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War es also berechtigt, dass ASUS das ROG Strix B550-E Gaming (Hardwareluxx-Test) bereits nach einigen Monaten abmustert und gegen das neue ROG Strix B550-XE Gaming WiFi ersetzt? Zwingend notwendig war es nicht, wie wir im Test herausgefunden haben. Bereits der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellen hat unter Beweis gestellt, dass die nötige CPU-Spannung für den stabilen Betrieb mit 4,3 GHz beim Refresh um 0,05 V höher ausgefallen ist, als mit dem vermeintlich schwächeren Vorgänger. Wobei das XE-Modell mit den 90-A-Spannungswandlern auf dem Papier zu mehr Leistung fähig sein sollte und zumindest dieselbe CPU-Spannung beim Overclocking ausreicht, um den Takt zu halten.
Etwas besser sieht es da schon beim RAM-Overclocking aus. Mit dem ROG Strix B550-XE Gaming WiFi konnten wir etwas bessere Overclocking-Werte ermitteln, doch liegen diese noch immer nicht auf Augenhöhe anderer Platinen. In der Theorie sollen mit entsprechenden DIMMs und einer besseren CPU effektive Speichertaktraten bis 5.100 MHz möglich sein. Beim Non-XE-Modell waren es noch höchstens 4.600 MHz.
Bei der restlichen Ausstattung hat ASUS leichte Änderungen vorgenommen und die VRM-Kühlung optimiert. Entsprechend liegt das ASUS-Board auf einem guten Niveau für die Klasse. Wobei wir nun gerne zumindest einen Power- und Reset-Button gesehen hätten. Auch das Zubehör fällt nahezu identisch aus, allerdings legt ASUS dem ROG Strix B550-XE Gaming WiFi die Hyper-M.2-x16-Gen4-Zusatzkarte bei, wodurch der Besitzer vier weitere M.2-SSDs mit jeweils PCIe-4.0-x4-Anbindung ins System einbinden kann. Bei der generellen knappen Anzahl an PCIe-4.0-Lanes ist diese nur dann sinnvoll, wenn die Grafikleistung nicht im Mittelpunkt steht.
Ein Preis von um die 300 Euro sind für das ASUS ROG Strix B550-XE Gaming WiFi unserer Ansicht nach etwas zu viel. Stattdessen sprechen wir die Empfehlung aus, das ROG Strix B550-E Gaming auszuwählen, das besser verfügbar und günstiger ist. Gleichzeitig unterscheidet es sich auch von der Performance her nicht spürbar von der neuen XE-Variante und ist ebenfalls offiziell für AMDs neue Ryzen-5000-Prozessoren freigegeben ist.
Positive Eigenschaften des ASUS ROG Strix B550-XE Gaming:
- sechs SATA-6GBit/s-Schnittstellen und vier USB-3.2-Gen2-Buchsen
- PCIe-4.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
- gute Gesamtperformance und gute Stabilität
- eine M.2-M-Key-Schnittstelle mit PCIe 4.0 x4
- WLAN-ax und Bluetooth 5.0
- Erweiterungskarte für vier weitere M.2-SSDs (PCIe 4.0 x4)
Negative Eigenschaften des ASUS ROG Strix B550-XE Gaming:
- nur auf dem Papier bessere CPU-Spannungsversorgung
- wenig Onboard-Komfort
- hoher Preis
- BIOS-Bedienung mit der Maus sehr träge
Mit dem ROG Strix B550-XE Gaming WiFi hat ASUS zwar scheinbar bessere Spannungswandler verbaut, die im praktischen Einsatz allerdings kein gutes Bild gezeigt haben.
Persönliche Meinung
Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass sich die Overclocking-Leistung ins Negative verschiebt und am Ende mehr Spannung für denselben Takt benötigt wird. Wenn ich vor der Wahl zwischen dem ASUS ROG Strix B550-E und B550-XE Gaming stehen würde, würde ich mich für die erste Version entscheiden. Das Modell ist zudem auch lieferbar. (Marcel Niederste-Berg)