TEST

MSI MEG Z590 ACE im Test

Starke Spannungsversorgung, aber auch mit Schwächen - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

Portrait des Authors


BIOS

Werbung

Beim ersten Start mit dem MSI MEG Z590 ACE wurden wir mit einer frühen Beta-Version des First-Release-BIOS begrüßt. Auf MSIs Webseite wurde zum Testzeitpunkt die BIOS-Version 7D04v12 angeboten, die wir ohne Probleme mit dem M-Flash-Feature aufspielen konnten. Dabei hat MSI generell folgende Verbesserungen vorgenommen:

  • Support Intel ABT (Adaptive Boost Technology) for i9-11900K?i9-11900KF CPU (7D04v11)
  • Improved Audio compatibility (7D04v11)
  • CPU feature and performance improvement (7D04v12)
  • Support M2 PCIE lanes switch function (7D04v12)

Bei der UEFI-Oberfläche orientiert sich MSI an der bekannten Optik. Natürlich setzt der Hersteller hauptsächlich auf die Farben Rot und Schwarz. Unterschieden wird dabei weiterhin zwischen dem EZ- und Advanced-Modus. Auf dieser Übersichtsseite (EZ-Mode) erhält der Anwender Informationen über die CPU, den installierten Arbeitsspeicher, die angeschlossenen Storage-Geräte und über die Lüfter. Zusätzlich existieren Shortcuts zum M-Flash-Feature, zur Favorites- und Hardware-Monitor-Seite und zusätzlich Buttons, um die RGB-LED-Beleuchtung, die Debug-LED und die CPU-Fan-Warnung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Anders gestaltet wurde der Game-Boost-Bereich, für den MSI nun sowohl eine CPU- und XMP-Schaltfläche für die Aktivierung und Deaktivierung vorgesehen hat. Die breite Leiste oberhalb vom EZ-Mode wird auch im Advanced-Mode angezeigt, zu dem wir nun kommen.

Natürlich gibt es auch weiterhin eine Advanced-Ansicht. Ganz oben auf der rechten Seite werden zu jedem Zeitpunkt das installierte Prozessormodell, dessen Taktfrequenz und die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Takt angezeigt. Unter der Uhrzeit und dem Datum kann die aktuell vorliegende BIOS-Version abgelesen werden. Darunter lassen sich ganz bequem die Boot-Prioritäten per Drag & Drop-Verfahren festlegen. Auf der linken Seite erhält der Anwender einen ersten Überblick über die CPU- und Mainboard-Temperatur.

Der erste Punkt der insgesamt sechs "Settings" stellt neben dem "System Status" die "Advanced"-Einstellungen bereit. Letzteres ist bereits grundlegend bekannt. Dort lassen sich alle Board-bezogenen Einstellungen finden, die die Onboard-Komponenten betreffen. Die Punkte "Boot", "Security" und "Save & Exit" sind dabei selbsterklärend. 

Das integrierte M-Flash-Feature hat auch beim heutigen Testkandidaten einen eigenen Menüpunkt erhalten. Entweder lässt sich das aktuelle BIOS auf einen Datenträger speichern oder andersherum von einem Datenträger aus aktualisieren. Genauso ist es den Overclocking-Profilen ergangen. Insgesamt können sechs verschiedene OC-Konfigurationen hinterlegt werden. MSI hat auch dieses Mal an eine Import- und Export-Funktion gedacht.

Der vorletzte Punkt ist der "Hardware Monitor", der wichtige ausgelesene Daten aufzeigt wie eben die Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehgeschwindigkeiten. Zusammen mit dem CPU-FAN-Header können in der Summe fünf Lüfter gesteuert werden. Jeder Lüfter kann in vier Stufen einer automatischen oder manuellen Lüfterkurve angepasst werden. Der letzte Menüpunkt umfasst den "Beta Runner", der den Board-Explorer ersetzt und erste Test-Funktionen bereitstellt. Generell ist es auch möglich, die meistgenutzten Funktionen auf insgesamt fünf Favoritenseiten abzuspeichern. Mittels eines Rechtsklicks auf die jeweilige Funktion wird ein kleines Kontextmenü geöffnet, in dem der Anwender anschließend diese Funktion auf eine der fünf Seiten ablegen kann.

Overclocking

Auf dem MSI MEG Z590 ACE erhält der Anwender eine gute CPU-Spannungsversorgung mit der 16+2+1-Konfiguration. Für die VCore selbst zeigen sich 16 Spulen verantwortlich und im BIOS sind zahlreiche Einstellungen verfügbar.

MSI erlaubt beim MEG Z590 ACE eine Veränderung des BCLK von 10,00 MHz bis 655,25 MHz. Die Intervalle betragen auch hier feine 0,05 MHz. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender jede Menge Optionen. So stehen ihm die Modi Override, Offset, Adaptive und auch Adaptive + Offset zur Verfügung. Im Override- und Adaptive-Modus lässt sich die Spannung von 0,600 V bis 2,155 V in 0,005-V-Schritten einstellen. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,990 V bis +0,990 V absolut ausreichend aus. Weiterhin dabei ist der Advanced Offset Mode: Mit den festen Multiplikatoren 8, 25, 35, 43, 46, 48, 50 und 51 kann der Anwender unterschiedliche Offset-Werte hinterlegen, negativ oder positiv.

Bei den RAM-Teilern reicht es von DDR4-800 bis DDR4-8266, wobei ein Betrieb mit einer derart hohen Taktfrequenz sehr unwahrscheinlich ist.

Die Overclocking-Funktionen des MSI MEG Z590 ACE in der Übersicht
Base Clock Rate 10,00 MHz bis 655,25 MHz in 0,05-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,600 V bis 2,155 V in 0,005-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus)
-0,990 V bis +0,600 V in 0,990-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,850 V bis 2,200 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SA-Spannung 0,850 V bis 1,850 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-IO(2)-Spannung 0,850 V bis 1,750 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-PLL-Spannung - nicht möglich -
PCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen CPU PLL OC, CPU PLL SFR, Ring PLL SFR, SA PLL SFR, MC PLL SFR,
CPU ST, CPU STG, DRAM VTT, DRAM VPP
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 59 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST
Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans, LLC Level 1-8

Das CPU-Overclocking bereitete mit dem MSI MEG Z590 ACE deutlich mehr Freude als mit den kleineren Probanden. Stabile 5 GHz auf allen acht Pötten war für das MSI MEG Z590 ACE absolut kein Problem. Interessant ist dabei die benötigte CPU-Spannung, denn während die anderen MSI-Platinen in Richtung 1,4 V tendierten, reichten dem MEG Z590 ACE 1,345 V aus.

Absolut Positives gibt es auch bei der RAM-Übertaktung zu vermelden. Das XMP wurde ohne Beanstandungen umgesetzt, wobei das MSI MEG Z590 ACE die VCCIO2-Voltage mit satten 1,5 V deutlich zu hoch ansetzt. Für den 24/7-Betrieb ist daher eine Reduzierung dieser Spannungen dringend anzuraten. Die meisten Z590-Mainboards schafften es bei der manuellen RAM-Übertaktung bis auf DDR4-4266 (2.133 MHz I/O-Takt). Mit dem MSI MEG Z590 ACE konnten wir nach langer Zeit ein gutes und stabiles Ergebnis mit DDR4-4400 (2.200 MHz I/O-Takt) mit guten Timings von CL18-18-18-40 erzielen.

Problematisch war hingegen wieder der Gear-1-Betrieb. Wie wir herausgefunden haben, erlaubt das MSI MEG Z590 ACE im Gear-Mode auf Auto einen synchronen Takt bis DDR4-3466 (1.733 MHz I/O-Takt), wohingegen andere und günstigere Z590-Mainboards gerne auch bis DDR4-3600 gehen. Wählen wir im BIOS den Gear-1-Mode manuell aus, war bis DDR4-2666 hinunter kein Booten möglich. Demnach gehen wir weiterhin von einem BIOS-Problem aus. Wir haben MSI auf dieses Problem bereits hingewiesen.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Im gesamten zeigt sich die CPU-Spannungsversorgung auf dem MSI MEG Z590 ACE sehr effizient, das sich auch auf die Verlustleistung niederschlägt. An der wärmsten Stelle wurden durch uns 55,7°C gemessen und links oben angenehme 48,2°C. Dadurch ist jede Menge Lust nach oben für die erweiterte Übertaktung.