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Bevor wir uns den MSI Prestige P100 im Detail näher anschauen, werfen wir noch einen Blick auf die Hardware-Ausstattung.
Für seinen Prestige P100 ist MSI keine Komponente zu teuer. Unsere Testkonfiguration entspricht hierbei dem Maximalausbau und kann daher mit besonders schnellen Bauteilen auf sich aufmerksam machen, die allesamt in der High-End-Klasse anzusiedeln sind. Befeuert wird der MSI Prestige P100 9SF von einem Intel Core i9-9900KF, der technisch zwar dem K-Modell entspricht, jedoch auf die integrierte UHD-Grafik verzichtet. Zur Verfügung stehen ihm insgesamt acht Rechenkerne der Coffee-Lake-R-Generation, die jeweils zwei Threads und damit 16 in der Summe gleichzeitig verarbeiten können. Dabei machen sie sich mit Geschwindigkeiten von 3,6 bis 5,0 GHz ans Werk und können auf einen 16 MB großen L3-Cache zurückgreifen. Die maximale Leistungsaufnahme wird von Intel mit 95 W angegeben, was durchaus gewisse Anforderungen an das Kühlsystem stellt.
Für die 3D-Beschleunigung und die Unterstützung professioneller Anwendungen gibt es natürlich eine aktuelle Turing-Grafikkarte mit dedizierten RT- und Tensor-Cores der RTX-Reihe. MSI greift dabei auf das bislang schnellste GeForce-Modell zurück und verbaut eine hauseigene GeForce RTX 2080 Ti. Die wirft stolze 4.352 CUDA-Cores in die Waagschale und kann auf einen 11 GB großen GDDR6-Videospeicher zurückgreifen, der über 352 Datenleitungen mit dem Grafikprozessor kommuniziert. Die TU102-GPU ist mit 754 mm2 und 18,6 Milliarden Transistoren sowie natürlich einer TDP von 250 W kein Zuckerschlecken für die Kühlung und Stromversorgung.
Die restliche Ausstattung
Bei der restlichen Ausstattung hat MSI ebenfalls sehr hoch gegriffen. Für aufwendige Render-Aufgaben stehen satte 64 GB Arbeitsspeicher bereit, wobei MSI hier auf zwei Module im Dual-Channel-Modus mit 2.666 MHz zurückgreift. Das Betriebssystem und die wichtigsten Software-Tools sind auf zwei M.2-SSDs im RAID-0-Verbund installiert, die dank PCI-Express-Anbindung besonders hohe Datenübertragungsraten versprechen. Für das Rohmaterial steht außerdem eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte mit üppigen 2 TB bereit.
MSI setzt im Übrigen – sofern möglich – auf eigene Produkte. So ist das kompakte Mini-ITX-Mainboard mit Z390-Chipsatz ein eigenes Modell und auch die Grafikkarte entspricht nicht der NVIDIA-Vorlage und kann mit einem eigenen Kühlsystem auf sich aufmerksam machen. Apropos Kühlsystem: MSI setzt bei seinem Prestige P100 auf ein Dreikammer-System, bei dem Grafikkarte, Prozessor und Mainboard sowie das Netzteil jeweils in einer eigenen Kühlkammer verbaut sind und sich somit nicht gegenseitig aufheizen können. Für die Stromversorgung zeichnet sich ein SFX-Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 650 W verantwortlich.
Die Software-Ausstattung
Wie eingangs bereits erwähnt, bringen die Geräte der Prestige-Reihe einige Software-Optimierungen für Kreativ-Arbeiter mit sich. Da wäre zum einen der Studio-Treiber für die MSI GeForce RTX 2080 Ti. Er verbessert die Kompatibilität und hält zusätzliche Optimierungen für Profi-Programme wie Adobe Lightroom, Adobe Substance Painter, Autodesk Flame, Blender Cycles, Dimension 5 D5 Fusion, Luxion KeyShot oder Davinci Resolve bereit.
MSI gibt obendrein das Creator Center mit auf den Weg. Über dieses lässt sich die CPU-Priorität entsprechender Programme mit nur wenigen Klicks erhöhen und verschiedene Leistungs-Profile erstellen. Weiterhin dient das Tool als zentrale Anlaufstelle für die wichtigsten Systemkomponenten der Hardware. Auslesen lässt sich die Auslastung von Prozessor und Grafikkarte sowie vom Arbeits- und Massenspeicher, aber auch die Datenübertragung im Netzwerk. Dabei lässt sich sogar ungenutzter Speicher freischaufeln. Mit einem passenden Creative-Monitor der Prestige-Reihe wie beispielsweise dem PS341WU kann über das Creator Center auch dessen Farbprofil angepasst werden. Das MSI Creator Center ist also ein übersichtliches Tool, das mit wenigen Klicks zahlreiche weitere Optimierungen vornimmt und so den Schaffensprozess im professionellen Umfeld erleichtert.
Natürlich setzt MSI auf Windows 10 Pro und bringt noch ein Recovery-Tool für die Erstellung eines Wiederherstellungsmediums mit. Für die Steuerung der Beleuchtung des MSI Prestige P100 ist die Mystic-Light-Software mit von der Partie. Insgesamt ist die Installation sehr sauber und frei von unnützen Software-Tools und Demo-Versionen.
Vergleichsrechner: Was die Hardware im Eigenbau kostet
Als richtiges Desktop-System muss sich der MSI Prestige P100 9SF natürlich dem Vergleich eines Eigenbau-Rechners stellen, um eine ungefähre Preiseinschätzung vornehmen zu können. Zu beachten ist jedoch, dass es sich beim MSI Prestige P100 um eine Sonderanfertigung handelt, denn das Gehäuse wird man so nie einzeln kaufen können. Hinzu kommt, dass MSI den Zusammenbau und die Installation vornimmt und bei etwaigen Garantie- und Reparatur-Problemen stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch das muss preislich mit einkalkuliert werden.
Unser Vergleichsrechner setzt auf ein SilverStone-Gehäuse, welches dem Prestige-Modell optisch schon sehr nahe kommt. Dazu gibt es natürlich den Core i9-9900K und die MSI GeForce RTX 2080 Ti Ventus, welche alleine schon mit fast 1.100 Euro zu Buche schlägt. Die 64 GB DDR4-Arbeitsspeicher sind mit fast 300 Euro ebenfalls nicht günstig. Insgesamt kommen wir so für die einzelnen Komponenten auf Kosten von rund 2.800 Euro. Der MSI Prestige P100 ist also durchaus sehr exklusiv und preislich nicht ganz günstig.
Hardware | Preis im Preisvergleich | |
---|---|---|
Prozessor: | Intel Core i9-9900K | etwa 499 Euro |
Mainboard: | MSI MPG Z390I Gaming Edge AC | etwa 149 Euro |
Arbeitsspeicher: | Corsair Vengeance LPX schwarz, 2x 32 GB DDR4-2666 | ab etwa 299 Euro |
Grafikkarte: | MSI GeForce RTX 2080 Ti Ventus | etwa 1.089 Euro |
Massenspeicher: | 2x Samsung SSD 970 PRO 512 GB 1x Seagate BarraCuda Compute 2 TB | etwa 264 Euro etwa 69 Euro |
Netzteil: | Corsair SF600 | etwa 100 Euro |
Kühlung und Gehäuse | ||
Gehäuse: | SilverStone Raven Z RVZ03 | etwa 120 Euro |
CPU-Kühler: | SilverStone Nitrogon NT06 Pro V2 | etwa 55 Euro |
Software | ||
Software | Windows 10 Pro | etwa 129 Euro |
Preis | ||
Gesamtpreis: | etwa 2.773 Euro |