TEST

Intel Xeon 6 Single-Socket

Das ASRock Rack GNRD8-2L2T im Test

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Wir schauen uns das ASRock Rack GNRD8-2L2T als Single-Socket-Mainboard für die Prozessoren auf Basis des LGA4710 einmal etwas genauer an und beleuchten damit eine interessante Plattform, die kleine E-Kern- und P-Kern-Server möglich macht.

Bei den Xeon-6-Prozessoren teilt Intel seine Serverprozessoren in zwei Serien auf: Solche nur mit Efficiency- und solche nur mit Performance-Kernen. Zudem gibt es für die Birche-Stream-Plattform zwei Sockel: Einmal den kleineren LGA4710 und einmal den größeren LGA7529. Bereits häufiger teilte Intel seine Serverplattform in SP (kleiner Sockel) und AP (großer Sockel) auf. Nun gibt es also eine weitere Aufteilung zwischen den E-Kern- und P-Kern-Modellen. 

Bereits erhältlich sind die Xeon-6700E- und Xeon-6900P-Serie, also die "kleinen" E-Kern-Modelle sowie die großen P-Kern-Varianten. Im ersten Quartal 2025 sollen dann die kleinen P-Kern-Modelle sowie die großen E-Kern-Varianten mit bis zu 288 Kernen pro Sockel folgen.

Gegenüberstellung der Xeon-6-Serie
Xeon-6-Serie Sockel KerneTDPSpeicherkanälePCIe / CXLUPI-Links
Xeon 6700E LGA7529 144 E-Kerne350 W8x DDR5-6400884x UPI 2.0
Xeon 6700P LGA7529
86 P-Kerne350 W8x DDR5-6400
8x MCR-8000
884x UPI 2.0
Xeon 6900E LGA7529
288 E-Kerne500 W12x DDR5-6400966x UPI 2.0
Xeon 6900P LGA7529
128 P-Kerne500 W12x DDR5-6400
12x MCR-8800
966x UPI 2.0

Wir haben bereits eine Dual-Sockel-Konfiguration mit zweimal 144 E-Kernen (Test) sowie die größere LGA7529-Plattform mit zweimal 96 P-Kernen (Test) ausführlich getestet.

Neben den Prozessoren und Systemen der OEMs bietet ASRock Rack einmal mehr eine Reihe an Mainboards für die neuen Plattformen. Mit dem ASRock Rack GNRD8-2L2T schauen wir uns ein Board mit dem LGA4710 an, auf das wir vorerst "nur" Prozessoren der Xeon-6700E-Serie einsetzen können, da die Xeon-6700P-Prozessoren erst im ersten Quartal 2025 folgen werden. 

Mit dem GNRD8-2L2T zielt ASRock Rack auf Nutzer ab, die aktuell von den effizienten E-Kernen im Zusammenspiel mit einem sehr guten I/O-Angebot profitieren wollen. Damit gemeint sind vor allem möglichst viele PCI-Express-5.0-Lanes und eine gute Onboard-Netzwerk-Ausstattung. Zudem werden alle Speicherkanäle mit jeweils einem DIMM angesprochen, während Storage-Erweiterungen über entsprechende Erweiterungskarten erfolgen müssen.

Die Daten des ASRock Rack GNRD8-2L2T in der Übersicht
Mainboard-Format CEB
Hersteller und
Bezeichnung
ASRock Rack GNRD8-2L2T
CPU-Sockel LGA4710
Stromanschlüsse 1x 24-Pin ATX
4x 8-Pin EPS12V
Preis -
Webseite ASRock Rack GNRD8-2L2T
 
Southbridge-/CPU-Features
Chipsatz -
Speicherbänke und Typ 8x DDR5 DIMM (RDIMM)
max. 6.400 MT/s, 1DPC
Speicherausbau RDIMM: bis zu 128 GB
 
Onboard-Features
PCI-Express-Steckplätze 7x PCIe 5.0 x16
Storage CPU: 2x M.2 2280/22110 (PCIe 5.0 x4)
CPU: 1x MCIO (PCIe 5.0 x8)
USB 2x USB 3.2 Gen 1 (USB-A)
1x USB 3.2 Gen 1 (Header)
1x USB 2.0 (Header)
Grafikschnittstellen VGA (BMC)
WLAN / Bluetooth -
LAN 2x 10 GBit/s (über Intel X710-AT2)
2x 1 GBit/s (über Intel i210)
1x 1 GBit/s (über Realtek RTL8211F (IPMI)
Lüfter-Anschlüsse 8x 4-Pin Fan-Header
Weitere Onboard-Funktionen Unit Identification per Knopfdruck
BMC: ASPEED AST2600

Soweit die trockene Übersicht der technischen Daten des ASRock Rack GNRD8-2L2T. Zu den einzelnen Details und Besonderheiten kommen wir im nächsten Abschnitt.

Das ASRock Rack GNRD8-2L2T im Detail

Zunächst einmal sei angemerkt, dass ASRock Rack für das GNRD8-2L2T das CEB-Format mit 305 mm x 267 mm (12 Zoll x 10,5 Zoll) vorsieht, das wir bei den Serverboards öfters sehen. Ein ATX-Format ist aufgrund des Platzbedarfs von Sockel und DIMMs sowie mit einem entsprechenden I/O-Angebot in Form der sieben PCI-Express-Slots kaum möglich.

In den Sockel LGA4710 passen aktuell die Xeon-6700E-Prozessoren mit 64 bis 144 E-Kernen. Diese haben eine TDP von 205 bis 330 W, welche vom Mainboard problemlos geliefert werden können. Dazu vorhanden sind ein 24-Pin ATX-Anschluss und zudem noch viermal 8-Pin ATX für die 12-V-Versorgung. Ab dem ersten Quartal 2025 sollten dann auch die Xeon-6700P-Prozessoren mit Performance-Kernen in das Board passen, wenngleich Intel diese noch nicht vorgestellt hat und die technischen Daten noch fehlen.

Über und unter dem Sockel befinden sich acht DIMM-Steckplätze. Diese binden die acht Speicherkanäle des Xeon-Prozessors an. Im Falle der Xeon-6700E-Prozessoren wird RDIMM mit bis zu 6.400 MT/s unterstützt. In der QVL für den Speicher hat ASRock Rack 8x 64 GB (512 GB) bei 6.400 MT/s verifiziert. Für 5.600 MT/s geht man bis auf 8x 96 GB für insgesamt 768 GB. Die Plattform als solches unterstützt bis zu 128 GB pro Modul, die inzwischen auch schon erhältlich sind.

Ein wichtiger Punkt beim ASRock Rack GNRD8-2L2T ist das Angebot an PCI-Express-Lanes. Auf dem Board befinden sich sieben Slots, die jeweils 16 Lanes des Prozessors anbinden. Damit kommt die Plattform auf 112 Lanes über die Steckplätze. Allerdings bieten dies nur die Xeon-6-R1S-CPUs, die für den 1S-Betrieb vorgesehen sind und auf eine UPI-Anbindung verzichten, was wiederum PCI-Express-Lanes freimacht. Slot zwei, vier und sieben sind nur dann angebunden, wenn die R1S-CPUs verwendet werden. Neben PCI-Express 5.0 wird über die Steckplätze auch CXL 2.0 unterstützt.

An dieser Stelle ist vielleicht auch ein Blick auf das Blockdiagramm zum ASRock Rack GNRD8-2L2T hilfreich. Gut zu erkennen ist, dass ASRock Rack hier die jeweils 16 Lanes für UPIO und damit die Sockel-zu-Sockel-Verbindung für weitere PCI-Express-Lanes verwendet. 

Sieben voll bestückte PCI-Express-Slots plus 16 Lanes für die M.2-Steckplätze und die Anbindung der Netzwerk-Controller sowie die acht Lanes des MCIO-Anschlusses ergeben insgesamt 136 PCI-Express-Lanes, die verteilt werden können – sofern der Prozessor diese denn bereitstellen kann.

Hinter den PCI-Express-Steckplätzen befinden sich zwei M.2-Steckplätze, die mit jeweils vier PCIe-5.0-Lanes angebunden sind und Module im M.2-22110- und M.2-2280-Format unterstützen. In direkter Nähe befindet sich der Mini-Cooledge-Anschluss (MCIO), der acht PCIe-5.0- oder CXL-2.0-Lanes bereitstellt.

Rings um das Board befinden sich zahlreiche weitere Anschlüsse und hier vor allem solche für die Lüfter, von denen gleich acht vorhanden sind. Direkt daneben ist die Post-Code-Anzeige zu sehen, welche in der Inbetriebnahme und Fehlerdiagnose ebenfalls extrem hilfreich sein kann.

Unter dem Kühlkörper bei den PCI-Express-Steckplätzen befinden sich einerseits der ASPEED AST2600 BMC, andererseits der X710-AT2-Netzwerkcontroller, dessen Abwärme abgeführt werden muss. Weitere Besonderheiten sind der BIOS-Chip in einem Sockel, der theoretisch entnommen werden kann sowie die Möglichkeit, eine MicroSD-Speicherkarte auf dem Board zu installieren, worauf sich ein rudimentäres Betriebssystem befinden kann.

Im I/O-Bereich des ASRock Rack GNRD8-2L2T befinden sich der VGA-Anschluss für das BMC, sowie zweimal USB 3.2 in Form zweier USB-A-Anschlüsse. Hinzu kommen noch insgesamt fünf RJ45-Anschlüsse, von denen zwei für 10 GBit/s ausgelegt sind, zwei weitere für 1 GBit/s und ein weiterer mit 1 GBit/s für die Fernwartung (IPMI).