In Zukunft werden wir die Windkanalmessungen für neue Lüftermodelle nutzen. Um eine Vergleichsbasis zu schaffen, haben wir für diesen Testpraxis-Artikel aber noch einmal ein paar bekannte Modelle zusammengesucht. Neben unseren Kühler-Referenzlüftern Noctua NF-F12 PWM und NF-A14 PWM fiel die Wahl auch auf die beiden ML-Modelle von Corsair und auf die be quiet! SilentWings 3 PWM in den high-speed-Ausführungen.
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Losgelöst vom Blick auf einzelne Lüftermodelle verraten die Ergebnisse erst einmal, wie anspruchsvoll die einzelnen Strömungshindernisse sind. Das Lüftergitter reduziert den Volumenstrom messbar, aber nur unerheblich. Setzt man vor das Gitter noch den Staubfilter, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Das engmaschige Textilgewebe reduziert den Luftstrom ganz erheblich - und zwar im Schnitt etwa um 30 Prozent. Damit reduziert der simple Staubfilter den Lufstrom fast genauso stark wie der Prozessorkühler von Cryorig und annähernd so stark wie der schlanke Radiator von Alphacool.
Welche Lüfter bei maximaler Drehzahl den höchsten Volumenstrom erzielen, hängt letztlich ganz entscheidend von der Lüfterdrehzahl ab. Corsair beschleunigt ML120 PRO und ML140 PRO auf extreme 2.400 und 2.200 U/min. Die Konkurrenzmodelle haben dagegen keine Chance. Die SilentWings 3 werden maximal auf 2.200 (120-mm-Modell) bzw. 1.600 U/min (140-mm-Modell) beschleunigt und für die beiden Noctua-Lüfter ist bereits bei 1.500 U/min Schluss. Mit Blick auf die Werte ohne Strömungshindernis ist auch die Frage interessant, ob und wie stark unsere Messergebnisse von den Herstellerangaben abweichen. Es lässt sich dabei eine gewisse Streuung feststellen. Zumindest in einem Fall treffen wir den Herstellerwert fast exakt. be quiet! gibt für die SilentWings 3 120mm PWM high-speed 125 m³/h an, gemessen haben wir 126 m³/h. Schon beim 140-mm-Modell aus gleichem Haus gibt es aber eine deutlichere Abweichung. Anstelle von angegebenen 132 m³/h haben wir 109 m³/h gemessen. Beim NF-F12 PWM 82 statt 93 m³/h, beim NF-A14 PWM 124 statt 140 m³/h, beim Corsair ML120 PRO 130 statt 127 m³/h und beim ML140 PRO schließlich 147 statt 165 m³/h.
Mit den unterschiedlichen Strömungshindernissen können die Corsair ML-Modelle ihre Spitzenplätze verteidigen. Dahinter gibt einige Verschiebungen, von denen aber nur eine wirklich auffällig ist. Noctuas NF-F12 PWM hängt in fast jedem Test deutlich zurück und muss der moderaten Drehzahl und dem 120-mm-Format Tribut zollen. Am Wasserkühlungsradiator schließt er plötzlich auf und nur die beiden Corsairlüfter können sich noch deutlich absetzen.