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ASUS Strix X99 Gaming im Test - Neues ROG-Mainboard für Broadwell-E - Features und Layout (2)

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Wir setzen den Artikel mit den Erweiterungssteckplätzen fort:

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Die Erweiterungssteckplätze auf dem ASUS Strix X99 Gaming.

ASUS hat hier drei PCIe-3.0-x16-Steckplätze auf mechanischer Basis, einen mechanischen PCIe-2.0-x16-Anschluss und zwei PCIe-2.0-x1-Schnittstellen verlötet. Slot 1, Slot 4 und Slot 6 sind nativ an die eingesetzte LGA2011-3-CPU angebunden, Slot 2, Slot 3 und Slot 5 hingegen arbeiten mit dem X99-Chipsatz zusammen. Aufgrund der engen PCIe-2.0-Lane-Limitierung wurde ASUS dazu gezwungen, die letzten drei erwähnten Steckplätze shared anzubinden. Soll bedeuten, dass sich der obere PCIe-2.0-x1-Slot die Anbindung mit dem WLAN- und Bluetooth-Modul und der untere PCIe-2.0-x1-Steckplatz mit dem mechanischen PCIe-2.0-x16-Slot (maximal vier PCIe-2.0-Lanes) sowie den beiden USB-3.1-Gen2-Anschlüssen am I/O-Panel teilen müssen.

Auf dem Strix X99 Gaming können maximal drei NVIDIA- oder AMD-Grafikkarten aufgeschnallt werden. Wird eine LGA2011-3-CPU mit 40 PCIe-3.0-Lanes verwenden, arbeiten die drei Karten im x16/x16/x8-Betriebsmodus (x8/x8/x8 mit einer 28-Lane-CPU). Bei Verwendung einer 40-Lane-CPU wird bei drei Grafikkarten die Nutzung des M.2/U.2-Anschlusses daher verwehrt. Mit einer 28-Lane-CPU sind im X8/x8/x8-Modus daher noch genau vier PCIe-3.0-Lanes für die M.2/U.2-Anbindung übrig. Die folgenden beiden Tabellen verdeutlichen die Lane-Aufteilung.

PCIe-3.0-x16-Slots und deren Lane-Anbindung mit einer 28-Lane-CPU
 elektrische
Anbindung (über)
Single-GPU2-Way-SLI /
CrossFireX
3-Way-SLI /
CrossFireX
PCIe-Slot 1
x16/x8 (CPU) x16 x16 x8
PCIe-Slot 4
x8 (CPU) - x8 x8
PCIe-Slot 6
x8 (CPU) - - x8

 

PCIe-3.0-x16-Slots und deren Lane-Anbindung mit einer 40-Lane-CPU
 elektrische
Anbindung (über)
Single-GPU2-Way-SLI /
CrossFireX
3-Way-SLI /
CrossFireX
PCIe-Slot 1
x16/x8 (CPU) x16 x16 x16
PCIe-Slot 4
x16/x8 (CPU) - x16 x16
PCIe-Slot 6
x8 (CPU) - - x8

Neu eingeführt wurde das Safe-Slot-Feature, das einzig und allein beim obersten PCIe-3.0-x16-Steckplatz Verwendung findet und den Steckplatz stabilisieren soll. Ein ähnliches Verfahren setzt auch MSI mit dem Steel-Armor-Feature ein. Die vier Karten-Fixierungen sind nicht ohne Grund transparent gehalten worden, denn bei den CPU-seitigen, mechanischen PCIe-3.0-x16-Steckplätzen sowie an dem mechanischen PCIe-2.0-x16-Steckplatz wurde jeweils eine RGB-LED angebracht.

Am unteren PCB-Rand hat ASUS nicht nur einen RGB-Header für das ebenfalls neue Aura-RGB-Lighting-Feature hinterlassen, sondern außerdem jeweils einen Power- und Reset-Button und natürlich auch eine Diagnostic-LED untergebracht. Am Aura-RGB-Strip-Header kann ein so genannter RGB-LED-Strip mittels des beiliegenden Kabels angeschlossen werden. Wer darauf größeren Wert legt, findet mit diesem Feature sicherlich seine Freude. Das eingesetzte 5050-RGB-LED-Strip sollte laut ASUS höchstens zwei Ampere bei 12 Volt für sich beanspruchen.

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Der Storage-Bereich fällt umfangreich aus.

Die gute Nachricht: ASUS hat keine Zusatzcontroller für den Storage-Bereich einsetzen müssen. Die schlechte Nachricht: Aus diesem Grund können nicht alle Anschlüsse zur selben Zeit genutzt werden.

Auch wenn die offiziellen Spezifikationen zum Strix X99 Gaming eine andere Sprache sprechen, sehen wir hier zwei SATA-Express-Schnittstellen anstatt nur eine. Links daneben sind vier SATA-6GBit/s-Ports und ganz weit rechts davon neben dem USB-3.0-Header weitere zwei SATA-6GBit/s von uns gesichtet worden. Des weiteren bietet das neue ROG-Mainboard jeweils einen U.2- und einen M.2-Anschluss an. In Letzterem lässt sich durch den Anwender ein M-Key-Modul mit einer Länge von 4,2 cm bis 11 cm einsetzen. Der angesprochene Nachteil bezieht sich auf die U.2- und M.2-Schnittstelle, denn beide können nicht gleichzeitig in Betrieb genommen werden, sodass sich hier für einen Standard entschieden werden muss.

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Das I/O-Panel beim ASUS Strix X99 Gaming.

Die Anschlüsse von links nach rechts und von oben nach unten:

  • USB-BIOS-Flashback-Button
  • PS/2, 2x USB 2.0
  • 2x USB 2.0
  • Gigabit-LAN (Intel I218-V), 2x USB 3.0 (ASMedia ASM1074)
  • 2x USB 3.0 (unten: USB-BIOS-Flashback-Port, ASMedia ASM1074)
  • 2x USB 3.1 Gen2, (Typ-A und Typ-C, ASMedia ASM1142)
  • Wi-Fi Go! WLAN-802.11a/b/g/n/ac- und Bluetooth-4.1-Modul
  • und die fünf analogen Audio-Jacks sowie ein optischer Digitalausgang (Toslink)

Unserer Meinung nach hat ASUS ein ansprechendes I/O-Panel auf die Beine gestellt. Dort sind nicht nur jeweils vier USB-3.0- und USB-2.0-Buchsen, ein Gigabit-LAN-Port und eine PS/2-Schnittstelle untergebracht, sondern auch das Wi-Fi-Go!-Modul, jeweils einen USB-3.1-Gen2-Typ-A- und Typ-C-Anschluss und einen USB-BIOS-Flashback-Button. Der USB-3.0-Anschluss rechts unten ist der dafür vorgesehene Port. Die Audioausgabe erfolgt hingegen über fünf 3,5-mm-Klinke-Buchsen und einen Toslink-Anschluss.

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Neben dem SupremeFX-Audiobereich sind jedoch noch zwei weitere, erwähnenswerte Chips zu sehen.

Unterhalb des EMI-Shields mit der SupremeFX-Aufschrift werkelt Realteks ALC1150-Audio-Codec, der dazu in der Lage ist, maximal 8 + 2 Kanäle unter einen Hut zu bringen. Er bringt es auf einen Front-DAC von 115 dB A-Weighting- und 110 dB Differential/Single-End-Output.

Wie man es ASUS bereits kennt, werden jedoch noch erweiterte Funktion angeboten, die teilweise ROG-exklusiv sind. So wird mit dem "Sonic SenseAmp" beispielsweise der Ohm-Bereich des Kopfhörers automatisch ermittelt und gegebenenfalls entsprechend eingestellt. "Sonic SoundStage" bietet stattdessen die Möglichkeit, das "optimale" Soundprofil für die jeweiligen Situationen per Onboard-Button "Soundstage" zu aktivieren. Dabei werden vier Profile zur Verfügung gestellt: Shooter, Rennspiel, Sport und Kampfspiel. Einziger Haken an der Sache: Die soeben genannten Features können lediglich mit den analogen Anschlüssen genossen werden. Abschließend gibt es noch "Sonic Studio", mit dessen Hilfe mit nur einem einzelnen Klick ein glasklarer Raumklang erzeugt werden soll. Insgesamt zehn Audio-Kondensatoren sollen das Klangbild positiv beeinflussen.

Links neben dem EMI-Shield wurde der Nuvoton-NCT6791D-A untergebracht, welcher als SuperI/O-Controller fungiert und für die Spannungs-, Temperatur- und Lüftergeschwindigkeitsüberwachung zuständig ist. Davon weiter links sehen wir den ASMedia ASM1074, bei dem es um den bekannten USB-3.0-Hub handelt und sich um die vier USB-3.0-Anschlüsse am I/O-Panel kümmert.

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Der verantwortliche Chip für die USB-3.1-Gen2-Unterstützung.

ASUS setzt leider nicht den Intel Alpine Ridge für den USB-3.1-Gen2-Support ein, sondern stattdessen ASMedias ASM1142. Dieser kann maximal zwei 10-GBit/s-Anschlüsse steuern und steht in Kontakt mit der roten Typ-A- und der Typ-C-Buchse.