Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS ROG Maximus XI Formula hat einige Zusatz-Controller erhalten. Zwei LAN-Controller, ein WLAN- und Bluetooth-Modul, einen USB-3.1-Gen1-Controller, einen USB-3.1-Gen1-Hub und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 15 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon R9 380. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.
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Wir haben im Idle keine Bestwerte erreicht. Dennoch liegt das Testsystem mit dem ASUS ROG Maximus XI Formula bei etwa 50 Watt, was, gerade mit Blick auf die Ausstattung, absolut ok ist.
Nun folgt jedoch eine Überraschung: Mit gerade einmal 141 Watt unter Cinebench positioniert sich das ASUS ROG Maximus XI Formula, vom ASRock-Board abgesehen, ganz oben auf der Liste.
Genau 136 Watt waren es in Verbindung mit Prime95, sodass auch hier das ASUS-Brett an zweiter Stelle steht.
Anhand der VCore von 1,101 Volt und dem anliegenden Takt von 4,3 GHz ist die Erklärung gefunden. Allem Anschein nach hat ASUS das Multi-Core-Enhancement-Feature etwas entschärft, sodass der All-Core-Turbo von 4,7 GHz mit dazugehöriger Spannungserhöhung nicht greift.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon R9 380 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
IM BIOS konnten wir den 5-GBit/s-LAN-Controller, das WLAN- und Bluetooth-Modul und auch die RGB-LED-Beleuchtung deaktivieren. Dadurch konnten im Leerlauf immerhin 1,4 Watt eingespart werden.
Auch mit CInebench waren es nun 1,4 Watt weniger, denn das Verbrauchsmessgerät zeigte nun mehr 139,6 Watt an.
1,7 Watt weniger wurden beim zweiten Test mit Prime95 aus der Steckdose entnommen.
An der CPU-Spannung hat sich keine Änderung ergeben, wie es zu erwarten war.
Insgesamt betrachtet kann sich die Energie-Effizienz sehen lassen. Im Leerlauf werden etwa 50 Watt erreicht. Unter Last wird nur sehr wenig verbraucht, das dem entschärften Multi-Core-Enhancement-Feature geschuldet ist. Dadurch kann die CPU-Spannung viel niedriger angesetzt werden, was sich eben auch positiv auf die Leistungsaufnahme auswirkt.