TEST

Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 im Test - Aorus-Flaggschiff mit 32 Gen3-Lanes für Grafikkarten - Fazit

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Auch für die absoluten Enthusiasten, die sich selbst von extrem hohen Preisen unbeeindruckt zeigen, bieten einige Mainboard-Hersteller entsprechend Platinen mit einer luxuriösen Ausstattung an. Nachdem wir bereits das GA-Z270X-Gaming 7 aus der neuen Aorus-Serie auf den Prüfstand gestellt haben, könnte diese Einordnung für das neue "GA-Z270X-Gaming 9" kaum besser passen.

Um sich von Gaming 7 und Gaming 8 deutlich abzuheben, bietet das GA-Z270X-Gaming 9 vier mechanische PCIe-3.0-x16-Steckplätze inklusive Ultra-Durable-PCIe-Armor-Feature, welche für vier Dual-Slot-Grafikkarten passend positioniert sind. Um eine 4-Way-Multi-GPU-Unterstützung mit AMD- oder NVIDIA-Grafikkarten zu ermöglichen, haben die Taiwaner den bekannten PEX8747-48-Port-Gen3-Switch mit verbaut, der sich den 16 Gen3-Lanes von der installierten LGA1151-CPU annimmt und 32 Gen3-Lanes auf die vier Steckplätze variabel verteilen kann. Ob dies anbindungstechnisch Sinn ergibt, sei natürlich dahingestellt. Die beiden PCIe-2.0-x1-Slots (angebunden über einen PCIe-Gen2-Hub) sind dabei nur eine Randerscheinung.

Ein weiteres Highlight sind zweifelsohne die 22 Spulen für die CPU-Spannungsversorgung. Die 22 PowIRstage-MOSFETs werden vom hybriden G-Frost-Kühler von EKWB auf Temperatur gehalten, der sich optional in einen Wasserkühlungskreislauf einbinden lässt. Hierfür stehen zwei G1/4-Zoll-Anschlüsse bereit. Doch der G-Frost-Kühler nimmt sich nicht nur den MOSFETs, sondern auch dem PEX8747 an. Auch für den passenden Onboard-Komfort ist natürlich gesorgt. Gigabyte hat jede Menge Schalter und Buttons berücksichtigt, darunter jeweils einen Power- und Reset-Button, dazu Spannungsmesspunkte, gleich zwei Diagnostic-LEDs sowie zwei BIOS-ROMs, die sich umschalten lassen.

Von zwei M.2-Steckplätzen nach dem M-Key-Schema abgesehen, stehen dem Besitzer drei SATA-Express-Anschlüsse, zwei weitere SATA-6GBit/s-Buchsen und zwei U.2-Ports für diverse Storage-Geräte zur Verfügung. Auch in diesem Fall sind einige Restriktionen nicht vermeidbar gewesen. Freie Bahn heißt es dagegen bei den USB-Anschlüssen. Zwei USB-3.1-Anschlüsse (jeweils einmal Typ-A und Typ-C inklusive Thunderbolt-3.0-Unterstützung) der zweiten Generation, insgesamt neun Stück der ersten Generation (5x extern und 4x intern) und vier USB-2.0-Schnittstellen halten sich bereit. Bei der Netzwerkverbindung kann sich der Anwender zwischen zwei Killer-E2500-Netzwerkcontroller und dem Killer-Wireless-AC-1535-Modul von Rivet Networks entscheiden. Letzteres unterstützt auch eine Bluetooth-Verbindung in der Version 4.1. Per Double-Shot-Pro-X3-Verfahren sind alle drei Verbindungen kombinierbar.

Großen Wert legt Gigabyte auf den Onboard-Sound. Das Creative-Sound-Blaster-ZxRi besteht nicht nur aus einem Creative-Audio-Codec, sondern auch aus einem hochwertigen DAC, einem ADC, insgesamt zehn Nichicon-Audiokondensatoren, vier WIMA-Kondensatoren und einigen Verstärkern. Und dann exisiteren auch noch die vier DDR4-DIMM-Speicherbänke, welche bis zu 64 GB aufnehmen können und von den Seiten beleuchtet werden. Apropos Beleuchtung: Dem aktuellen Trend entsprechend wurden gefühlt auf dem gesamten PCB zahlreiche RGB-LEDs integriert, die das RGB-Fusion-Feature bilden und durch den Anwender in unterschiedlichen Effekten gesteuert werden können. Auf der E-ATX-Platine befinden sich jedoch auch noch zwei RGB-Header, an dem sich daher zwei weitere LED-Ketten anklemmen lassen.

Der umfangreichen Ausstattung und natürlich dem PEX8747-Switch geschauldet, fällt die Leistungsaufnahme etwas erhöht aus, besonders im Leerlauf. Unter Last spielt zudem die recht hohe Standard-CPU-Spannung eine Rolle, die wir beeits beim GA-Z270X-Gaming 7 kritisiert haben. Das UEFI ist inklusive den Funktionen dem des GA-Z270X-Gaming 7 identisch gehalten. Zum Thema Overclocking stehen also jede Menge Funktionen bereit. Bei der generellen Stabilität konnten wir keine Probleme feststellen.

Die genannten Features und Funktionen lässt sich Gigabyte natürlich bezahlen, denn damit das GA-Z270X-Gaming 9 den Besitzer wechselt, müssen mindestens 584 Euro auf die (virtuelle) Ladentheke gelegt werden. Dass es preislich abwärts zahlreiche Alternativen gibt, müssen wir an dieser Stelle natürlich nicht erwähnen - am Ende entscheidet aber die Ausstattung. 

Positive Eigenschaften des Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung und vielen Overclocking-Funktionen
  • sehr gute Ausstattung, u.a. drei SATAe-Schnittstellen, neun USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an vier PEG-Slots
  • 4-Way-Multi-GPU-Unterstützung (AMD oder NVIDIA)
  • sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
  • zwei M.2-Slots und zwei U.2-Port mit jeweils 32 GBit/s
  • G-Frost-Hybrid-Kühler mit G1/4-Anschlüssen für eine Wasserkühlung
  • Thunderbolt-3.0-Unterstützung
  • jede Menge Onboard-Komfort, u.a. Spannungsmesspunkte sowie Power- und Reset-Button
  • WLAN-AC und Bluetooth 4.1
  • umfangreicher Onboard-Sound-Bereich

Negative Eigenschaften des Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9:

  • extrem hoher Preis
  • hohe Leistungsaufnahme unter Last (Auto-VCore)
  • hohe Leistungsaufnahme im Idle

Das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 ist natürlich nicht für die Massen konzipiert, sondern für Enthusiasten, die sich vor dem Preis nicht scheuen und keine Abstriche bei der Ausstattung machen wollen. Trotz der drei genannten Kontrapunkte - welche den Enthusiasten nicht kümmert - möchten wir das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 für die immense Ausstattung mit dem Excellent-Hardware-Award ausstatten.

eh gigabyte ga-z270x-gaming 9

Alternativen? Der extrem hohe Preis des Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 führt natürlich dazu, dass es nach unten hin zahlreiche Alternativen gibt, ohne auf eine gute Ausstattung verzichten zu müssen - im Vergleich zu Gigabytes High-End-Modell fehlt aber immer etwas. Als gute Beispiele dienen neben dem hauseigenen GA-Z270X-Gaming 7 das MSI Z270 Gaming M7 und auch das ASUS Maximus IX Formula.

 

Persönliche Meinung

Den Preis von mindestens 575 Euro für das Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 muss man natürlich erstmal verdauen. Die Ausstattung ist im Gegenzug aber auch sehr luxuriös - hier ist wirklich alles dabei. Wer meine Artikel öfters verfolgt, wird bereits bemerkt haben, dass ich den RGB-Trend nicht nachvollziehen kann - aber das ist nun mal Geschmackssache. Zwar kann man die Beleuchtung deaktivieren, aber dennoch bin ich nicht gewillt, generell in die Mainboardbeleuchtung Geld zu investieren.

Interessenten, die sich von den Features des Gigabyte GA-Z270X-Gaming 9 angesprochen fühlen und den Preis für angemessen halten, werden mit diesem Stück Hardware sicherlich glücklich. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
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