Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS ProArt B760-Creator D4 bringt nur wenige Zusatz-Controller mit. Zwei LAN-Controller sowie ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 23 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Version 29.8 Build 6, Small-FFTs, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die GeForce RTX 2060. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.
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Im Leerlauf haben wir eine Leistungsaufnahme von 47,8 W gemessen, die noch in einem guten Bereich liegen.
Sowohl mit Cinebench R23 als auch mit Prime95 stieg der Energiehunger bis an die 350-W-Marke. Dies zeigt einerseits auf, dass Intels Power-Limit-Vorgaben mit den Default-BIOS-Werten nicht eingehalten werden. Andererseits liegen beide Werte ziemlich dicht beieinander. Der Grund hierfür liegt darin, dass es aufgrund der hohen Außentemperaturen zu einem Temperatur-Limit kam und das System einen Riegel vorschob.
Ein weiteres Indiz für die offenen Power-Limits ist bei der VCore zu erkennen. Gemessen wurden 1,279 V.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die GeForce RTX 2060 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Wird im BIOS der Realtek-LAN-Controller deaktiviert, können ein paar Watt eingespart werden. Und zwar fast vier Watt. Mit einem Wert von 43,9 Watt liegt es hauchdünn vor dem Gigabyte B660 AORUS Master DDR4 und damit auf dem ersten Platz.
Erneut liegen die Werte für Cinebench R23 und Prime95 nahezu gleichauf, nur in diesem Fall bei 346 W. Auch hier kam es zu einem Temperatur-Limit.
Die VCore änderte sich nicht und blieb bei den vorher gemessenen 1,279 V.
Im Idle war das ASUS ProArt B760-Creator D4 für eine positive Überraschung gut. Unter Last sollte dann je nach Bedarf nach den Power-Limits geschaut werden, denn ohne Eingriff sind diese nach oben hin geöffnet.