Um das ASRock Rack GNRD8-2L2T betreiben zu können, wurden verschiedene Komponenten genutzt, die wir sonst eher weniger in den Tests zum Einsatz bringen. Zudem haben wir ein paar Messungen zur I/O-Leistung und hier den zur Verfügung gestellten M.2-Steckplätzen sowie den Netzwerk-Ports gemacht. SATA-Anschlüsse stellt das ASRock Rack GNRD8-2L2T nicht zur Verfügung.
Für die Messung der M.2-Steckplätze haben wir eine Solidigm P44 Pro verwendet. Für die PCIe-5.0-Schnittstellen wäre eine entsprechende NVMe-SSD sicherlich sinnvoll, wir hatten allerdings aktuell keine vorliegen. In den M.2-Steckplätzen dürfte ohnehin die SSD mit dem Betriebssystem eingebaut werden, während wirklich schneller SSD-Speicher über die PCIe-5.0-Steckplätze angebunden wird.
Im LGA4710 verbaut haben wir einen Xeon 6766E mit 144 E-Kernen und einer TDP von 250 W. Die CPU verfügt über 108 MB an L3-Cache und der Basis- und Boost-Takt liegt bei 1,9 bzw. 2,7 GHz. Die DIMM-Steckplätze haben wir mit Micron DDR5-6400 mit jeweils 16 GB bestückt.
Die Kühlung erfolgte mit einem Noctua NH-U14S DX-4677. Diese Kühler sind eigentlich für den LGA4677 vorgesehen, in weiser Voraussicht hat Intel den Sockel aber derart ausgelegt, dass die Maße für die Kühler auch für den LGA4710 passen. Mit den 250 W des Xeon 6766E kam der NH-U14S problemlos zurecht.
M.2/NVMe-Durchsatz
Beide M.2-Steckplätze sind mit jeweils vier Lanes direkt am Prozessor angebunden. Insofern sehen wir zwischen den beiden Steckplätzen keinerlei Unterschiede.
Mit 6,5 GB/s für das sequentielle Lesen und 6,2 GB/s für das sequentielle Schreiben kommen wir auf typische Leistungswerte für eine NVMe-SSD mit PCIe-4.0-Controller. Etwas mehr dürfte es hier schon sein, allerdings bildet die Solidigm P44 Pro in dieser Hinsicht auch nicht die Speerspitze.
Netzwerk-Durchsatz
Auch den Netzwerk-Durchsatz haben wir unter die Lupe genommen. Die beiden 10GbE-Ports werden über einen Intel X710-AT2 abgebildet.
Mittels eines zweiten Netzwerk-Clients, ebenfalls per 10 GBit/s angebunden, können wir für die zwei Ports ASRock Rack GNRD8-2L2T den theoretisch maximalen Durchsatz erreichen. Im Screenshot ist die Gegenseite zum Xeon-Server zusehen, der auf einem Ryzen-System mit 10GbE-Anschluss basierte. Um solche Datenraten zu erreichen, müssen auf beiden Seiten aber natürlich auch Massenspeicher verbaut sein, welche die Datenmengen verarbeiten können.
Leistungsaufnahme
Im Idle-Betrieb messen wir mit einem Xeon 6766E und acht Modulen bestückt für den Idle-Betrieb eine Leistungsaufnahme von 63,6 W.
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Unter Volllast kommen alleine durch den Xeon 6766E schon 250 W zusammen. Nimmt man nun auch noch den Speicher und die weiteren Komponenten hinzu, nehmen diese auf dem ASRock Rack GNRD8-2L2T 337,2 W auf. Wir sprechen hier aber von einem Volllast-Verbrauch mit einer 250-W-CPU. Es gibt sparsamere Modelle (wenn auch nur mit minimal 205 W) und auch die Volllast tritt sicherlich nicht immer auf.
BIOS und BMC
Beim ersten Start des ASRock Rack GNRD8-2L2T dauert es beim Boot einige Zeit – vor allem wenn alle acht DIMM-Steckplätze bestückt sind. Das Memory Training kann gerne 4-5 Minuten in Anspruch nehmen. Über die Post-Code-Anzeige lässt sich aber feststellen, in welchem Zustand sich das Board aktuell befindet. Etwas Geduld sollte man an dieser Stelle also aufbringen.
Danach wird man von einem Standard-BIOS begrüßt und über die zahlreichen Menüs und Untermenüs können dann auch allerhand Einstellungen zu den verschiedenen Subsystemen einer Xeon-Plattform gemacht werden. So lassen sich das Hyperthreading deaktivieren, die Speicherverschlüsselung (TME) aktivieren, Power-Limits festlegen und vieles mehr.
Das ASRock Rack GNRD8-2L2T verfügt aber auch über einen BMC. Über das Intelligent Platform Management Interface (IPMI) können die wichtigsten Komponenten auch ohne physischen Zugriff auf das System oder einen angeschlossenen Monitor gesteuert werden. Neben der Überwachung der verschiedenen Sensoren ist es auch möglich, die verbaute Hardware zu identifizieren und ein Firmware- oder BIOS-Update durchzuführen.
Aber es ist auch möglich, die Netzwerk-Komponenten und Dienste anzusteuern und Einstellungen vorzunehmen. Das Protokoll liefert Einträge, falls es zu Fehlern gekommen ist. Somit lassen sich Gründe für Neustarts und Abstürze eventuell identifizieren. Das IPMI und der Zugriff auf das BIOS ermöglichen also ein Management des ASRock Rack GNRD8-2L2T, auch ohne dass man dazu direkten physischen Zugriff auf das System haben muss.