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Buyer's Guide 2018

Bauvorschlag für einen 3.300-Euro-Rechner - Die Hardware im Detail (2)

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Die Grafikkarte:

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Preise jenseits der 1.500-Euro-Marke bei High-End-Grafikkarten sind inzwischen keine Seltenheit. Während wir im letzten Jahr noch auf das GeForce-Flaggschiff setzen konnten, gelingt uns das bei solch hohen Preisen in diesem Jahr nicht mehr. Trotzdem kann sich die Leistung der zweitschnellsten Turing-Grafikkarte, welche NVIDIA erst im Sommer der breiten Öffentlichkeit präsentierte und welche noch immer schwer zu haben ist, sehen lassen und liegt etwas über dem Vorjahresmodell. Wir haben uns hier für eine ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 OC Gaming entschieden.

Sie basiert wie alle GeForce-RTX-2080-Karten auf der TU104-GPU mit 13,6 Milliarden Transistoren, die auf einer Fläche von stolzen 545 mm² satte 2.944 Shadereinheiten sowie 368 der überarbeiteten Tensor-Cores und 46 der neuen RT-Cores vorsieht. Dazu gibt es einen 8 GB großen GDDR6-Videospeicher, der über ein 256 Bit breitest Speicherinterface anbindet und sich standardmäßig mit Taktraten von 1.750 MHz ans Werk macht und somit eine Bandbreite von 448 GB/s erreichen kann. Gegenüber der Founders Edition von NVIDIA legt unser ASUS-Modell natürlich deutlich zu. Während NVIDIA bei seiner Vorlage Frequenzen von 1.515 respektive mindestens 1.800 MHz im Basis und Boost vorsieht, sind im OC-Profil der ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 OC Gaming Taktraten von mindestens 1.890 MHz hinterlegt. In der Praxis erreicht unser Testmodell Taktraten von 1.950 bis 1.965 MHz, was 50 bis 60 MHz über der Founders Edition liegt, während dank des leistungsfähigen Kühlkörpers Temperaturen von gerade einmal maximal 63 °C erreicht werden. ASUS setzt auf einen mächtigen Kühlkörper, der das Dual-Slot-Design knapp überschreitet. Dafür gibt es dicke Vollkupfer-Heatpipes, zahlreiche Aluminiumfinnen und drei riesige Lüfter mit einem Durchmesser von jeweils 90 mm. 

Das alles hat jedoch seinen Preis: Stolze 890 Euro werden für die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 OC Gaming derzeit aufgerufen. Mögliche Alternativen wären die EVGA GeForce RTX 2080 Ti FTW3 Ultra Gaming für stolze 1.580 Euro oder die MSI GeForce GTX 1080 Ti Armor OC zu einem günstigeren Kurs von rund 810 Euro.

Mögliche Alternativen:

Weitere GPU-Tests finden sich in unserer Grafikkarten-Kategorie.

Das Netzteil:

Der AMD Ryzen Threadripper 2950X mit einer TDP von 180 W und die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 OC Gaming zollen nicht nur bei der Kühlung ihr Tribut, sondern auch bei der Leistungsaufnahme. Hier legen wir bei unserem 3.300-Euro-Rechner eine weitere Schippe oben drauf und verbauen das Seasonic Titanium PRIME. Dieses darf sich – wie der Name bereits vermuten lässt – mit dem Titanium-Zertifikat schmücken und zeigt sich damit noch einmal effizienter als die beiden anderen Netzteile unserer Buyer's-Guide-Reihe. Das ATX-Modell bringt es auf eine Ausgangsleistung von stolzen 1.000 W und verfügt über eine einzelne 12-V-Leitung, die satte 83 A leistet. Die kleineren 3,3- und 5,0-Schienen stellen hingegen jeweils 25 A bereit. Ein Kabelmanagement gibt es ebenfalls, was den Luftstrom in unserem Gehäuse verbessert, da nur noch die tatsächlich benötigten Kabel im System hängen. 

Ausreichend Kabelmaterial gibt es trotzdem: Alleine für die Grafikkarten bietet das Seasonic-Netzteil acht 6+2-Pin-Stecker, dazu gibt es die üblichen Stecker für Mainboard und Prozessor, 14 SATA-Buchsen, fünf 4-Pin-Molex-Stecker und einen Adapter für ein älteres Floppy-Laufwerk. Gekühlt wird der Stromspender über einen kugelgelagerten 135-mm-Lüfter, der selbst unter Volllast angenehm laufruhig seine Dienste verrichten soll. Lobenswert: Per Dippschalter auf der Rückseite kann zwischen einem aktiven und semi-passiven Betrieb umgeschaltet werden. 

Aktuell werden für das Seasonic Titanium PRIME mit 1.000 W rund 245 Euro aufgerufen. Etwas günstiger geht es mit der 850-W-Version für etwa 210 Euro oder mit dem Enermax Platimax D.F. 1050W und dem be quiet! Dark Power Pro 11 1000W für 220 bzw. 215 Euro.

Mögliche Alternativen:

Weitere PSU-Tests finden sich in unserer Netzteil-Kategorie.

Der Massenspeicher:

Bei der SSD greifen wir wie schon bei unsere Mittelklasse-Rechner abermals zur Corsair Force MP510 – anstatt der 240-GB-Variante aber zur größeren 480-GB-Version. Sie setzt ebenfalls auf Toshibas BiCS-3-Speicher mit 64 Schichten, die im weit verbreiteten 2280-Formfaktor untergebracht sind und damit schnelle Datenübertragungsraten versprechen. Corsair spricht hier von Geschwindigkeiten von bis zu 3.480 bzw. 3.000 MB/s beim Lesen und Schreiben, wobei die Geschwindigkeiten natürlich von der Kapazität abhängen. Bei unserem 480-GB-Modell erhöht sich die Datenrate auf immerhin 3.480 bzw. 2.100 MB/s.

Knapp 136 Euro werden für unsere 480-GB-Version ausgerufen. Die Samsung SSD 970 Pro mit 512 GB kostet rund 170 Euro und wäre damit noch einmal ein Stück weit teurer.

Um auch die eigene Spielesammlung problemlos abspeichern zu können, stecken wir einen zusätzlichen Magnetspeicher der BarraCuda-Reihe von Seagate hinzu. Er erreicht mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von schnellen 7.200 RPM sehr gute 140 MB/s und bietet 3 TB. Mit einem Preis von nur 70 Euro ist das eine lohnenswerte Investition. Wer mehr braucht, bekommt die Festplatten mit bis zu 14 TB. Dann werden jedoch stolze 540 Euro fällig.

Mögliche Alternativen:

Weitere SSD-Tests finden sich in unserer Storage-Kategorie.

Das Gehäuse:

Die gesamte Hardware verpacken wir abermals im Dark Base Pro 900 von be quiet!. Dieses bietet mit Abmessungen von 242,7 x 585,5 x 577,2 mm (B x H x T) richtig viel Platz für unsere High-End-Hardware und kommt mit Blick auf unser E-ATX-Mainboard mit jedem Formfaktor zurecht. Außerdem bietet es Platz für zwei 5,25-Zoll-Laufwerke und nimmt bis zu sieben 3,5-Zoll-Festplatten sowie bis zu 15 2,5-Zoll-Geräte auf, wobei von letzteren jeweils zwei in einem 3,5-Zoll-Käfig über Adapter montiert werden. Für die Kühlung sind drei riesige 140-mm-Lüfter in der Front und ein weiteres 140-mm-Modell an der Rückwand vorinstalliert. Optional lassen sich bis zu vier zusätzliche Lüfter im Deckel, zwei am Boden und ein weiterer am Seitenteil verbauen. be quiet! setzt im Übrigen auf Echtglas beim Seitenteil und auf gebürstetes Aluminium an der Front sowie auf Stahl im Inneren. 

Knapp 180 Euro kostet das be quiet! Dark Base Pro 900. Eine nicht weniger unspektakuläre Alternative wäre das erst kürzlich von uns getestete und ebenfalls mit unserem heiß begehrten Excellent-Hardware-Award ausgezeichnete Cooler Master Cosmos C700M für satte 440 Euro.

Mögliche Alternativen:

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