Der X99-Chipsatz wurde auf den technischen Stand des aktuellen Z97-PCHs gebracht, bringt allerdings vier weitere native SATA-6G-Ports mit. Identisch ist dagegen die Bereitstellung von sechs USB-3.0-Schnittstellen. Auch bietet die Southbridge weiterhin maximal acht PCIe-2.0-Lanes, die weiterhin sehr knapp werden können, vorwiegend bei teureren High-End-Platinen.
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Nachdem wir die Kühlkörper abmontiert haben, erhalten wir einen freien Blick auf das große PCB. Platzbedingt befinden sich die acht MOSFETs und die acht Phasen über dem Sockel LGA2011-v3 und damit genau zwischen den acht DDR4-DIMM-Speicherbänken. Bei den Phasen handelt es sich um "MicroFine"-Modelle, welche laut ASUS aus einem speziellen Material gefertigt wurden und bei hoher Effizienz gleichzeitig mit keiner all zu hohen Temperatur zu kämpfen haben sollen. Als MOSFETs kommen dagegen 60A-IR3555M-PowIRStage-Modelle von International Rectifier zum Einsatz. In jedem IR3555M sind ein MOSFET-Driver sowie ein High-Side- und Low-Side-MOSFET integriert in einem einzigen Chip und sollen sehr effizient bei geringerer Verlustleistung und geringer Temperaturentwicklung zu Werke gehen. Zusammen bilden sie das neue Extreme-Engine-Digi+-IV-Feature. Zusätzlich wurden auf dem gesamten PCB langlebige "10K Black Metallic Caps" verlötet. Für die generelle CPU-Stromversorgung können ein 8-poliger und ein 4-poliger ATX-+12V-Stromanschluss belegt werden.
Trotz der Effizienz benötigen sowohl Phasen als auch MOSFETs eine geeignete Kühlung. ASUS hat sich dazu entschieden, die Direct-CU-Kühlung einzusetzen. So liegt die Heatpipe, abgesehen vom dazwischenliegenden Wärmeleitpad, direkt auf den acht MOSFETs auf und kann auf diese Weise die Wärme theoretisch besser ableiten. Der Kühler wurde so entworfen, dass selbst die Phasen mitgekühlt werden. Auch auf ihnen wurde daher ein Wärmeleitpad angebracht. Besonders wenn es in Richtung Extreme-Overclocking geht, kann die Kühlung definitiv nicht schaden.
In den acht DIMM-Slots lassen sich bis zu 64 GB Arbeitsspeicher installieren. ASUS gibt die maximale, effektive Taktrate mit 3.300 MHz an. Beide 4-DIMM-Slot-Gruppen werden von jeweils zwei hochwertigen Phasen angesteuert. Für weitere RAM-Performance ist das Rampage V Extreme also ebenfalls vorbereitet.
Die acht CPU-Phasen werden vom ASP1257 gesteuert, den wir auch schon auf dem ASUS Z97-Deluxe und dem ASUS Maximus VII Formula gesehen haben. Er wurde außerdem auf dem ASUS X99-DELUXE verbaut.
Jede 4-DIMM-Slot-Gruppe wird von jeweils einem ASP1250 betreut. Sie zeigen sich für jeweils zwei Phasen verantwortlich.
Die Tradition wird durch ASUS gewahrt, indem das Extreme-Modell stets mindestens vier rote, mechanische PCI-Express-x16-Steckplätze der dritten Generation anbietet, die allesamt mit der CPU kommunizieren. Und genau dabei kommt es natürlich drauf an, für welche CPU sich der Käufer dieser Platine entscheidet. Mit dem Core i7-5930K und dem Core i7-5960X stehen alle Türen offen, sprich wenn gleich vier Grafikkarten genutzt werden möchten, so ist es mit den beiden Prozessoren möglich. Anders allerdings beim Einstiegsmodell Core i7-5820K. Mit ihm können "nur" drei Grafikkarten zu je acht Lanes verwendet werden. Generell wird der vierte PCIe-3.0-x16-Slot mit dem Core i7-5820K unbrauchbar und die restlichen vier Lanes werden erzwungenermaßen dem M.2-Steckplatz zugeführt. Ansonsten stehen auch noch ein mechanischer PCIe-2.0-x16-Slot mit 4-Lane-Anbindung und ein PCIe-2.0-x1-Steckplatz über den PCH zur Verfügung. Für eine verbesserte Übersicht haben wir erneut zwei Tabellen angefertigt, auf denen die Lane-Verteilung mit den drei Haswell-E-Prozessoren eingesehen werden kann:
PCIe-Slot 1 | PCIe-Slot 2 | PCIe-Slot 4 | PCIe-Slot 6 | |
---|---|---|---|---|
Single-GPU-Betrieb | x16 | - | - | - |
Zwei Grafikkarten im 2-Way-SLI/CrossFireX-Verbund | x16 | - | x8 | - |
Drei Grafikkarten im 3-Way-SLI/CrossFireX-Verbund | x8 | x8 | x8 | - |
PCIe-Slot 1 | PCIe-Slot 2 | PCIe-Slot 4 | PCIe-Slot 6 | |
---|---|---|---|---|
Single-GPU-Betrieb | x16 | - | - | - |
Zwei Grafikkarten im 2-Way-SLI/CrossFireX-Verbund | x16 | - | x16 | - |
Drei Grafikkarten im 3-Way-SLI/CrossFireX-Verbund | x16 | x8 | x8 | - |
Vier Grafikkarten im 4-Way-SLI/CrossFireX-Verbund | x16 | x8 | x8 | x8 |
ASUS hat auch an die Nutzer gedacht, die nur eine Dual-Slot-Grafikkarte nutzen wollen. Da sie unter dem ersten PCIe-3.0-x16-Slot keinen weiteren verlötet haben, können in diesem Fall noch immer alle anderen Steckplätze genutzt werden. Zusätzlich wurde die BIOS-Batterie weiter unten positioniert, was in gewissen Situationen ebenfalls in Vorteil sein kann.
Bis auf den oberen SATA-Express-Anschluss, wurden alle anderen SATA-6-Ports und die untere SATAe-Schnittstelle nativ an den X99-Chipsatz angebunden. Für den oberen SATAe-Anschluss musste ASUS daher auf einen Zusatzchip zurückgreifen. Es ist natürlich der ASMedia ASM106SE. Rechts von den Storage-Anschlüssen sehen wir einen USB-3.0-Header, ein zweiter befindet sich oben links im Bild. Beide können zwei USB-3.0-Schnittstellen bereitstellen und erhalten ihre Instruktionen ebenfalls über den X99-PCH.
- CMOS-Clear-Button, ROG-Connect-Button
- PS/2, 2x USB 2.0
- 4x USB 3.0 (ASMedia ASM1074)
- 4x USB 3.0 (ASMedia ASM1074)
- Gigabit-LAN (Intel I218-V), 2x USB 3.0 (ASMedia ASM1042AE)
- Wi-Fi GO! Modul
- und die analogen Audioanschlüsse sowie ein optischer Digitalausgang (Toslink)
Zahlreiche USB-Anschlüsse sind über das I/O-Panel abgreifbar, insgesamt zehn als USB-3.0- und zwei als USB-2.0-Ausführung. Dazu gibt es neben einer PS/2-Schnittstelle, den Anschlüssen für die mitgelieferte 3T3R-Antenne und den analogen Audio-Buchsen einen CMOS-Clear-Button, einen ROG-Connect-Button sowie ein optischen Digitalausgang. Mithilfe des ROG-Connect-Buttons kann komfortabel das BIOS über das USB-BIOS-Flashback-Feature aktualisiert werden.