BIOS:
Bei den letzten Biosversionen konnten wir bereits keine Sachen finden, die ASUS anders machen könnte - die momentan angebotenen Biosversionen sind aufgrund der Ähnlichkeit von Z77- und Z97-Chipsatz auch nicht wirklich schlechter. Im Bios des ASUS Sabertooth Z97 Mark I befindet sich so ziemlich alles, was man an dem Board konfigurieren kann, und das in der typischen ASUS-Übersichtlichkeit der bekannten UEFI-Bios-Versionen.
Wir testeten das ASUS Sabertooth Z97 Mark I mit der Biosversion 1104 vom 11. Juni 2014. Zum Testzeitpunkt war dies die aktuelle Biosversion, aber ASUS ist bekannt dafür, stetig neue Versionen zu entwickeln. So kann man erwarten, dass auch kommende Varianten mit neuer CPU-Unterstützung veröffentlicht werden. Mit der ASUS EZ Flash-Funktion kann man die Biosversionen auch komfortabel direkt von einem USB-Stick oder einem anderen Speichermedium direkt im Bios aktualisieren.
Nach dem Drücken von F2 oder ENTF kommt man bei der Biosversion in das Bios und landet zunächst einmal auf der "EZ-Mode" genannten Seite des Bios. Hier lassen sich Basiseinstellungen vornehmen, beispielsweise die Startreihenfolge der gefundenen Drives, weiterhin werden die Lüfterdrehzahlen und Temperaturen angegeben. Auch kann ein EZ System Tuning hier gestartet werden. Der EZ Mode ist also eher für unbedarfte Anwender, die nichts kaputtkonfigurieren wollen.
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In der oben stehenden Galerie finden sich auch alle anderen Einstellungsmöglichkeiten des Boards zum Durchklicken. Diese Optionen erreicht man im Advanced Mode, den man mit F7 aktiviert. Hier ist alles vorhanden, was man von einem aktuellen High-End-Board erwartet: Overclocking-Optionen und Tuning-Optionen sind in Hülle und Fülle vorhanden, zudem auch Stromsparoptionen, Möglichkeiten zur Systemüberwachung und eine wirklich sehr gelungene Untersektion zum Einstellen der Systemlüfter (Q-Fan). Dies kann automatisiert geschehen oder manuell, wobei sich Lüfter sogar bis zu einer Mindest-Temperatur abschalten lassen, um das System im Idle-Betrieb möglichst leise zu bekommen.
Wir waren insgesamt mit dem UEFI-BIOS sehr zufrieden. Es lief absolut stabil und ließ sich sehr komfortabel mit Maus und/oder der Tastatur bedienen.
Overclocking:
Natürlich haben wir uns auch das Overclocking-Verhalten und die gebotenen Optionen beim Sabertooth Z97 Mark I angeschaut. Für die CPU-Kerne an sich stehen acht Phasen bereit. Damit man ein gutes Overclocking-Ergebnis erzielt, ist aber nicht nur die Anzahl der Phasen von Bedeutung. Da sich jede CPU anders takten lässt, muss man an dieser Stelle eine gute Portion Glück gefrühstückt haben, damit man ein gutes Modell erwischt, das gern bereit ist, mit einer immens erhöhten Taktfrequenz in Verbindung mit einer möglichst geringen Spannung zu arbeiten. Ebenfalls wichtig ist die Qualität der Signallaufzeiten.
Beim Sabertooth Z97 Mark I lässt sich die Base-Clock-Frequenz von 80 MHz bis satte 300 MHz in 0,1 MHz-Intervallen einstellen. Gerade die Erhöhung auf 300 MHz ist mehr als großzügig ausgefallen, da ohnehin bekannt ist, dass die Sandy Bridge- und Ivy Bridge-Modelle eine Erhöhung von ein paar wenigen MHz erlauben, bis sie ihren Dienst verweigern. Bei der VCore hat man die Wahl, ob man den Fixed-, den Offset- oder den Adaptive-Modus verwendet. Im ersteren Fall lässt sich die CPU-Spannung von 0,001 V bis 1,920 V in 0,001 V-Schritten fixieren. Wenn man dagegen mit dem Offset-Modus hantieren möchte, steht der Bereich von -0,999 V bis +0,999 V in ebenfalls 0,001 V-Intervallen zur Verfügung. Dieselben Einstellungsmöglichkeiten gibt es bei der Adaptive-Spannung, wobei hier zusätzlich noch ein Plus für den Turbobetrieb eingestellt werden kann.
Zum Standard gehört beim Sabertooth Z97 Mark I auch die Load-Line Calibration, mit der man den VDroop eingrenzen oder gänzlich verhindern kann. Hier verstecken sich diverse Einstellungsmöglichkeiten im Bereich der Digi+ Power Control Steuerung. Zwar bietet ASUS bei einigen High-End-Modellen noch etwas mehr Overclocking-Optionen an, die Flexibilität ist aber schon im Bundesliga-Niveau der Mainboards.
Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden:
Die Overclocking-Funktionen des ASUS Sabertooth Z97 Mark I in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 80 bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,999 V bis +0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) zusätzliche Turbo-Spannung im Adaptive-Modus |
DRAM-Spannung | 1,200 V bis 1,920 V in 0,005-V-Schritten |
VTT/VCCIO-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,999 V bis +0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) zusätzliche Turbo-Spannung im Adaptive-Modus |
CPU PLL-Spannung | 1,20000 V bis 2,70000 V in 0,010-V-Schritten |
PCH-Core-Spannung | 0,7000 V bis 1,920 V in 0,005-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | iGPU, VCCSA, DRAM DATA Ref, DRAM CTRL REF, CPU Digital I/O, PCH VLX, Clock Crossing Voltages, VTT DDR |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 26 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE, EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und sieben optionale Fans, CPU-LLC, Internal PLL Overvoltage, OC Tuner |
Das Sabertooth Z77 lieferte uns maximal 4,5 GHz mit einer CPU-Spannung von 1,256 V. Allerdings können wir dieses Ergebnis nicht als Maßgabe für das Z97 Mark I verwenden, denn es handelt sich nicht um dieselbe Test-CPU. Insbesondere die CPU hat aber einen hohen Einfluss darauf, wie das Übertaktungsergebnis ausfällt. Insofern können wir keine vergleichende Einschätzung geben.
Das Sabertooth Z97 Mark I hat aber in unseren Augen die besten Voraussetzungen für einen guten Overclocking-Erfolg und stellte das auch unter Beweis. Bis zu 4,6 GHz erreichten wir mit knapp 1,248 V Spannung, wobei das System nach längerem Prime95 (30 Minuten) leider abstürzte. Auch war die Kühlung der CPU dann bereits problematisch.
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Für unseren Dauertest soll uns später eine Übertaktung auf 4,4 GHz mit reduzierter Spannung reichen.
Auch der Arbeitsspeicher konnte zu etwas mehr Takt gebracht werden, die DDR3-1866-Module von Corsair - immerhin vier Module mit insgesamt 32 GB - brachte das Board ohne Probleme auf 2133 MHz. 2400 MHz waren allerdings mit dem Kit auch auf einem anderen Mainboard nicht möglich, sodass diese Übertaktungslimitierung wohl eher den Speichermodulen zu schulden ist.
Nach der Boardvorstellung kommt natürlich das Setup unseres Härtetest-Systems. Dies folgt in den nächsten Tagen mit einem kleinen Video und einigen Testwerten zum System.