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Im Test zum MSI MAG B850 TOMAHAWK MAX WIFI haben wir zurecht als Zusatzüberschrift mit angegeben, dass ein solches Mainboard im Grunde für den Großteil der AM5-Nutzer völlig ausreichend ist und die wichtigsten Features mitbringt. Dies gilt daher auch für das ebenfalls nun getestete ROG Strix B850-E Gaming WiFi, auch wenn ASUS mit dem B850-Flaggschiff noch einen Schritt weitergeht - zu Lasten des Lane-Sharings. Der offizielle Nachfolger des ROG Strix B650E-E Gaming WiFi bringt ebenfalls, wie ein X870-Mainboard, nur einen Promontory21-Chip als PCH mit und setzt mit einem installierten Ryzen-7000/9000-Prozessor an wichtigen Stellen auf den modernen PCIe-5.0-Standard.
So wurde der einzige PEG-Steckplatz mit PCIe 5.0 x16 angebunden und bis zu drei PCIe-SSDs können bis PCIe 5.0 x4 angebunden werden. ASUS hat auf dem ROG Strix B850-E Gaming WiFi jedoch auch USB4 durch den verbauten ASM4241-Controller berücksichtigt. Das Problem ist, dass vier der CPU-Lanes unveränderbar an den ASM4241-Controller (PCIe 4.0 x4) wandern. Durch diesen Umstand wurden zwei M.2-M-Key-Schnittstellen shared angebunden und erhalten diese Lanes durch die 16-dGPU-Lanes. Werden einer oder zwei der Anschlüsse verwendet, arbeitet die dedizierte Grafikkarte nur noch im PCIe-5.0/4.0-x8-Mode.
Unserer Ansicht nach hätte ASUS den USB4-Controller einfach weglassen sollen, sodass der Anwender weitere PCIe-SSDs ohne Lane-Sharing nutzen könnte. Von den beiden zusätzlichen M.2-M-Key-Konnektoren über den B850-Chipsatz wurde einer ebenfalls shared angebunden, hierbei jedoch mit dem mechanischen PCIe-4.0-x16-Slot, der leer bleiben muss, damit die M.2-SSD dort genutzt werden kann. Weniger gefallen hat uns auch die ASM1061-Entscheidung als SATA-Controller, der dafür bekannt ist, dass er lediglich um die 400 MB/s schafft, währenddessen der PCH-Controller selbst den SATA3-Standard voll ausfahren kann.
Doch zum ASUS ROG Strix B850-E Gaming WiFi gibt es auch positives zu berichten. Die verbaute CPU-Spannungsversorgung mit dem 16+2+2-Phasendesign und 90-A-VCore-Power-Stages weiß definitiv zu gefallen und agierte im Test souverän und mit einer gewissen Coolness, was die Temperaturen angeht. Die versprochenen 8.000 MT/s (DDR5-8000) mit zwei Modulen können wir bescheinigen und generell kann die Platine bis zu 256 GB an Arbeitsspeicher aufnehmen. An USB-Ports mangelt es definitiv nicht und der bekannte Onboard-Komfort des E-Modells ist natürlich auch bei dieser Version wieder dabei. Darunter der Flash-BIOS- und Clear-CMOS-Button und eine ausführliche Diagnostic-LED.
Die Netzwerk-Technik hat ASUS von 2,5-GBit/s-LAN und WiFi 6E (ROG Strix B650E-E Gaming WiFi) auf 5-GBit/s-LAN und WiFi 7 modernisiert, der ALC4080-Audio-Codec bleibt unverändert und kümmert sich auch beim ROG Strix B850-E Gaming WiFi um den Sound. Die Platine ließ den POST mit gemessenen 17 Sekunden relativ zügig hinter sich und arbeitete stets sehr zuverlässig.
Bleibt dann nur noch die Preisfrage zu klären. In Zeiten der gestiegenen Mainboard-Preise kann festgehalten werden, dass dieser für das neue ROG Strix B850-E Gaming WiFi im Vergleich zum Vorgänger nicht stark angehoben wurde. Bei geizhals.de ist die Platine ab 359 Euro gelistet, ein Preis der für die meisten PC-Nutzer dennoch zu hoch ausfällt. Gerade auch dann, wenn man die Lane-Sharing-Problematiken berücksichtigt. Kann daher auf USB4, 5-GBit/s-LAN und auf WiFi 7 verzichtet werden, lohnt sich der Blick auf das ROG Strix B650E-E Gaming WiFi, das ab 282 Euro gekauft werden kann.
- Kräftige CPU-Spannungsversorgung im 16+2+2-Design und 90A-VCore-Wandlern
- ein PEG-Slot mit PCIe-5.0-Unterstützung
- drei M.2-M-Key-Slots mit PCIe-5.0-Unterstützung
- 5-GBit/s-LAN und WiFi 7
- USB4- und USB-3.2-Gen2x2-Port
- solide Gesamtperformance und gute Stabilität
- PCIe-Release-Button, Debug-LED, Clear-CMOS-Button und mehr
- zügiger POST
- erhöhter Anschaffungspreis
- zwei M.2-Schnittstellen mit PCIe 5.0 sind shared angebunden
- ein M.2-Schnittstellen mit PCIe 4.0 ist shared angebunden