Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die von Intel referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 hat sehr viele Zusatz-Controller erhalten. Zwei LAN-Controller, ein USB-3.1-Gen2-Controller, ein USB-3.1-Gen1-Hub, ein zusätzlicher SATA-Controller, nicht zu vergessen der PEX8747-Gen3-Switch und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 15 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon R9 380. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration scheinbar gut umgesetzt wurde.
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Die sehr großzügige Ausstattung und vor allem der PEX8747 tragen natürlich zum erhöhten Stromverbrauch bei. Zusammen mit unserem Testsystem lag die Leistungsaufnahme im Idle bei 63,2 Watt. Zum Vergleich: Der Abstand zum Gaming-7-Modell beträgt satte 20,6 Watt und entspricht rund 32,6 %.
In der Teillast ergibt sich dann, verglichen mit den anderen Probanden ein anderes Muster, auch wenn das GA-Z270X-Gaming 9 mit dem Testsystem mit 160,3 Watt am meisten verbraucht.
Der Mehrverbrauch mit Prime95 hält sich dann auch in Grenzen. Das Verbrauchsmessgerät zeigte in diesem Szenario 167,2 Watt an.
Auch das Gaming-9-Modell legt mit Default-BIOS-Werten eine ziemlich hohe CPU-Spannung von 1,320 Volt an, die natürlich auch ihren kleinen Beitrag zum erhöhten Stromverbrauch leisten.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich, sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon R9 380 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Im BIOS konnten wir einen LAN-Port, die LED-Beleuchtung und die Thunderbolt-Funktionalität deaktivieren. Im Leerlauf konnten dadurch immerhin 2,2 Watt eingespart werden.
Auch mit Cinebench konnten wir eine Reduzierung von 2,2 Watt feststellen.
In Verbindung mit Prime95 wurden 2,7 Watt weniger der Steckdose entnommen.
An der CPU-Spannung hat sich erwartungsgemäß nichts verändert.
Absolute High-End-Mainboards mit dem PEX8747 haben den Beigeschmack, dass sie stromhungriger als andere Platinen sind. Im Idle fällt dies beim Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 besonders deutlich auf. Die Zielgruppe derartiger Mainboards, die unter Umständen gleich mehrere Grafikkarten auf das Brett schnallt, wird dies jedoch eher weniger interessieren.