Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
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Razer setzt auf ein IPS-Panel, das mit einer durchschnittlichen maximalen Helligkeit von 380 cd/m² angegeben wird. Ganz kommen wir auf diesen Wert nicht, erreichen mit 350,3 cd/m² dennoch ein ordentliches Ergebnis, sodass der Einsatz in gut beleuchteten Räumen vollkommen problemlos möglich ist. Die maximale Leuchtkraft weicht mit 366,8 cd/m² nicht weit nach oben ab, die Homogenität liegt auf einem sehr guten Niveau von 92 %, Unterschiede mit dem bloßen Auge fallen so nicht auf. Für einen echten HDR-Effekt wird allerdings bei weitem nicht genügend Power hinsichtlich der Helligkeit geboten.
Auf einem, für ein IPS-Panel normalen Niveau befindet sich das Kontrastverhältnis von 1.037:1. Wer einen besseren Schwarzwert sucht, muss daher zu einem Gerät mit VA-Panel greifen.
Für das Gamma haben wir einen Wert von 2,26 ermittelt. Die Kurve steigt zunächst etwas steil an und liegt dann kontinuierlich etwas über dem Soll, die Abweichungen fallen in der Praxis kaum auf.
Farbdarstellung
Nahezu ideal ist die Farbdarstellung "Out of the Box". Der Weißpunkt liegt mit 6.446 K sehr nah am Optimum. Wenn etwas zu meckern gesucht wird, so wird man bei der RGB-Balance fündig, denn alle drei Primärfarben sind im Bereich zwischen 10 und 30 IRE etwas zu dunkel abgestimmt.
Die Messung des sRGB-Farbraums zeigt schnell, dass Razer zu einem Wide-Gamut-Panel gegriffen hat. Der sRGB-Farbraum wird zu 132,2 % abgedeckt, was in erster Linie an der deutlichen Erweiterung im grünen Spektrum liegt. Entsprechende Farben werden also übersättigt dargestellt, was so zum Glück in der Praxis kaum auffällt. Deutlich weniger umfangreich fällt die Abdeckung von AdobeRGB aus, wo wir auf einen Wert von 88,7 % gekommen sind. Deutlich besser gefällt uns da schon DCI-P3, dessen Abdeckung bei 95,5 % liegt.
Sehr gut sieht das Graustufen-DeltaE aus, das bei einer glatten 2,0 liegt. Die weiteren Messungen im ColorChecker sprechen ebenfalls für eine korrekte Farbwiedergabe. Das gemittelte DeltaE liegt bei guten 3,2.
Razer integriert außerdem einen sRGB-Modus. Dort lässt sich die Helligkeit nicht anpassen, weshalb man konstant mit einem Wert von 184,1 cd/m² vorliebnehmen muss. Der Weißpunkt fällt mit 6.358 K etwas wärmer aus, während das Kontrastverhältnis mit 974:1 etwas schwächer ist. Zu einer Anpassung der Eckkoordinaten des Farbraums kommt es aber – anders als zu erwarten gewesen wäre – nicht automatisch. Entsprechend wird das grüne Spektrum noch immer deutlich erweitert dargestellt. Dies lässt sich zusätzlich über das OSD-Setting Color Gamut anpassen. Wird dort Rec.709 gewählt, passen die Koordinaten beinahe ideal. Besser wäre es, dieses Setting fix mit dem sRGB-Preset zu verknüpfen.
Die 2021er Version des Razer Raptor ist der erste Monitor, der mit einer THX-Zertifizierung daherkommt. Im OSD wurden dazu passend zwei Modi interlegt: THX Dark Room und THX Bright Room.
Wird das Preset THX Bright Room gewählt, ist die Anpassung der Helligkeit noch immer möglich, es wird aber ein OSD-Wert von 83 voreingestellt. Die Helligkeit liegt damit bei 305,7 cd/m². Der Weißpunkt bei 6.582 K, der Kontrast bei 976:1. Deutlich fällt auf, dass die RGB-Balance in dunklen Helligkeits-Bereichen nun deutlich stärker nachlässt, als beim Standard-Setting. Das Gamma liegt bei 2,41. Dafür überzeugt nun standardmäßig der sRGB-Farbraum mit einer Abdeckung von 99,6 % und sehr gut passenden Eck-Koordinaten.
Wird hingegen THX Dark Room gewählt, liegt die Helligkeit im OSD noch bei 20 und damit bei 98,7 cd/m², auch hier sind nachträgliche Anpassungen möglich. Für den Weißpunkt konnten wir nun einen Wert von 6.392 K ermitteln, während der Kontrast bei 980:1 liegt. Auffällig ist, dass Razer hier die gleiche ungewöhnliche RGB-Balance wählt. Die sRGB-Eckkoordinaten passen erneut sehr gut.