Kommen wir nun zu der Disziplin, die das Rampage V Extreme beherrschen sollte - das Overclocking. Gerade das Extreme-Modell, egal ob nun für den Midrange- oder Enthusiasten-Sockel, wird von ASUS regelrecht mit Overclocking-Funktionen überschüttet. Allen voran natürlich in diesem Fall der patentierte OC-Sockel, für den ASUS noch einige Monate ein Exklusiv-Nutzungsrecht genießt. Jedoch auch das UEFI bietet massenhaft Einstellungen, die das Herz eines Overclocking-Profis höher schlagen lassen. So können beispielsweise unterschiedliche VDIMM-Spannungen für die RAM-Channel A/B und C/D festgelegt. Zusätzlich bieten sich die Spannungen VTTDDR und VPPDDR an. Im UEFI sind RAM-Teiler bis DDR4-4000 und 65 Latenzen vertreten. Das sind jedoch nur einzelne Beispiele aus dem ganzen Aufgebot an Overclocking-Funktionen.
Beim Rampage V Extreme kann der BCLK von 80 MHz bis 300 MHz eingestellt werden. Die Intervalle betragen annehmbare 0,1 MHz, auch wenn mit 0,01 MHz-Schritten ein besseres Feintuning möglich gewesen wäre. In Sachen CPU-Spannung wird der Anwender wieder einmal verwöhnt. So stehen ihm die Modi Override, Adaptive und Offset zur Verfügung. Mit den ersten beiden Modi lässt sich die Spannung von 0,001 Volt bis 1,920 Volt fixieren. Der Adaptive-Mode erlaubt die Nutzung eines Offsets und gleichzeitig eine feste Spannung für den Turbo-Modus, sprich für die Last-Situation. Im Offset-Modus sieht der Spielraum mit 0,001 Volt bis 0,999 Volt in beide Richtungen ebenfalls sehr ansprechend aus. Aus den Spannungsbereichen lässt es sich bereits erkennen, vor allem, wenn man ASUS kennt, dass die einzelnen Schritte bei allen drei Modi sehr feinen 0,001 Volt entsprechen. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des ASUS Rampage V Extreme in der Übersicht | |
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Base Clock Rate | 80 MHz bis 300 MHz in 0,1-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) -0,999 V bis +0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset- und Adaptive-Modus) |
DRAM-Spannung | 0,70000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VCCIN-Spannung | 0,800 V bis 2,700 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-Ring-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) |
CPU-SA-Spannung | -0,999 V bis +0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung | 0,70000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 0,70000 V bis 1,80000V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | PCHI/O, VCCIO PCH, VTTDDR CHA/B, VTTDDR CHC/D, VPPDDR CHA/B, VPPDDR CHC/D PLL Termination Voltage, DRAM Eventual Voltage |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 65 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans, CPU Current Capability, CPU Power Thermal Control, CPU Input Boot Voltage, CPU Load-Line Calibration Level 1-9, Enhanced DRAM Training |
Wir waren gezwungen, die CPU auszutauschen, was dazu geführt hat, dass sich die VID zur anderen CPU grundlegend unterscheidet. Aus diesem Grund ist ein anderes Overclocking-Verhalten zu erwarten.
Nachdem wir für den Core i7-5960X den 44er Multiplikator zusammen mit einer VCore von 1,290 Volt festgelegt haben, startete das System ordnungsgemäß. Laut der CPU-Z-Version 1.70.0 x64 wurde die Spannung auch wunderbar umgesetzt. Allerdings änderte sich der Zustand unseres Systems, nachdem Prime95 einige Minuten rechnete. Nach dem Bluescreen haben wir die Spannung daher auf 1,3 Volt erhöht, was dem Board letztendlich nach einer längeren Prime95-Runde auch nicht genügte. Erst als wir dem Prozessor 1,335 Volt zugeführt haben, lief das System einwandfrei.
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Durch die neue CPU ändert sich natürlich das gesamte Overclocking-Verhalten. Zwar konnten wir mit dem neuen Prozessor ebenfalls 4,4 GHz erreichen. Doch dieser wollte zumindest mit dem Rampage V Extreme mindestens 1,335 Volt, damit das Ganze auch stabil läuft.
Auch bei der Haswell-E-Plattform werfen wir einen Blick auf das RAM-Overclocking. Zu diesem Zweck verwenden wir vier DIMMs mit jeweils 4 GB Speicherkapazität des Typs "G.Skill RipJaws4 DDR4-3000". Im ersten Test kontrollieren wir die Funktionalität des XMP und im zweiten ohne Verwendung des XMP-Features.
Besitzen die DDR4-DIMMs ein Extreme Memory Profile, braucht sich der Anwender beim Rampage V Extreme keinerlei Gedanken machen. Das Board stellt alle erforderlichen Einstellungen automatisch ein, die das Profile vorgibt, damit der DDR4-3000-Betrieb ohne Probleme funktioniert. Im Anschluss haben wir uns an manuellen Einstellungen versucht, was in unserem Fall denkbar einfach war. Einfach den gewünschten RAM-Teiler auswählen, die VDIMM(s) auf 1,35 Volt setzen, Latenzen festlegen und abspeichern. Den richtigen BCLK-Strap stellt das Mainboard selbstständig ein und passt auch die anderen Einstellungen wie die Multiplikatoren der CPU-Kerne an.
ASUS AI Suite 3
ASUS legt dem Mainboard die bekannte AI Suite bei, mit der sich jede Menge Features von Windows aus einstellen lassen. Die neuen X99-Modelle haben dabei ebenfalls die dritte Version erhalten, die im gleichen Funktionsumfang auch für die Enthusiasten-Plattform angeboten wird. Als großes Beispiel ist hierbei "TurboApp" zu nennen, die ein Teil des 5-Way-Optimization-Features ist und mit der für jede installierte Anwendung bestimmt werden kann, mit welchem CPU-Multiplikator, mit welchem Sound-Schema und mit welcher Netzwerk-Priorität die jeweilige Anwendung behandelt werden soll. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass nur ausgewählte Programme und/oder Spiele mit erhöhter CPU-Leistung ausgeführt werden sollen. Gleichzeitig wird das Dual-Intelligent-Processors-5-Feature aus TPU und EPU gebildet.
Weiterhin steht es dem Anwender frei, mit der AI Suite 3 auch die vier anderen Punkte zu nutzen. TPU ist für die Taktfrequenzen zuständig, mit dem neuen Fan Xpert 3 können dagegen die Lüfter auf Herzenswunsch feinjustiert werden. Das Digi+-Feature kümmert sich dafür unverändert um die Spannungsversorgung. Um die Effizienz nicht zu vernachlässigen, gibt es den Punkt "EPU", bei dem die vier Betriebsmodi "Auto", "Leistung", Strom sparen" und "Abwesenheitsmodus" konfiguriert werden können. Zu jeder Zeit hat der Anwender am unteren Rand Infos wie CPU- und RAM-Takt, Spannungen, Temperaturen und Lüftergeschwindigkeiten stets im Auge. Ein Klick auf das rechte Zahnradpärchen öffnet ebenfalls unten die Einstellungsmöglichkeiten zu den einzelnen Kategorien.
Weiterhin hat die ASUS AI Suite in der Version 3 weitere, nützliche Funktionen, wie den Ai Charger+, mit dem das iPhone, iPad sowie der iPod dank der BC-1.1-Funktion wesentlich schneller aufgeladen werden kann. Mit dem EZ Update können dagegen die installierten ASUS-Programme und auch das BIOS aktualisiert werden. Jedes Mal, wenn ASUS eine neuere BIOS-Version veröffentlicht, lassen sich mit dem USB-BIOS-Flashback-Feature die neuen Version nach einem individuellen Zeitplan auf einen USB-Datenträger herunterladen. In speziellen Situationen, etwa wenn ein geplanter Neustart des Systems einprogrammiert wurde, kann die AI Suite mit der Push-Notice-Funktion den Anwender je nach Zeiteinstellung an den bevorstehenden Reboot erinnern. Genauso ist es auch mit Ereignissen möglich, wenn Spannungen oder Temperaturen überschritten werden.
An vorletzter Stelle hält sich auch der USB-3.0-Boost bereit, damit die angeschlossenen USB-3.0-Geräte mit der bestmöglichen Performance angesteuert werden. Dies wird mit dem UASP-Modus (USB Attached SCSI Protocol) ermöglicht. Zu guter Letzt ist noch der USB-Charger+ zu nennen. Hinten am I/O-Panel gibt es einen besonderen USB-2.0-Anschluss (der untere), der mit der direkt benachbarten ROG-Connect-Taste eng zusammenarbeitet. Angeschlossene, mobile Geräte können mit ihm ebenso schneller aufgeladen werden. Je nach Einstellung funktioniert es selbst, wenn sich das System gerade im Standby, Ruhemodus oder im ausgeschalteten Zustand befindet.
In der folgenden Bildergalerie können alle AI-Suite-3-Screenshots eingesehen werden.
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