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NZXT N7 Z390 im Test - Guter Ansatz mit Schwächen - Fazit

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Es dauert wohl noch einige Zeit, bis man den Hersteller NZXT gedanklich auch direkt mit Mainboards verbinden kann, denn so frisch wie das Unternehmen im Mainboard-Segment unterwegs ist, ist es noch eher ungewohnt. Dabei kann NZXT mit dem N7 Z390 bereits die zweite Platine im Sortiment verbuchen, dem wir in diesem Test auf den Zahn fühlen konnten.

Genau wie das N7 Z370 richtet sich das N7 Z390 als Nachfolge-Modell in erster Linie an Modder, die ihr System gern zur Schau stellen möchten. Dabei steht weiterhin das Full-Size-Cover aus Metall im Vordergrund, das bis auf den Sockel-Bereich das gesamte PCB überdeckt, sich jedoch auf Wunsch auch einfach entfernen lässt. Soll das Cover zwingend erhalten bleiben, bietet NZXT die Möglichkeit, das Cover mit austauschbaren Elementen, wie dem VRM- und dem PCH-Cover, individuell zu gestalten. Als Grundfarbe des Covers stehen die Farben Schwarz und Weiß zur Verfügung. Mit drei 4-Pin-RGB-LED-Headern lässt sich das System mit zusätzlicher Farbe erweitern. Unterstützt wird auch das HUE-2-Feature.

Generell neu ist ein verbauter Noise-Sensor, der ein wichtiger Bestandteil des Adaptive-Noise-Reduction-Features ist und anhand der Geräuschkulisse unter Last und im Idle ein adaptives Profil, aus einem Mix zwischen möglichst wenig Lautstärke und ausreichender Kühlung, erstellt. Im Praxistest stellte sich allerdings heraus, dass der Noise-Sensor nicht funktioniert hat. Davon ab stellt der Hersteller auch eine kostenlose Mobile-App für Android und iOS zur Verfügung.

Zum Onboard-Komfort gehören der BIOS-Switch für die beiden BIOS-ROMs und den BIOS-Backup-Taster. Der Power- und Reset-Button sind nun zum I/O-Panel verlagert worden und gesellen sich zum CMOS-Clear-Button und zur Debug-LED. Letztere haben wir in dieser Form bei sonst keinem Mainboard am I/O-Panel entdecken dürfen. Den Overclocking-Test stufen wir als gut ein, denn 4,9 GHz sind keinesfalls als schlecht zu bezeichnen und auch der Arbeitsspeicher ließ sich zu etwas mehr Takt überreden. Die VCore ist mit Default-BIOS-Settings jedoch recht hoch, verursacht eine unnötig hohe Leistungsaufnahme und sollte daher manuell angepasst werden.

Für Einsteiger macht das VRM-Cover die Monate recht kompliziert, denn es muss abgenommen werden, bevor der 8-Pin-EPS12V-Stecker verbaut werden kann. Einzig mit Cablemod-Steckern/Kabeln besteht die Möglichkeit, dass der Stecker trotz VRM-Cover passt. Alternativ kann das Cover auch einfach weggelassen werden. Ferner wurden von NZXT nur grundlegende Overclocking-Funktionen im BIOS bereitgestellt, die zwar für das Wichtigste ausreichen, allerdings weniger für Overclocking-Enthusiasten. Schließlich bleibt noch die hohe Leistungsaufnahme unter Last zu nennen, die teilweise der hohen Standard-VCore geschuldet ist. Im Idle hingegen ist die Energie-Effizienz im hervorragenden Bereich unterwegs. Im BIOS fehlt uns noch eine Instant-Flash-Funktion.

NZXTs N7 Z390 ist für einen Preis von 250 Euro erhältlich und stellt unserer Ansicht nach einen weiteren Kritikpunkt dar. Zu diesem Kurs gibt es viele andere Z390-Platinen mit einer umfangreicheren Ausstattung.

Positive Eigenschaften des NZXT N7 Z390:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer ausreichenden CPU-Spannungsversorgung
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance und sehr gute Stabilität
  • hervorragende Energie-Effizienz im Idle
  • zwei M.2-M-Key-Schnittstellen mit PCIe 3.0 x4
  • abnehmbares Cover aus Metall mit Modding-Optionen

Negative Eigenschaften des NZXT N7 Z390:

  • hoher Preis
  • hohe Leistungsaufnahme unter Last durch extrem hohe VCore
  • UEFI-BIOS (aktuell) ohne Instant-Flash-Funktion
  • VRM-Cover überdeckt den 8-Pin-EPS12V-Anschluss teilweise

Speziell für Modder ist das NZXT N7 Z390 eine Empfehlung wert und bietet eine grundsolide Ausstattung mit sinnvollem Onboard-Komfort.

Zugegebenermaßen war ich anfänglich etwas spektisch gegenüber dem NZXT N7 Z390, da der Hersteller logischerweise noch nicht so viele Erfahrungen im Mainboard-Segment sammeln konnte. Aber ich wurde eines Besseren belehrt und habe einige Überraschungen erfahren. Den Preis empfinde ich für das Gebotene etwas zu hoch angesetzt, gänzlich neu war für mich das Metall-Cover, das gut verarbeitet ist. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
NZXT N7 Z390
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar