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Gigabytes P67A-UD4 ist zwar kein klassisches Overclocking-Mainboard, aber es besitzt natürlich reichlich Overclocking-Optionen. Aufgrund der guten Stromversorgung und der guten Komponenten ist es dabei sicherlich in der Lage, 99% der Anwender zu einem aussichtsreichen Overclocking-Erfolg zu verhelfen. Die 1%, die Overclocking als Sport verstehen, haben sicherlich von vorneherein andere Mainboards im Auge, die aber auch mit 100 Euro mehr zu Buche schlagen.
Die Basisfunktionen des Boards sind dabei fürs Overclocking auf jeden Fall brauchbar: Es lässt sich der Multiplikator verändern, wenn man eine "K-CPU" besitzt. Weiterhin hat auch dieses Mainboard eine extrem feine Einstellungsmöglichkeit für die Base Clock Rate, die nicht nur in MHz-Schritten verändert werden kann, sondern in 0,1-MHz-Schritten. Das ändert zwar nichts an der generellen Übertaktbarkeit der CPU durch die Base Clock Rate, die bei Sandy-Bridge-Prozessoren je nach CPU bei ca. 107 MHz endet, aber es gibt eine maximale Möglichkeit, an den höchstmöglichen Base Clock heranzukommen. Bei unserer CPU ist regelmäßig bei knapp 107 MHz Schluss - und dies war leider auch beim Gigabyte-Board der Fall.
Schaut man sich die Spannungen an, so entdeckt man auch hier gute Bandbreiten für den VCore, den Speicher, den System Agent und anderen Spannungsbereichen. Offset-Spannungen bietet Gigabyte auch, so wie es die SVID (VRM12) vorschreibt. Insofern reicht das Gebotene also aus, um eine Sandy-Bridge-CPU ohne Probleme auf die meistens anvisierten 5 GHz zu bringen. Was dem Board gut zu Gesicht gestanden hätte, wären Power- und Resetschalter, aber diese findet man erst bei den UD6- und UD7-Varianten von Gigabyte. Ein wenig muss man sich ja auch noch für diese deutlich teureren Mainboards aufsparen.
Für das Übertakten sind natürlich die Features am wichtigsten, die wir im Folgenden auflisten:Die Overclocking-Funktionen in der Übersicht | |
Base Clock Rate | stufenlos in 0,1-MHz-Schritten von 80 MHz bis 200 MHz |
CPU-Spannung | Fixed Mode: 0,75 bis 1,7 V in 0,005-V-Schritten, Dynamic VCore-Mode: -0,2 bis +1,2 V in 0,005-V-Schritten |
DRAM-Spannung | 0,9 bis 2,6 V in 0,02-V-Schritten |
CPU QPI/VTT-Spannung | 0,8 V bis 1,7 V in 0,02-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | 1,5 bis 2,52 V in 0,02-V-Schritten |
CPU SA-Spannung | 0,655 bis 1,305 V in 0,01-V-Schritten |
PCH-Core-Spannung | 0,84 bis 1,94 V in 0,02-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | DRAM Reference Voltages, DRAM Termination |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig, Multiplikatoren bei x6 - x16 (2er-Schritte) |
Command Rate | einstellbar |
Timings | einstellbar |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - nicht möglich - |
Core Current Limit | - nicht einstellbar - |
Weitere Besonderheiten | M.I.T Current Status, Settings speicherbar in Profilen, Q-Flash, |
In unserer Overclocking-Galerie sieht man alle relevanten BIOS-Optionen noch einmal in der Übersicht.
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Bei den P67-Mainboards ist mittlerweile bekannt, dass eine hohe Base Clock Rate nicht erreichbar ist. Die meisten Sandy-Bridge-Prozessoren werden schon bei einem Takt von 105 MHz instabil, nur wenige erreichen über 107 MHz, fast keine 110 MHz. Aus diesem Grund ist eine Übertaktung nur über den Turbo-Betrieb sinnvoll. Auch beim Gigabyte P67A-UD4 erreichten wir nur die üblichen 107 MHz, die wir mit unserer CPU halbwegs stabil zum Laufen bekommen können.
Auch Gigabytes Board übertaktet man deshalb am besten mit dem Turbo-Modus, in dem man einfach den Multiplikator hinaufsetzt. Mit dieser Version schafften wir auch die für unsere CPU übliche Übertaktung auf 4,8 GHz. Die Spannung wich hierbei nicht von den Übertaktungen mit anderen Mainboards ab.
Den Speicher konnten wir mit dem Gigabyte-Mainboard ebenso auf 2133 MHz setzen - somit konnten wir mit dem P67A-UD4 an die maximale Performance kommen, die man mit unserer CPU erreichen kann.
Durch den etwas niedrigeren Base Clock von 99,8 MHz zeigt CPU-Z nicht ganz die 4,8 GHz an - weiterhin hat das Board natürlich später in den Benchmarks leichte Nachteile gegenüber den akkurat getesteten Mainboards mit 100,0 MHz oder 100,3 MHz. Wer sich an den 0,2 MHz stört, kann diese natürlich manuell regulieren und nicht die Auto-Einstellungen für die Base Clock Rate verwenden.
Wer nicht mit dem BIOS übertakten möchte, hat mit gewissen Einschränkungen die Möglichkeit, ein Windows-Tool zu verwenden. Mit Easy Tune 6 kann der Anwender die Base Clock Rate verstellen und auch einige Spannungen verstellen, bei der Einstellung des Multiplikators ist allerdings regelmäßig ein Reboot notwendig.
Da das Tool weiterhin auch ein paar Hardwaremonitoring-Features mitbringt, kann man es auf jeden Fall einmal installieren, um damit ein wenig herumzuspielen und das Board beim Setup und der Inbetriebnahme richtig einzustellen - später ist es aber sicherlich angebracht, die Settings sauber ins BIOS zu übernehmen.