TEST

Gigabyte GA-Z170X-Gaming G1 im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Wer sich ein Luxus-Board anschaffen möchte und auf die neue Skylake-Plattform aufspringen möchte, muss neben der Anschaffung des Prozessors und des Arbeitsspeichers ganz tief in die Tasche greifen. Gigabyte hat mit dem GA-Z170X-Gaming G1 eben einen solchen Luxus-Unterbau mit E-ATX-Abmessungen geschaffen, der den Enthusiast-Gamer voll und ganz zufriedenstellen möchte. Das Flaggschiff aus der G1-Gaming-Serie bietet für einen stolzen Anschaffungspreis von mindestens 530 Euro eine Ausstattung, die über jeden Zweifel erhaben ist und nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Übertakten geeignet ist. Alleine die installierte Skylake-S-CPU wird von sage und schreibe 22 Spulen angetrieben, die wiederum selbst von PowIRstage-MOSFETs mit Strom versorgt werden.

Um der entstehenden Abwärme gerecht zu werden, wurde von den Taiwanern ein großzügiger VRM-Kühlkörper verbaut, der für einen Wasserkühlungskreislauf vorbereitet ist und in diesen eingebunden werden kann, sofern vorhanden. Auch wurde nicht auf einigen Onboard-Komfort, wie ein Power-, Reset-, OC-, ECO-, CMOS-Clear-Button sowie auf zwei Switches für den Audiobereich und zwei Switches für das Dual-UEFI-BIOS verzichtet. Auch sind selbst eine Diagnostic-LED und einige Spannungsmesspunkte mit von der Partie, wodurch sich genauere Spannungen ermitteln lassen.

Als Highlight schlechthin sind natürlich die vier mechanischen PCIe-3.0-x16-Steckplätze zu betrachten, die dank des PEX8747-Gen3-Switches in der Lage sind, bis zu vier Grafikkarten mit jeweils acht Lanes anzusteuern. Zwischen den vier großen Erweiterungsschnittstellen reihen sich auch noch drei PCIe-2.0-x1-Slots sowie zwei M.2-Anschlüsse mit jeweils 32-GBit/s-Anbindung ein. Mithilfe der beiliegenden M.2-zu-U.2-Adapterkarte können selbst NVMe-Laufwerke, wie beispielsweise das Intel-750-SSD, angeschlossen und genutzt werden. Das gesamte Storage-Angebot wird mit drei nativen SATA-Express-Schnittstellen und vier zusätzlichen SATA-6GBit/s-Ports ordentlich ergänzt. In den vier DDR4-Speicherbänken können dagegen bis zu 64 GB verstaut werden.

img_5.jpg

Ähnlich, wie es beim ASRock Z170 Extreme7+ (Hardwareluxx-Artikel) gelöst wurde, werden dem Besitzer des GA-Z170X-Gaming G1 gleich vier USB-3.1-Anschlüsse (2x Typ A und 2x Typ C) mit auf den Weg gegeben, verteilt auf zwei Stück am I/O-Panel und zwei über das mitgelieferte USB-3.1-Frontpanel (5,25 Zoll). Besonders groß ist auch die Anzahl der USB-3.0-Schnittstellen, die Gigabyte auf elf Stück festgelegt hat (7x extern, 4x intern). Ergänzend kommen noch sechs USB-2.0-Buchsen dazu (2x extern, 4x intern). Groß ausgeprägt ist auch der Netzwerkbereich, der aus Dual-Gigabit-LAN über zwei Killer-E2400-Netzwerkchips und einer kabellosen Lösung über das Killer-Wireless-AC-1535-Modul besteht. Letzteres beherrscht auch die Bluetooth-4.1-Spezifikation.

Passend zum Thema Gaming hat sich Gigabyte als Soundlösung für den Sound-Core3D-Audiochip von Creative entschieden, der von zwei Operational-Amplifiers, einem 600-Ohm-Kopfhörerverstärker sowie einigen Nichicon-Audiokondensatoren Verstärkung erhält. Speziell fürs Auge hat Gigabyte einige LEDs untergebracht. Die LEDs auf der Seite des Onboard-Sounds sind in der Lage, mehrere Farben in unterschiedlichen Leucht-Modi darzustellen. Selbst das I/O-Panel leuchtet durch die mit LEDs bestückte I/O-Blende mit. Die gesamten Leuchteffekte sind natürlich Geschmackssache und nicht jedermanns Sache.

Als Steuerzentrale wurden wieder die bekannten UEFI-Oberflächen in die beiden ROM-Chips geflasht. Die Rede ist vom Startup-Guide, dem Tweak-Modus und der erweiterten Ansicht. Navigieren lässt sich die jeweilige Oberfläche angenehm mit der Maus und/oder mit der Tastatur. Genau das Gegenteil von angenehm war allerdings die Leistungsaufnahme, die aufgrund der umfangreichen Ausstattung hoch ausfällt - vermutlich auch aufgrund des PCIe-Switch, der für den Quad-Grafikkartenbetrieb aufgelötet wurde. Der hohe Stromverbrauch ist sowohl beim Leerlauf- als auch bei den beiden Last-Zuständen deutlich messbar. Uns ist bewusst, dass sich die Zielgruppe weniger um die generelle Leistungsaufnahme kümmert, dennoch ist dies einer der Kontrapunkte.

Ein weiterer Minuspunkt ist ohne Frage der Anschaffungspreis, der aktuell bei mindestens 530 Euro in unserem Preisvergleich liegt. Somit lässt sich Gigabyte die zugegeben beachtliche Ausstattung fürstlich bezahlen. Vergessen werden darf an dieser Stelle eben nicht, dass einem das Mainboard alleine wenig bringt und auch noch eine passende CPU, wie der Core i5-6600K oder der Core i7-6700K (Hardwareluxx-Artikel) sowie DDR4-Arbeitsspeicher erworben werden muss. Von der potenten Grafikkarte oder gar den Grafikkarten ganz zu schweigen.

Positive Eigenschaften des Gigabyte GA-Z170X-Gaming G1:

  • gute Leistungsfähigkeit mit einer umfangreichen CPU-Stromversorgung und sehr vielen Overclocking-Funktionen
  • luxuriöse Ausstattung, u.a. vier USB-3.1-, elf USB-3.0-Schnittstellen, drei SATAe-Anschlüsse und zwei M.2-Slots
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an vier PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
  • USB-3.1-Frontpanel
  • 4-Way-Multi-GPU-Support
  • WLAN-ac und Bluetooth 4.1
  • VRM-Kühler ist WaKü-ready

Negative Eigenschaften des Gigabyte GA-Z170X-Gaming G1:

  • hohe Leistungsaufnahme
  • sehr hoher Preis

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Luxus-Platine von Gigabyte eine extrem umfangreiche Ausstattung bietet, die allerdings von einem ebenso extrem hohen Anschaffungspreis sowie einem großen Stromhunger begleitet wird. Dennoch wird es auch für solche Enthusiasten-Mainboards Käufer geben, denn die Ausstattung des Boards ist momentan am Markt eine der besten. 

Alternativen? Aufgrund des hohen Preises gibt es nach unten hin genügend Alternativen, auch wenn die Ausstattung etwas geringer ausfällt. Eine der erwähnenswerten Alternativen ist jedoch das von uns getestete ASRock Z170 Extreme7+ (Hardwareluxx-Artikel), das nicht nur rund 280 Euro günstiger ist, sondern eine ebenfalls großzügige Ausstattung bietet. Noch etwas günstiger geht es natürlich auch mit dem MSI Z170A Gaming M7 (Hardwareluxx-Artikel).

 

Persönliche Meinung

Wer völlig auf die Kosten kommen möchte und alles an aktueller Technik im Consumer-Bereich mitnehmen möchte, kann den Kauf des Gigabyte GA-Z170X-Gaming G1 gern in Betracht ziehen. Doch sind die 530 Euro eine absolute Ansage, die ich persönlich nicht für ein Mainboard auf den Tisch legen würde und mit dieser Ansicht ich auch definitiv nicht alleine bin. Auch hatte ich gehofft, dass Gigabyte von der Tweak-Ansicht Abschied nimmt und es einzig auf den Startup-Guide und der erweiterten Ansicht belässt, was meiner Meinung nach absolut ausreichen würde. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar