rund 85 Euro und für die Zusatz-Features wie das Sleeve oder die RGB-Beleuchtung haben wir für den Eigenbau weitere 100 bzw. 55 Euro veranschlagt.

Das Vergleichssystem
HardwarePreis im Hardwareluxx-Preisvergleich
Prozessor: Intel Core i5-8600K ca. 276 Euro
Mainboard: ASUS TUF Z370-Gaming Plus ca. 136 Euro
Arbeitsspeicher: 2x 8 GB Corsair Vengeance LPX ca. 189 Euro
Grafikkarte: Gainward GeForce GTX 1080 Ti Golden Sample ca. 743 Euro
Massenspeicher: Samsung SSD 850 Evo 500 GB
Seagate Barracuda 2 TB
ca. 147 Euro
ca. 59 Euro
Optisches Laufwerk: - -
Soundkarte: on board -
Netzteil: Corsair RM850x ca. 131 Euro
Kühlung und Gehäuse
Gehäuse: Cooler Master MasterCase H500P ca. 150 Euro
CPU-Kühler: Corsair H100i GTX ca. 130 Euro
Lüfter: 2x be quiet! Silent Wings 3 120mm ca. 36 Euro
Sonstiges
Sonstiges: Corsair Premium PSU-Kabelki
Bitfenix RGB-Leuchtstreifen
ca. 100 Euro
ca. 55 Euro
Software
Software Windows 10 Home ca. 85 Euro
Preis
Gesamtpreis:   ca. 2.237 Euro

Insgesamt kostet der Rechner somit 2.237 Euro. Damit kostet der Ultima X2 von PCZentrum nur 131 Euro mehr als im Eigenbau. Für den Zusammenbau, die Serviceleistungen und natürlich den etwaigen Support, welcher nach dem Kauf innerhalb der Garantiezeit noch anfallen könnte, ist der Aufpreis damit vergleichsweise sehr gering und geht durchaus in Ordnung. Wer sich jedoch für den Eigenbau entscheidet, kann noch ein paar Euro sparen.