Kam ASUS zunächst mit günstigeren Einstiegsmodellen der Kundschaft entgegen, wurde im letzten Jahr das Maximus VI Impact im sehr kompakten Mini-ITX-Format ins Leben gerufen. In diesem Jahr wurde das nun getestete Maximus VII Impact mit Intels Z97-Chipsatz auf die Beine gestellt, das natürlich ebenfalls im Mini-ITX-Format gefertigt wurde und bis auf den deutlich schnelleren M.2-Steckplatz, einem aktuellen Gigabit-LAN-Controller von Intel und natürlich dem aktuellen Z97-PCH jedoch keine großartigen Unterschiede vorzuweisen hat. So ist es platzbedingt bei höchstens zwei DDR3-DIMM-Speicherbänken (maximal 16 GB Speicher), dazu vier nativen SATA-6G-Anschlüssen und dem PCIe-3.0-x16-Erweiterungsslot geblieben, in dem wahlweise eine potente Grafikkarte eingesetzt werden kann. Letzterer muss sich allerdings die Anbindung mit dem M.2-Slot über das mitgelieferte mPCIe-Combo-IV-Modul teilen, in dem bereits eine WLAN-802.11ac- und Bluetooth-4.0-Mini-PCIe-Karte installiert ist und mit 32 GBit/s über die eingesetzte Haswell-CPU ordentlich Performance gezeigt hat.
Als absolutes Highlight kann der vertikal angebrachte VRM-Bereich festgehalten werden, auf dem acht hochwertige 60A-BlackWing-Phasen auf ihren Einsatz warten und selbst von leistungsstarken und effizienten PowIRstage-MOSFETs angetrieben werden. Auf diese Art wird kostbarer Platz auf den extrem begrenzten Mini-ITX-Abmessungen eingespart, allerdings auf Kosten einer hohen Inkompatibilitätsgefahr großer und breiter CPU-Luftkühler, die unserer Ansicht nach nichts auf diesem Winzling zu suchen haben. Spielt das Overclocking eine Rolle, sollte eher auf eine (All-in-One-)Wasserkühlung gesetzt werden, die einerseits platzgerecht montiert werden kann und zum anderen mehr Leistungsreserven bereitstellt. Davon einmal abgesehen zeigte sich das kleine ROG-Mainboard auch ziemlich taktfreudig und hat in den Overclocking-Tests eine gute Figur abgeliefert. ASUS hat auch dafür gesorgt, dass ROG-typisch jede Menge (Overclocking-)Funktionen im UEFI anzutreffen sind, wo sich der Besitzer ordentlich austoben darf. Mitunter wurden selbst einige Onboard-Features auf das kleine PCB gequetscht, wenn wir nun den Power- und Reset-Button sowie einige Spannungsmesspunkte berücksichtigen.
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Am I/O-Panel wurden neben vier USB-3.0-, vier USB-2.0-Schnittstellen weitere ROG-Features, wie der Soundstage- und KeyBot-Taster angebracht, die beide neben der Diagnostic-LED verweilen. Rechts davon kann zusätzlich auch der CMOS-Clear- und ROG-Connect-Button betätigt werden. Des Weiteren lässt sich die interne Grafikeinheit in der CPU mithilfe des HDMI-1.4a- und DisplayPort-1.2-Grafikausgangs ansprechen. Intern wurden dagegen noch jeweils ein USB-3.0- und USB-2.0-Header untergebracht. Letzterer ist dabei gleichzeitig fester Bestandteil des ROG-EXT-Anschlusspanels, der für das ROG-exklusive OC-Panel gedacht ist. Auf dem PCB an sich befindet sich kein Audio-Codec. Der Realtek ALC1150 wurde stattdessen auf ein mitgeliefertes Zusatzmodul mit ELNA-Audio-Kondensatoren verpflanzt, für das sich ein spezielles Anschlusspanel bereithält. Gleiches gilt auch für das mPCIe-Combo-IV-Modul und dem Coolhub, der zwei weitere FAN-Header (insgesamt vier Stück) zur Verfügung stellen kann. An dem Coolhub lässt sich sogar der LN2-Modus aktivieren, der für den Einsatz von flüssiger Stickstoffkühlung benötigt wird.
Ohne Frage haben es auch die meisten ROG-exklusiven Features, wie LANGuard, GameFirst III, Sonic Radar II, KeyBot und RAMDisk auf das Maximus VII Impact geschafft. Beim UEFI erlebten wir hingegen keine Überraschung - ASUS setzt natürlich weiterhin die gewohnte UEFI-Oberfläche im ROG-Gewand ein, das wiederholt an manchen Stellen ruckelig auf den Bildschirm projiziert wurde. Ansonsten fällt die Bedienung per Maus und Tastatur angenehm aus. Viel wichtiger ist, dass sämtliche Einstellungen zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt werden, was wir dem kleinen Powerzwerg bescheinigen können. Die Leistungsaufnahme liegt angenehm im Durchschnitt und erlaubt sich keine kritischen Fehltritte.
Größter Kontrapunkt ist definitiv der hoch angesetzte Preis von mindestens 185 Euro. Auch wenn die Ausstattung und die Beigaben gerade für ein Mini-ITX-Mainboard ziemlich großzügig ausfallen, kann an dieser Stelle auf keinen Fall von einem guten Preis-Leistungsverhältnis gesprochen werden. Davon ist das ASUS Maximus VII Impact weit entfernt. Wenn allerdings zwingend ein Mini-ITX-Mainboard vorgegeben wird und auch gern die teuer erkauften Republic-of-Gamers-Features mitgenommen werden möchten, dem können wir diesen Winzling ans Herz legen. Für diesen Preis gäbe es allerdings genügend adäquate Alternativen, die nicht vornerein ignoriert werden sollten.
Positive Eigenschaften des ASUS Maximus VII Impact:
- hohe Leistungsfähigkeit mit einer starken CPU-Spannungsversorgung und umfangreichen Overclocking-Funktionen
- brauchbare Ausstattung, u.a. vier SATA-6G-Anschlüsse und sechs USB-3.0-Schnittstellen
- PCI-Express-3.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- sehr gute Gesamtperformance und sehr gute Stabilität
- M.2-Steckplatz mit 32 GBit/s
- WLAN802.11ac und Bluetooth 4.0
- Spannungsmesspunkte
Negative Eigenschaften des ASUS Maximus VII Impact:
- vertikaler VRM-Bereich bietet wenig Platz für große CPU-Kühler
- hoher Preis
Das ASUS Maximus VII Impact ist die ideale Wahl für einen sehr kompakten Gaming-PC mit Overclocking-Absichten und dem Wunsch nach den exklusiven ROG-Features. Bis auf den hohen Preis und einer möglichen Inkompatibilität mit großen CPU-Kühlern hat das kleine ROG-Mainboard keine Schwächen gezeigt. Die beiden genannten Punkte reichten allerdings aus, um dem Maximus VII Impact ein Award zu verwehren.
Alternativen? Soll es zwingend beim Mini-ITX-Format bleiben, kann ein Blick auf das ASRock Z97E-ITX/ac geworfen werden, das eine ähnliche Ausstattung mit einigen Abstrichen, jedoch dafür neben vier SATA-6G-Ports eine SATA-Express-Schnittstelle bietet. WLAN802.11ac und Bluetooth 4.0 sind ebenfalls mit an Bord. Das Ganze gibt es für einen deutlich günstigeren Kurs von etwa 125 Euro. Muss es nicht unbedingt Mini-ITX sein, stehen einem die Türen ziemlich weit offen. Beispielsweise gibt es für zirka 40 Euro weniger das ASUS Maximus VII Ranger im Full-ATX-Format.
Persönliche Meinung
Es ist nicht unbedingt eine schlechte Idee, jede Menge Anschlüsse und ROG-Features auf ein Mini-ITX-Mainboard zu pressen. Auch ist der vertikal angebrachte VRM-Bereich eine gute Idee gewesen. Allerdings behindert dieser Bereich die Montage größerer CPU-Kühler, die manche statt einer (All-in-One-)Wasserkühlung einsetzen möchten. Zusätzlich kann ich den hohen Anschaffungspreis nicht ganz nachvollziehen. Positiv hingegen empfinde ich die Möglichkeit, den M.2-Slot mit 32 GBit/s anzusprechen, was leider nur mit sehr wenigen Sockel-LGA1150-Mainboards möglich ist. (Marcel Niederste-Berg)
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