TEST

Samsung Odyssey G7 im Test

Schneller 27-Zöller mit starker Krümmung - Bildqualität und Messergebnisse

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Der Samsung Odyssey G7 im 27-Zoll-Format besitzt eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten, was eine seit Jahren bewährte Kombination darstellt. Die Darstellung besitzt eine angenehme Größe, sodass nicht skaliert werden muss, während gleichzeitig genügend Platz auf dem Desktop geboten wird. Die Bildschärfe ist angemessen, auch wenn der Odyssey G7 nicht mit aktuellen UHD-Geräten mithalten kann. Das sollte gerade Spieler nicht stören.

Die Besonderheit der noch aktuellen Odyssey-Generation ist die starke Krümmung des VA-Panels. Die 1.000 mm sind deutlich extremer als das, was die meisten anderen Geräte bieten - und das sieht man dem 27-Zöller auch an. Was beim Gaming noch vorteilhaft sein kann, ist im normalen Windows-Betrieb für unser Empfinden zu viel des Guten. Gerade wer häufig im Bereich der Tabellenkalkulation arbeitet, kann sich daran stören, dass es keine gerade horizontale Linie auf dem Bildschirm gibt. Noch größere Probleme können Fotografen bekommen, denn eine Korrektur der Perspektive ist praktisch nicht möglich.

Das VA-Panel kann grundlegend mit einer ordentlichen Helligkeit und bauartbedingt mit einem guten Kontrast aufwarten - auch wenn das AG-Coating das subjektive Kontrastempfinden ein gutes Stück reduziert. Dafür sorgt die Beschichtung des Panels zuverlässig dafür, dass Umgebungslicht ausgeblendet wird. Einiges Potential wird hier dennoch brach liegen gelassen. Es fällt auf, dass Samsung zu einer recht starken Nachschärfung im Vergleich zu vielen anderen Geräten greift. Es kommt zwar nicht zu störenden Artefakten, das Bild wirkt zunächst jedoch etwas ungewohnt.

Gut gefällt die Farbdarstellung. Wer nicht gerade Fotos aus professionellem Niveau bearbeiten möchte, der kann das Werksetting unangetastet lassen. Die Farbgebung wirkt lebendig, jedoch nicht übertrieben. Zudem kann der 27-Zöller mit einer nuancenreichen Darstellung punkten. Abstriche müssen hingegen bei der Blickwinkelstabilität akzeptiert werden, denn schon recht früh kommt es zu Farbverschiebungen. 

Damit der Kontrastumfang für die HDR-Wiedergabe besser wird, setzt Samsung auf eine Local-Dimming-Lösung. In der Praxis ist diese allerdings nicht überzeugend. Es wird lediglich eine grobe vertikale Sektionierung vorgenommen, sodass es keinen Vorteil gibt. Im Gegenzug fällt deutlich auf, wenn ein Abschnitt zu- oder abgeschaltet wird, was sich als störend erweisen kann. Die maximale Helligkeit ist für einen ersten HDR-Effekt ausreichend, an die High-End-Riege mit Backlights von 1.000 cd/m² oder reicht fer 27-Zöller nicht heran. Fairerweise muss man aber sagen, dass er in einer anderen Preisklasse spielt.

Bauartbedingt kommt es bei einem so stark gecurvten Panel zu einem deutlich sichtbaren Backlight-Bleeding. In erster Linie fällt dies bei dunklen, homogenen Hintergründen auf, aber auch im normalen Betrieb macht es sich hin und wieder bemerkbar. Wie stark es wirklich stört, hängt am Ende von der subjektiven Wahrnehmung ab. 

Gaming-Features

Für Spieler ist das 1.000-mm-Panel prinzipiell sehr gut, denn eine starke Krümmung fördert die Immersion. In erster Linie trifft das aber auf extrabreite Geräte ab dem 34- oder noch besser dem 49-Zoll-Format zu. Bei unserem 27-Zoll-Testmuster will sich der Effekt nicht so recht einstellen. Ein gewisser Sog-Effekt ist zwar vorhanden, er ist aber nicht mit dem vergleichbar, was man ansonsten von der dieser Krümmungsklasse gewohnt ist.

Dafür kann das Panel mit einer exzellenten Gaming-Darstellung aufwarten. Dank der maximal möglichen 240 Hz wird eine sehr direkte Wiedergabe geboten, die auch Fans von schnellen Shootern glücklich macht. Eine entsprechend starke Grafikkarte sollte allerdings vorhanden sein, um die nötigen Frames zu liefern.

Nachzieh-Effekte sind zwar vorhanden, fallen aber kurz aus. Natürlich muss dafür das integrierte Overdrive bemüht werden, das im "schneller" Modus die besten Ergebnisse erzielt. Samsung bietet außerdem ein gepulstes Backlight, was zwar zu einer sehr scharfen Darstellung führt, aber auch leichte Doppelkonturen bedingt, weshalb wir auf dieses Feature verzichten würden.

Eigentlich nötig ist es nicht, wenn die maximale Wiederholfrequenz ausgenutzt werden kann, aber es sind auch FreeSync und G-Sync mit von der Partie. Zu letzterem ist der Monitor kompatibel, ein dediziertes Modul wurde aber nicht verbaut. Für die Praxis macht das hingegen kaum einen Unterschied. Tearing-Effekte beseitigen die Techniken selbst beim Odyssey G7 absolut zuverlässig.

Ob die weiteren Gaming-Features im OSD, wie das Einblenden eines Fadenkreuzes im Alltag relevant sind, hängt ganz von den persönlichen Vorlieben des Nutzers ab.