TEST

Arctic Liquid Freezer III 420 A-RGB im Test

Erneut ein Preis-Leistungs-Tipp? - Fazit

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Wenn eine AiO-Kühlung mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis gesucht wurde, war die Liquid Freezer II-Serie über Jahre eine der Standardempfehlungen. Mit der Liquid Freezer III-Serie will Arctic nun an diesen Erfolg anknüpfen und gleichzeitig die Messlatte bei günstigen AiO-Kühlungen höherlegen. Die neue Serie wurde deutlich weiterentwickelt. Schon die neue Optik mit der kreisrunden Pumpenabdeckung und den dezent gestalteten Schläuchen dürfte mehr Nutzer ansprechen. Die A-RGB-Beleuchtung beschränkt sich nun nicht mehr nur auf die Radiatorenlüfter, sondern bezieht auch den Pumpendeckel mit ein. 

Als Besonderheit bietet die Liquid Freezer III-Serie weiterhin einen VRM-Lüfter, der optisch weniger auffällt und gleichzeitig optimiert wurde. Der Effekt und Sinn eines solchen Lüfters hängt sehr vom individuellen System ab - wenn die VRM-Kühler ohnehin effektiv gekühlt werden, kann man auf einen zusätzlichen VRM-Lüfter natürlich auch verzichten. Mit seinem breiten Regelbereich kann der VRM-Lüfter aber einfach weit heruntergeregelt betrieben werden und ist damit akustisch nicht störend. 

Die Steuerung der Lüfter und der Pumpe löst Arctic auf ungewöhnlichem Weg. Man lässt dem Nutzer nun die Wahl, ob er einfach alle Lüfter und die Pumpe über ein PWM-Signal oder separat steuern möchte. Für den Alltagseinsatz ist die kombinierte Steuerung ist unkompliziertere Option. Doch wer volle Kontrolle behalten will, der nutzt einfach die entsprechende Kabelpeitsche mit drei separaten PWM-Steckern für Pumpe, Radiatorlüfter und PWM-Lüfter. 

Die ungewöhnlichste Lösung an der AiO-Kühlung ist aber wohl die Montagelösung, zu der Arctic bei LGA 1700-Mainboards zurückgreift. Hier muss Intels integrierter Lademechanismus (ILM) demontiert und Arctics eigener Montagerahmen eingesetzt werden. Dessen Aufbau verspricht einen gleichmäßigeren Anpressdruck auf die CPU. Welchen Beitrag der Arctic-Montagerahmen zur Performance leistet, konnten wir nicht überprüfen. Sicher ist allerdings, dass diese Montagelösung umständlicher als eine Montage mit ILM ist. Bei bereits verbauter CPU ist sie auch etwas riskanter. Arctic schneidet bei der Montage konsequent alte Zöpfe ab. Auf AMD-Seite wird neben Sockel AM5 immerhin noch AM4 unterstützt. LGA 1700 ist hingegen der einzige Intel-Sockel, auf dem die Liquid Freezer III-Modelle verbaut werden können. Besitzer älterer Intel-Mainboards bleiben also außen vor. 

Ihnen entgeht gerade mit Blick auf die Liquid Freezer III 420 A-RGB eine leistungsstarke AiO-Kühlung, die sich deutlich von den leistungsstärksten Luftkühlern absetzen kann. Der Blick auf die (deutlich teurere) DeepCool Mystique 360 zeigt aber, dass AiO-Kühlungen mit 360-mm-Radiator durchaus ähnlich performant sein können. Bei der Liquid Freezer III 420 A-RGB muss man einen großen und zudem dickeren Radiator in Kauf nehmen, der ein geeignetes Gehäuse voraussetzt. Die 140-mm-Lüfter können durchaus aufdringlich laut tönen. Auf Minimaldrehzahl werden erfreulicherweise nicht nur diese Lüfter, sondern auch der VRM-Lüfter und die Pumpe angenehm leise. 

Preislich ist die Liquid Freezer III 420 A-RGB enorm attraktiv - vor allem mit Blick auf den Aktionspreis im Arctic-Webshop und auf den Amazon-Preis. Als 420-mm-AiO-Kühlung mit A-RGB-Beleuchtung und einem Preis von unter 100 Euro ist sie praktisch konkurrenzlos.

Arctic bringt mit der Liquid Freezer III 420 A-RGB eine sehr leistungsstarke und trotzdem günstige AiO-Kühlung auf den Markt, die einiges anders macht als der Vorgänger. Mit dem dicken Radiator, der speziellen Montage auf LGA 1700 und der eingeschränkten Sockelunterstützung wird sie zwar nicht für jeden Nutzer geeignet sein. Wenn die Liquid Freezer III 420 A-RGB genutzt werden kann, punktet sie aber mit einem besonders attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und verdient sich damit auch unseren Preis-Leistungs-Award.


Arctic Liquid Freezer III 420 A-RGB

  • enorme Kühlleistung 
  • Lüfter und Pumpe können heruntergeregelt werden, sehr leiser Betrieb möglich
  • praktisches Kabelmanagement, dabei zwei Ansteueroptionen (alles über ein PWM-Signal oder getrennt)
  • A-RGB-Beleuchtung an Lüfter und Pumpenabdeckung
  • VRM-Lüfter in der abnehmbaren Pumpenabdeckung
  • spezieller Montagerahmen verspricht gleichmäßigeren Anpressdruck auf LGA 1700-CPUs

  • bei Montage auf LGA 1700-Mainboards muss Intels integrierter Lademechanismus (ILM) ersetzt werden
  • Radiatoren dicker als bei den meisten anderen AiO-Kühlungen, dadurch eher Kompatibilitätsprobleme
  • als Intel-Sockel wird einzig LGA 1700 unterstützt