Werbung
"Was bringt eigentlich ein dritter Lüfter?" Wir wollen die Gelegenheit beim Schopfe packen und dieser Frage mit handfesten Messergebnissen auf den Grund gehen.
Immer wieder werden wir gefragt, ob der Einsatz eines dritten Lüfters an einem entsprechenden Kühler die Temperatur noch weiter senken kann. An dieser Stelle wollen wir dieser Frage nachgehen und haben alle fünf Kandidaten zusätzlich mit einem dritten unserer Referenzlüfter der Marke Noiseblocker ausgestattet. Auch hier gehen wir in alphabetischer Reihenfolge vor und beginnen folglich mit dem Alpenföhn K2.
Erwartungsgemäß erzielt der zweite Lüfter (v z; vorne zentral) gegenüber der einfachen Belüftung (z; zentral) einen durchschlagenden Erfolg. Der dritte Lüfter (v z h; vorne zentral hinten) macht beim K2 hingegen kaum Sinn. Während im übertakteten Zustand das Resultat bei Null liegt und leichte Vorteile zeigt, behindert der dritte Lüfter im 12-Volt-Betrieb mit Standardtakt gar die Wärmeabfuhr. Im 7-Volt-Betrieb oder gar drunter zeigt sich eine kleine Verbesserung von einem Kelvin, die aber nicht der Rede wert ist. Der K2 wurde mit 120-Millimeter-Lüftern getestet.
Am Dark Rock Pro 2 von be quiet kann kein dritter Lüfter befestigt werden, entsprechend konnten wir auch keine Messung durchführen. Es zeigt sich allerdings, wie gut der Dark Rock für einen Zwillingsturm mit bereits einem zentral installierten Lüfter performt. Der Dark Rock Pro 2 wurde mit Lüftern von 120 Millimetern Durchmesser getestet.
Der PH-TC14PE kann leicht von einem dritten Lüftern profitieren, die Verbesserung bewegt sich je nach Drehzahl und abgegebener Hitze zwischen 1,25 und 0,5 Kelvin. Dieser leichten Verbesserung stehen die zusätzlichen Ausgaben für einen weiteren Lüfter gegenüber. Unserer Meinung nach lohnt sich das Unterfangen in den meisten Fällen nicht, die Kühlleistung ist bereits mit zwei Lüftern sehr gut. Der Phanteks wurde aufgrund der Größe der mitgelieferten Lüfterklammern mit 120 Millimeter messenden Lüftern getestet.
Ähnlich wie schon beim Dark Rock Pro 2 konnten wir beim Silver Arrow keinen dritten Lüfter montieren. Da nur zwei Paar 120-Millimeter-Klammern und ein Paar 140-Millimeter-Klammern beiliegen, hätten wir hier auf eine asymetrische Lüfterbestückung ausweichen müssen, was die Ergebnisse verfälscht hätte. Zwar kann man mit den 120-Millimeter-Klammern grundsätzlich auch 140 Millimeter messende Lüfter - auch mit eckigem Rahmen - montieren. Bei unseren Referenzlüfter von Noiseblocker sind die gegenüberliegenden Montagelöcher aber nicht frei zugänglich, sodass wir hier den Dremel hätten ansetzen müssen und eine Beschädigung in Kauf genommen hätten. Da uns dies für zukünftige Tests wenig zielführend erschien, haben wir daher auf einen Test des dritten Lüfters verzichtet.
Anhand der beiden oberen Kurven lässt sich jedoch festmachen, dass der Silver Arrow bereits mit einem zentral gelagerten Lüfter - wenn auch nicht so deutlich wie der Dark Rock Pro 2 - etwas besser skaliert als die anderen Zwillingstürme.
Gespannt waren wir dann doch auf das Abschneiden des Zero Infinity. Immerhin wird dieser serienmäßig mit drei Lüftern ausgeliefert, vielleicht einer der Gründe, warum er mit zwei Lüftern nicht wirklich überzeugen konnte? Das Ergebnis war dann eher ernüchternd. Mit einem Rückstand zur Doppelbelüftung von 1,25 Kelvin im 12-Volt-Betrieb sprechen wir uns klar gegen den Einsatz eines dritten Lüfters im Zusammenspiel mit dem Kühler aus. Der Free Flow+ wurde mit 140-Millimeter-Lüftern getestet.
Die durchaus überraschenden Ergebnisse lassen sich folgendermaßen erklären. Im Regelfall kann der Luftstrom einfach nicht weiter gesteigert werden, respektive können die Kühler nicht davon profitieren. So zeigten bereits andere Single-Towerkühler beim Einsatz eines zweiten Lüfters teilweise nur eine marginale Verbesserung. Außerdem befindet sich in wenigen Zentimetern Abstand bereits der Hecklüfter unserer Gehäuses, sodass dieser bereits für einen ausreichend schnellen Abtransport der Luft sorgt. Der dritte Lüfter kann gar als Widerstand wirken, wenn die Drehzahlen zu stark voneinander abweichen. Unterm Strich ist der Einsatz eines dritten Lüfters in der Regel nicht sinnvoll und sollte gleich in einen besser performenden Kühler investiert werden. Im Einzelfall kann sich zwar eine marginale Verbesserung einstellen, von Kühler zu Kühler ist diese aber sogar kontraproduktiv und gehört im Einzelfall genau überprüft.