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XXL-Test

Aktuelle Twin-Tower-Kühler im Vergleich - Fazit

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Beginnen wir mit unserem Fazit, den Anfang macht erneut der K2 aus dem Hause Alpenföhn. Gemessen am Lieferumfang fällt dieser beim K2 sehr vollständig aus, ein im Lüfterkabel integrierter Y-Adapter und ein Spannungsadapter können vieles erleichtern. Die Verarbeitung ist ok, reicht aber nicht ganz an die des Phanteks oder be quiet heran. Die mitgelieferten Lüfter erledigen ihren Job zuverlässig und ohne allzu störende Nebengeräusche, einzig der 120-Millimeter-Lüfter könnte dem in oder anderen bei voller Drehzahl etwas zu laut geraten sein. Die Montage ist in der Regel schnell erledigt, wäre da nicht das unschöne Problem der Kombi-Backplate für AMD- und Intel-Sockel im Zusammenspiel mit einigen Mainboards. Hier sollte der Hersteller besser zwei Backplates anbieten als eine, die im Zweifelsfall dem Seitenschneider zum Opfer fällt.

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Die Leistung bewegt sich auf einem soliden Niveau, der K2 setzt aber keine neuen Rekorde. Von einem Semi-Passiven-Betrieb sollte man hingegen eher Abstand nehmen. Ein dritter Lüfter macht zusammen mit diesem Kühler ebenso keinen Sinn. Mit einem Preis von gegenwertig 54,94 Euro - Stand Preisvergleich 18.04.2012 - ist er aber der günstigste Dual-Towerkühler im Test und damit in Sachen Preis / Leistung durchaus attraktiv.

An dieser Stelle sei schon einmal darauf hingewiesen, dass wir in einem Artikelspezial zum Thema konvexe und ebene Bodenplatten im Zusammenspiel mit Intel-Plattformen den K2 mit einer geänderten, leicht konvexen Bodenplatte erneut testen und die Ergebnisse vergleichen werden. 

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Weiter geht es mit dem be quiet Dark Rock Pro 2. Der Doppelturm kleckert ebenso etwas mit dem Zubehör, ein Y-Adapter ist dafür aber immerhin in einem Lüfterkabel fest integriert. Die Materialanmutung und Verarbeitungsqualität ist gelungen und auf einem sehr hohen Niveau. Die beigelegten Lüfter punkten in Sachen Low-Noise. Aber die nicht vorhandene Drehzahlausgabe des 120-Millimeter-Lüfters und die sehr stark exponential verlaufenden Drehzahl-Volt-Kurve des zentralen 135-Millimeter-Lüfter bieten Spielraum für Verbesserungen. Die Installation des Kühlers gelingt sehr schnell und gestaltet sich ebenso unkompliziert.

bq darrock_pro2_01

In Sachen Leistung zeigt sich der Dark Rock von einer guten Seite und ist immer auf den vorderen Plätzen anzutreffen. Zum Phanteks fehlen ihm aber im Schnitt noch ein bis zwei Kelvin. Mit einer UVP von 74 Euro ist der Kühler von be quiet aber nicht unbedingt ein Schnäppchen.

Im großen und ganzen gibt es am Dark Rock relativ wenig zu bemängeln, insbesondere die hochwertigen Lüfter - abgesehen vom vielleicht etwas ungünstigen Regelverhalten per Spannungsvariation, eine PWM-Regelung sorgt hier für Abhilfe - in Verbindung mit der durchweg sehr souverän Leistung und einfachen Montage sind gelungen. Erfahrungsgemäß dürfte sich auch der Straßenpreis relativ schnell in niedrigeren Regionen ansiedeln, wie der Vorgänger Dark Rock Pro C1 zum aktuellen Kurs von 58,90 Euro - Stand 18.04.2011 - beweist. Nach Rücksprache mit be quiet, die uns die baldige Anpassung des Straßenpreises im Bereich um die 60 Euro bestätigten, haben wir uns daher dazu entschieden, dem Dark Rock 2 unseren Preis-Leistungs-Award zu verleihen.

pl award

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Der Phanteks PH-TC14PE bietet von einer entkoppelten Lüfterbefestigung über einen Y-Adapter bis hin zu einem Spannungsadapter alles an Zubehör, was man sich wünschen könnte. Die in Sachen Optik vielseitig gestaltete eloxierte Farbgebung und die hohe Qualität der Verarbeitung des Kühlkörpers sind gelungen. Die beigelegten Lüfter punkten mit ihrem leisen Betriebsgeräusch und dem linearen Verhalten aus anliegender Spannung und Drehzahl. Die Montage ist schnell erledigt und gelingt ohne große Verkrampfungen. Besonders die stabile Befestigung der Lüfterklammern mit dem Ventilator mittels der zusätzlichen Plastikösen ist innovativ und erleichtert den Einbau ungemein.

Phantek PHC14PE_07

An der Leistung des Kühlers gibt es ebenso wenig zu rütteln, der Phanteks ist der beste der fünf getesteten Twin-Tower und überzeugt auch im Semi-Passiven-Einsatz. Einzig der Prolimatech Genesis macht ihm ernsthaft den Platz als bester bisher von uns getesteter Luftkühler etwas streitig. Mit einem Straßenpreis ab 79,90 Euro - Stand Preisvergleich 18.04.2012 - fällt dieser schon recht deftig aus. Dafür bekommt man einen Luftkühler, der die Redaktion in so ziemlich allen Punkten überzeugen konnte. An dieser Stelle zücken wir daher unseren Excellent-Hardware-Award.

excellent award

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Der Silver Arrow SB-E von Thermalright kommt mit einer reichlichen Ausstattung, neben einem Y-Adapterkabel und Gummistreifen zur Entkoppelung, punktet er vor allem durch hochwertige Wärmeleitpaste in Form der Chillfactor III. Die Verarbeitung ist excellent und kann sich sehen lassen. Die Lüfter sind kugelgelagert und gerade der 140 Millimeter große Frontlüfter rasselt etwas mehr als vergleichbare Gleitlager. Der ebenfalls annähernd als Gerade verlaufende Funktionsquotient aus Lüfterspannung und Drehzahl gepaart mit einer guten Laufruhe konnte überzeugen. In Sachen Montage gibt es nichts zu bemängeln.

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Die Leistung unseres Probanden ist in etwa vergleichbar mit dem K2, in den meisten Fällen sogar besser. Beschränkt auf die Performance mit den mitgelieferten Serienlüfter, lässt er sowohl den K2 als auch den Dark Rock Pro 2 gerade in etwas drehzahlärmeren Regionen hinter sich und zielt mit dem gegenwärtigen Kaufpreis von 58,90 Euro Stand Preisvergleich 18.04.2012 - erneut auf die Schiene Preis / Leistung ab. Außerdem ist er mit 1,1 Kilo samt Lüfter der leichteste der getesteten Twin-Tower. 

Den Vorteil der konvexen Bodenplatte auf Intel-Systemen - unser Testprozessor verfügt über eine relativ stark ausgeprägte Delle im Heatspeader - kann er weit weniger deutlich ausspielen, als erwartet. Bisher schnitten CPU-Kühler mit einer konvexen Bodenplatte wie der Thermalright True Spirit 140 wesentlich besser ab. Womit wir auch schon beim Thema wären: Das Leben schwer macht ihm außerdem der hauseigene und wesentlich günstigere True Spirit 140. Wer jedoch keinen "traditionellen" Tower-Kühler sondern einen verhältnismäßig günstigen Twin-Tower-Kühler mit sehr guten Allround-Eigenschaften gerade in Bezug zur Lüfterausstattung - die auch über die Spannungsregulation ausgezeichnet arbeitet - sucht, kommt an Thermalrights Silver Arrow SB-E nur schwer vorbei.

Aufgrund des stimmigen Gesamtpaketes - das für uns an dieser Stelle mehr zählt als die vielleicht nicht ganz perfekte Leistung mit unseren Referenzlüftern von Noiseblocker - vergeben wir daher unseren Preis-Leistungs-Award.

pl award

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Zu guter Letzt noch ein Blick auf den Zero Infinity Free Flow+. Etwaige zusätzliche Beigaben sucht man vergebens, der Kühler kommt mit einer eher puristischen Ausstattung daher. Die Verarbeitung ist ebenso wie beim K2 auf der Höhe der Zeit, einige Prozentpunkte zur Spitzenklasse fehlen allerdings. Die drei Lüfter sorgen bei voller Drehzahl für einen ordentlichen Durchzug, der sich auch in der Lautstärke bemerkbar macht. Die Montage ist nicht praxisgerecht und umständlich gelöst, hier sollte der Hersteller dringend nachbessern.

Zero Infinity 09_FreeFlow

Die Performance ist – in Anbetracht des Materialeinsatzes – eher enttäuschend und siedelt sich im Mittelfeld an. Von einen Semi-Passiven-Einsatz sollte man absehen, außerdem sollte die Sinnhaftigkeit den dritten Lüfters im Einzelfall geklärt werden. Zum aktuellen Kurs von 68,95 EuroStand Preisvergleich 18.04.2012 - , würden wir den Alpenföhn K2, Thermalright Silver Arrow SB-E oder gar Thermalright True Spirit 140 als günstigere und obendrein leitungsfähigere Konkurrenz vorziehen.

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Zusammengefasst fällt daher unser Fazit relativ eindeutig aus. Der Phanteks PH-TC14PE richtet sich schlicht an alle Enthusiasten, die ein Maximum an Performance gepaart mit einem mehr als stimmigen Gesamtpaket suchen. In den "günstigeren" Regionen wird es hingegen ungleich schwieriger und man muss differenzieren. Der Dark Rock Pro 2 von be quiet punktet im Schnitt mit einer sehr guten Leistung auch mit unseren Referenzlüftern, die mitgelieferten Ventilatoren zeigen sich mit einer spannungsabhängigen Regelung gegenüber einer per PWM-Signal etwas zickig. Der Thermalright Silver Arrow SB-E ist in Sachen Maximalleistung vielleicht nicht ganz auf Augenhöhe der beiden genannten, punktet aber mit dem besten Gesamtpaket aus Lüfterbestückung, Montage, Verarbeitung, Lieferumfang und Leistung. Wer letztendlich den Platz im heimischen Rechner für sich beantspruchen soll, ist nicht zuletzt eine Frage des Budgets aber auch des gesuchten Gesamtpaktes.

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