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Auf den ersten Blick legt der Aorus ATC800 einen großen Auftritt hin. Der Single-Tower-Kühler wirkt mit den beiden vormontierten Lüftern und dem Gaming-Design wuchtig und lässt auf eine hohe Leistung hoffen. Die adressierbare RGB-Beleuchtung an den Lüftern und der Abdeckung fällt dazu besonders spektakulär aus und stellt die meisten anderen RGB-Kühler auch wortwörtlich in den Schatten. Eindruck macht auch die Temperatur- und RPM-Anzeige.
Doch schon bei der Kühlermontage folgt die Ernüchterung, denn da die Lüfter mit dem Kühler verschraubt werden, wird nicht nur ein Lüfterwechsel erschwert. Beim letzten Schritt der Kühlermontage muss von beiden Seiten aus geschraubt werden. Halbwegs komfortabel ist das nur möglich, wenn das Mainboard ausgebaut wird. Auf diesen Schritt konnten wir bei eigentlich allen anderen Kühlern und AiO-Kühlungen der letzten Jahre verzichten.
Im Betrieb kann der ATC800 dann trotz Push-Pull-Konfiguration mit angenehm geringer Lautstärke im unteren Drehzahlbereich überzeugen. Alles andere als überzeugend ist hingegen die Kühlleistung auf Sockel LGA 115x: Weil von den sechs Heatpipes nur vier richtig Kontakt zu Intels Mainstream-Prozessoren haben, kann der Kühler sein Potenzial nicht ausspielen. Er fällt dadurch auch hinter die anderen Tower-Kühler im Testfeld zurück.
Der vergleichsweise hohe Preis macht die Situation für den Aorus ATC800 nicht angenehmer. Ein Noctua NH-D15S ist als Dual-Tower-Kühler sogar günstiger und erspart dem Käufer alle angesprochenen Nachteile des Gigabyte-Kühlers. Optisch fällt er aber sehr viel schlichter aus - was je nach Geschmack aber auch ein Vorteil sein kann. Alternativ kann in diesem Preisbereich schon über eine AiO-Kühlung nachgedacht werden.
So gelungen die RGB-Beleuchtung des Aorus ATC800 auch ist: Zumindest auf den weit verbreiteten Sockel LGA 115x-Prozessoren schwächelt er nach unseren Eindrücken. Auf CPUs mit größerer Heatspreader-Fläche könnte sich das Blatt aber zu Gunsten des Gigabyte-Kühlers wenden.
Positive Aspekte der Gigabyte Aorus ATC800:
- sehr aufwändige Beleuchtung an beiden Lüftern und der Abdeckung
- integrierte Anzeige für Temperatur und Lüfterdrehzahl
- zwei A-RGB-Lüfter für Push-Pull-Konfiguration inklusive, Y-Adapter
- trotz Push-Pull-Konfiguration leiser Betrieb möglich
- auf Testplattform gute RAM-Kompatibilität
Negative Aspekte der Gigabyte Aorus ATC800:
- auf LGA 115x nur vier von sechs Heatpipes wirklich genutzt, Kühlleistung entsprechend beeinträchtigt
- Ausbau des Mainboards für die Montage sehr empfehlenswert
- kein Wechsel zu anderen Lüftern vorgesehen
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