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Die Hyte THICC Q60 ist tatsächlich einmal eine einzigartige AiO-Kühlung. Die Kombination aus dem schwenkbaren XXL-Display, extradickem 240-mm-Radiator und überdicken Lüftern bietet sonst kein anderer Hersteller an. So besonders die AiO-Kühlung ist, so klein dürfte am Ende aber der Nutzerkreis sein. Das hat vor allem zwei Gründe: Die meisten Gehäuse sind auf schlanke Radiatoren ausgelegt und schnell mit dem 52 mm dicken Radiator und den 32 mm dicken Lüftern der Hyte THICC Q60 überfordert. Hyte selbst sieht in erster Linie eine Montage des Radiators an einem seitlichen Radiatorenplatz vor - aber den bieten nur wenige Gehäuse. Und je nach konkreter Gestaltung des Radiatorenplatzes kann ein seitlicher Radiator zu Problemen bei der Nutzung langer Grafikkarten führen. Das zweite Hindernis ist der Preis von aktuell um die 300 Euro. Solide AiO-Kühlungen mit 240-mm-Radiator kosten oft weniger als ein Drittel. Und selbst Modelle mit kleinem Display sind deutlich günstiger zu haben.
Wer den hohen Kaufpreis nicht scheut, der bekommt für sein Geld aber auch einiges geboten. Das große 5-Zoll-Display bietet eine völlig andere Optik als die üblicherweise deutlich unter 3 Zoll großen Displays anderer AiO-Kühlungen. Dass sich das Display sogar noch schwenken lässt, ist sehr praktisch, wenn ein Gehäuse mit Glasfront genutzt wird. Eingerichtet wird das Display über die Hyte Nexus-Software. Damit können auch Lüfter und Pumpe in einem breiten Regelbereich gesteuert werden. Besonders nutzerfreundlich fällt die Verkabelung mit einer einzelnen Kabelpeitsche aus. Auch die Montage wirkt erst einmal nutzerfreundlich. Der Ausbau des Kühlers war in unserem Fall aber frustrierend, weil die Montagehülsen beim Drehen der Montagebolzen unter Umständen mitdrehen können.
Durch das Überdimensionieren von Radiator und Lüftern sorgt Hyte dafür, dass die Kühlleistung zumindest bei maximaler Lüfterdrehzahl und im Basisszenario eher auf dem Niveau einer 360-mm-AiO-Kühlung liegt. Dass Hyte bei der THICC Q60 Lüfter mit 3.000 U/min Maximaldrehzahl mitliefert, ist allerdings kein Zufall: Man benötigt performante Lüfter, um den dicken Radiator effektiv zu kühlen. Das wird gerade beim Betrieb mit deutlich reduzierter Lüfterdrehzahl deutlich, bei dem die THICC Q60 überdurschnittlich stark an Performance einbüßt. Auch im Betrieb ohne Powerlimit fällt sie deutlicher hinter Modelle mit größerem Radiator zurück. Während die Lüfter bei Maximaldrehzahl extrem laut werden, ist bei minimaler Lüfter- und Pumpendrehzahl ein angenehm leiser Betrieb möglich.
Im Endeffekt gibt es für die Hyte THICC Q60 vor allem eine Zielgruppe: Das sind Nutzer, die eine ganz besondere Optik suchen. Mit ihrem XXL-Display stellt die AiO-Kühlung von Hyte praktisch alle Konkurrenzmodelle in den Schatten. Durch Preis und Kompatibilität wird sie aber ein Nischenprodukt bleiben. Vielleicht könnte Hyte zukünftig mit einer günstigeren Slim-Variante eine breitere Käuferschicht ansprechen.
- riesiges, schwenkbares Display als Alleinstellungsmerkmal
- für einen 240-mm-Radiator dank der enormen Dicke gute Kühlleistung im Basisszenario und bei voller Lüfterdrehzahl
- Lüfter und Pumpe können weit heruntergeregelt werden
- relativ breite CPU-Sockelkompatibilität
- Wärmeleitpaste voraufgetragen
- besonders überzeugende Verkabelung
- die Kombination aus dickem Radiator und dicken Lüftern schränkt Kompatibilität ein
- Kühlleistung lässt bei reduzierter Lüfterdrehzahl und bei hoher Verlustleistung relativ stark nach
- bei voller Lüfterdrehzahl extrem laut
- zu leicht durchdrehende Montagehülsen können Demontage des Kühlers nervenaufreibend machen
- keine Ersatz-Wärmeleitpaste im Lieferumfang
