Overclocking
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Wir waren natürlich heiß und gespannt, wie sich die brandneuen Haswell-Prozessoren übertakten lassen. Vor allem, da Intel nun die neuen CPU Straps von 100 MHz, 125 MHz, 167 MHz und 250 MHz eingeführt hat. Die Rede ist davon, dass sich der Grundtakt, sprich der BCLK ändern lässt. Aber die ganzen Funktionen nützen nichts, wenn auf Hardware-Seite keine Overclocking-Basis geschaffen wurde. Das können wir im Falle des Z87-Deluxe nun definitiv nicht bestätigen, denn insgesamt hat ASUS 16 starke und hochwertige Phasen untergebracht. Allerdings kümmern sich die 16 Phasen ausschließlich darum, den im Haswell-Prozessor integrierten Voltageregulator mit einer Spannung von 1,8 Volt zu versorgen. Alle weiteren Spannungen, für die Kerne, für den integrierten Memorycontroller, für die interne Grafikeinheit und für weitere Kernkomponenten werden vom Spannungswandler auf der Haswell-CPU selbst übernommen. Darüber hinaus darf aber auch die Qualität der Signallaufzeiten nicht außer Acht gelassen werden.
Abgesehen von den CPU Straps lässt sich der BCLK von 80 MHz bis 300 MHz in 0,1-MHz-Intervallen bewegen. Dank der vier CPU-Strap-Stufen hat der Spielraum bis 300 MHz also durchaus seine Daseinsberechtigung. Luxuriös fallen die Einstellungen zur CPU-Spannung aus. Im Fixed-Modus lässt sie sich von 0,001 Volt bis 1,920 Volt in 0,001-V-Schritten fixieren. Der Offset-Modus ermöglicht eine Variierung von 0,001 Volt bis 0,999 Volt in ebenfalls 0,001-V-Schritten in beide Richtungen. Dadurch ist ein immenses Feintuning möglich. Wir waren ein wenig überrascht, dass die Load Line-Calibration standardmäßig auf Maximum eingestellt ist, obwohl die Einstellung auf "Auto" steht. Das hat zur Folge, dass es zu keinem Vdroop kommt, was unsere Overclocking-Tests bestätigt haben. Zur Auswahl stehen die Level 1 bis Level 8. Alle weiteren Overclocking-Features haben wir in einer Tabelle zusammengefasst.
Die Overclocking-Funktionen des ASUS Z87-Deluxe in der Übersicht | |
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Base Clock Rate | 80 bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,999 V bis +0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,200 V bis 1,920 V in 0,005-V-Schritten |
VTT/VCCIO-Spannung | 0,850000 V bis 2,200000 V in 0,003125-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | 0,800 V bis 2,700 V in 0,010-V-Schritten |
PCH-Core-Spannung | 0,7000 V bis 1,8000 V in 0,0125-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | iGPU, CPU Cache, PCH VLX, DRAM CTRL REF, DRAM DATA REF (CH A/B) CPU Analog I/O, CPU Digital I/O, CPU Input (PLL), VTTDDR |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 27 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans, CPU-LLC, Internal PLL Overvoltage, OC Tuner, Filter PLL, Source Clock Tuner Clock Crossing VBoot, Clock Crossing Reset, Clock Crossing, PLL Termination |
Als erstes waren wir sehr neugierig und haben gleich zu Anfang den CPU Strap von 125 MHz ausgewählt und haben dann lediglich den Multiplikator auf den Wert 38 fixiert. Dies resultiert zu einer CPU-Taktfrequenz von 4750 MHz. Mit einer Spannung von 1,261 Volt war dann auch schon Schicht im Schacht. Mit dem Multiplikator 39 ist zwar ein Bootvorgang ohne Weiteres möglich gewesen, jedoch erhielten wir einen Bluescreen, nachdem wir Prime95 gestartet haben. Dabei war es dem Core i7-4770K egal, ob er nun 1,3 Volt oder doch gleich 1,35 Volt bekommen hat.
Natürlich haben wir uns auch die traditionelle Übertaktung mit dem BCLK von 100 MHz angeschaut. Die Grenze haben wir bei 4,7 GHz erreicht, sprich mit dem Multiplikatorwert 47. Alles darüber hagelte es lediglich Bluescreens. Demnach scheint bei unserem CPU-Sample bei etwa 4,75 GHz das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein. Zum Trost konnten wir die CPU-Spannung bei 4,7 GHz auf 1,227 Volt reduzieren. Ein Nachteil an der ganzen Sache ist leider, dass das System mit dem 125 MHz-Strap nicht bootet, wenn die CPU-Spannung per Offset festgelegt wurde. Wenn der BCLK also nachrangig verändert wurde, muss die CPU-Spannung im Fixed-Modus ausgewählt werden.
Dennoch nehmen wir das Ergebnis mit einem positiven Aspekt entgegen. Das Overclocking-Potenzial generell scheint bei den neuen Haswell-Prozessoren erneut gut vorhanden zu sein wie bei den Vorgänger-Modellen.
Interessant am ASUS Z87-Deluxe ist, dass es Speicherteiler anbietet, die bis zu einer effektiven Taktfrequenz von DDR3-4000 reichen. Natürlich konnten wir diese Region mit unseren G.Skill TridentX-Modulen nicht erreichen, denn sie ermöglichen eine maximale Taktfrequenz von effektiv 2400 MHz. Diese wurden aber spielend leicht erreicht, wie das folgende Bild zeigt:
Eine höhere Frequenz war leider nicht drin. Das scheint aber eher an den Modulen zu liegen, denn selbst mit den Sockel 1155-Mainboards war kein höherer Takt drin.
ASUS hat als Softwarepaket eine neue Version der Ai-Suite mit auf den Weg gegeben. Mit ihr lassen sich noch weitere Features, wie der Ai Charger+, das EZ Update, der USB-3.0-Boost sowie das Network iControl und das USB BIOS Flashback nutzen. Darüber hinaus stehen die neuen Funktionen der 4-Way Optimization vollständig zur Verfügung. In der unteren Bildergalerie haben wir nochmal alle Overclocking-Funktionen und Screenshots von der ASUS Ai Suite 3 angefügt:
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