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Völlig unabhängig vom ASUS ROG Crosshair X870E Hero haben alle X870(E)-Mainboards eines gemeinsam: Sie bringen den ASM4242-USB4-Controller mit, für den vier Lanes vom AM5-Prozessor von vornherein reserviert werden. Dies lässt sich vom Anwender nicht ändern. Wer USB4 gebrauchen kann, für den wird es zwar nicht störend sein, doch die Anwenderanzahl, die USB4 benötigen, wird (noch) gering ausfallen. Und gerade dieser Teil der Anwender könnte diese vier Lanes anders wesentlich sinnvoller einsetzen. Beispielsweise, um eine weitere PCIe-SSD ohne Lane-Sharing anzubinden.
Schlimmer ist dann allerdings noch, wenn die USB4-Performance hinten und vorne nicht stimmt, wie wir in unserem Test feststellen mussten. Dies alles hat einen faden Beigeschmack und sollte von den Interessenten der X870(E)-Platinen nicht außer Acht gelassen werden. Hier werden die kommenden Wochen zeigen, wie schnell dieses Problem behoben werden kann.
Nun auf das ASUS ROG Crosshair X870E Hero bezogen, gibt es nur wenige Überraschungen. Die ATX-Platine ist natürlich in der Oberklasse angesiedelt, bringt zwei mechanische PCIe-5.0-x16-Steckplätze und gleich fünfmal M.2 M-Key mit, doch ohne Lane-Sharing können nur drei PCIe-SSDs genutzt werden. Zwei von den M.2-Anschlüssen werden mit von den 16 PCIe-5.0-Lanes versorgt, die in erster Linie für die dedizierte Grafikkarte gedacht sind. Sollen diese beiden M.2-Schnittstellen genutzt werden, wird die dedizierte Grafikkarte nur noch mit x8 angebunden und der zweite PEG-Slot wird gänzlich unbrauchbar.
Als brachial kann der 18+2+2-VRM-Bereich mit 110-A-VCore-Power-Stages bezeichnet werden, der in allen Lebenslagen mehr als genügend Leistung für alle erhältlichen und kommenden AM5-Prozessoren bereitstellt. Besonders im Netzwerk-Segment hat das ROG Crosshair X870E Hero eine Menge zu bieten. Neben einmal 2,5-GBit/s-LAN gibt es noch einen 5-GBit/s-LAN-Port und dazu ein WiFi-7-Modul für bis zu 6,5 GBit/s an Durchsatz. Negativ aufgefallen ist uns hingegen die hohe Leistungsaufnahme. Und das sowohl im Idle als auch unter Last. Nicht jeder wird sich daran stören, doch wollten wir dies nicht unerwähnt lassen. Auch für den POST muss der Anwender etwas Geduld an den Tag legen.
Zur Fertigstellung dieses Tests ist noch kein Preis für das ASUS ROG Crosshair X870E Hero bekannt gewesen. Wir gehen jedoch davon aus, dass der geneigte Interessent dieser Oberklasse-Platine 800 Euro einplanen sollte, was schon eine gute Stange Geld ist. Zudem wird sich zeigen müssen, wie lange es dauert, bis die USB-Performance passt.
- sehr kräftige CPU-Spannungsversorgung im 18+2+2-Design und 110A-VCore-Wandlern
- zwei PEG-Slots mit PCIe-5.0-Unterstützung
- drei M.2-M-Key-Slots mit PCIe-5.0-Unterstützung
- zahlreicher Onboard-Komfort
- 2,5-GBit/s-LAN, 5-GBit/s-LAN, WiFi-7 und Bluetooth 5.4
- USB-3.2-Gen2x2-Header mit USB-PD 60W
- sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
- hohe Leistungsaufnahme
- langer POST
- zwei M.2-Schnittstellen sind shared angebunden
- USB4-Performance ist inkonsistent