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Testpraxis - Lüftertests im Windkanal - Der Corsair Mini Wind Tunnel

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Der Windkanal ist dazu bestimmt, den Volumenstrom von Lüftern zu messen. Wir haben gerade gezeigt, dass der Volumenstrom allein wenig aussagekräftig ist. Deshalb ist es im Windkanal zusätzlich möglich, die Lüfter mit verschiedenen Strömungshindernissen zu kombinieren. Dabei können wir ganz konkrete Hindernisse nutzen, auf die Lüfter auch in der Praxis stoßen: Beispielsweise Staubfilter, Lüftergitter, Luftkühler oder Wasserkühlungsradiatoren. Auch der Test von Push-Pull-Konfigurationen ist damit prinzipiell möglich. Im Endeffekt können wir so zwar keine Lüfterkennlinien erstellen, aber zumindest zeigen, wie sich der Volumenstrom und damit auch die Kühlleistung verschiedener Lüfter bei unterschiedlichen, praxisrelevanten Testszenarien verändert.  

Bevor wir zu auf konkrete Messergebnisse eingehen, wollen wir den Corsair Mini Wind Tunnel und den Testablauf noch detaillierter vorstellen. Der Windkanal besteht praktisch aus einer Plexiglasröhre mit zwei unterschiedlichen Stirnseiten. Auf der einen Seite können zwei Plexiglasscheiben mit unterschiedlichen Bohrungen für die Installation des zu testenden 120- oder 140-mm-Lüfters genutzt werden. An den Seiten wird der Lüfter mit Malerband abgeklebt und so abgedichtet. Wichtig ist das vor allem bei Lüftern, die keinen quadratischen Lüfterrahmen haben. Auch zusätzliche Strömungswiderstände werden entsprechend abgeklebt, damit der Luftstrom nicht seitlich ausweichen kann.

Im Inneren der Röhre werden in festgelegtem Abstand zwei Gitter platziert. Sie dienen als Strömungsdiffusoren und sorgen dafür, dass die Strömungsgeschwindigkeit über den gesamten Querschnitt des Windkanals möglichst gleich ausfällt.  

Die Strömungsgeschwindigkeit wird mit einem Anemometer gemessen. Wir nutzen ein Omega HHF-308. Dieses kompakte Flügelrad-Anemometer wird mit einem Klettverschluss am Luftauslass des Windkanals befestigt. Gemessen wird dadurch immer an der gleichen Stelle, etwas unterhalb des Mittelpunktes der Röhre. Wir gehen davon aus, dass die gemessene Strömungsgeschwindigkeit näherungsweise der mittleren Strömungsgeschwindigkeit entspricht. Wird diese mit der Querschnittsfläche des Windkanals multipliziert, erhält man den Volumenstrom. Wir geben ihn in m³/h an.

Parallel messen wir die Lautstärke des Lüfters, und zwar mit einem VOLTCRAFT SL-400 Schallpegel-Messgerät. Um auch bei geringer Lüfter-Drehzahl noch Unterschiede einfangen zu können, wird das Messgerät nicht wie üblich in 1 m Entfernung platziert, sondern auf einem kleinen Stativ 20 cm seitlich vom Lüfter aufgestellt. Den gleichen Abstand nutzen wir auch bei Gehäuse- und Kühlertests (dann aber jeweils auf das Gehäuse bezogen).

Quellen und weitere Links

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