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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
LG setzt auf ein 32 Zoll großes Panel, das mit der WQHD-Auflösung – also 2.560 x 1.440 Bildpunkten – an die Arbeit geht. Das führt zu einer sehr großen Darstellung, denn es wird nicht mehr angezeigt, als es bei den meisten 27-Zoll-Monitoren der Fall ist. Darunter leidet einerseits die Bildschärfe, andererseits gibt es bessere Monitore im 32-Zoll-Segment für den Produktiveinsatz, denn der Platz auf dem Desktop ist begrenzt. Für Spieler kann das allerdings auch vorteilhaft sein.
Das IPS-Panel arbeitet mit der Nano-IPS-Technik. Entsprechend kann das Display mit großen Farbräumen und einer lebendigen, aber nicht überzogenen Farbgebung aufwarten. Wie bei so vielen anderen aktuellen Monitoren ist die Farbgebung allerdings etwas zu kühl, was auch für das sRGB-Preset gilt. Wer das Gerät vornehmlich zum Gaming nutzt, wird sich daran allerdings kaum stören.
Die maximale Helligkeit ist für den normalen Office-Betrieb ausreichend, sodass es selbst dann keine größeren Probleme gibt, wenn der Monitor einmal in einer helleren Umgebung genutzt wird. Deutlich besser könnte allerdings der subjektiv wahrgenommene Kontrast ausfallen. Zum einen bietet das genutzte Panel nativ bereits keinen allzu berauschenden Kontrast, zum anderen kommt ein stumpfmattes AG-Coating zum Einsatz, das den subjektiven Kontrast weiter beeinflusst. So wirkt ein Schwarz viel mehr wie ein dunkles Grau, was sich sichtbar auf die Bildqualität auswirkt.
Dieses Verhalten wirkt sich auch auf den HDR-Betrieb aus. Offiziell ist der 32-Zöller HDR10-kompatibel, die Kombination aus der nicht sonderlich hohen maximalen Helligkeit, dem niedrigen subjektiven Kontrast und dem Fehlen einer Dimming-Lösung tragen nicht dazu bei, dass so etwas wie ein HDR-Feeling aufkommen möchte.
Das Panel besitzt ein ausgeprägtes Backlight-Bleeding, das gerade in dunklen Umgebungen und bei dunklen homogenen Hintergründen auffällt. Bei sich schnell bewegenden Inhalten, macht sich dieser Umstand weniger bemerkbar. Im normalen Rahmen befindet sich die Ausprägung des IPS-Glitzerns.
Gaming-Features
Die WQHD-Auflösung ist für den Produktiv-Einsatz bei einem 32-Zöller sicherlich nicht die beste Wahl, hat für Gamer aber Vorteile. Die Grafikkarte wird weniger stark belastet, was den Update-Zyklus verlängert und am Ende bares Geld spart. Anders als der ansonsten ähnlich dimensionierte und ausgestattete MSI Artymis 323CQR (Test), den wir erst vor Kurzem auf dem Prüfstand hatten, setzt LG auf ein planes Panel. Die Immersion ist entsprechend schlechter, dafür ist das LG-Modell der bessere Allrounder.
Der UltraGear 32GP850-B bietet standardmäßig eine Wiederholfrequenz von 165 Hz, kann aber auf 180 Hz übertaktet werden. Es steckt schon in der Benennung: Garantieren möchte der Hersteller diese Frequenz nicht. In unseren Tests hat sich das Gerät aber anstandslos auch mit 180 Hz befeuern lassen. Bereits das 165-Hz-Setting generiert ein schnelles und direktes Spielvergnügen, das Spaß auf der ganzen Linie bereitet und gerade beim Sprung von klassischen 60-Hz-Modellen ein riesiger Schritt ist. Vom Switch auf 180 Hz kann man das nicht behaupten, denn die Verbesserung ist nur marginal. Um den nächsten großen Sprung zu machen, sollten es unserer Meinung nach dann direkt 240 Hz sein. Wer aber nicht nur schnellste Shooter auf dem Programm hat und diese auf einem entsprechenden Niveau spielt, fährt mit dem LG-Modell bestens.
Das Panel wird von der Südkoreanern mit 1 ms angegeben. Das IPS-Modell muss also mit einem starken Overdrive betrieben werden, um es in diese Regionen zu pushen. Das Overdrive kann in vier Stufen (off - normal - fast - faster) justiert werden. Während im Off-Modus noch deutliche Schlieren zu sehen sind, kann das Fast-Setting das beste Verhältnis aus Bildqualität und Schlierenbildung bieten und mit einer sehr guten Gaming-Bildqualität aufwarten. Im Fastest-Mode kommt es zu einem Overshooting, weshalb wir diesen Modus nicht nutzen würden. Das gilt auch für die Motion Blur Reduction mit einem pulsierenden Backlight, das zu deutlich sichtbaren Doppelkonturen führt.
LG setzt auf die beiden Tearing-beseitigenden Techniken in Form von FreeSync Premium und G-Sync, wobei letzteres nur kompatibel ist. Das ändert aber nichts daran, dass beide Techniken wie gewohnt zuverlässig arbeiten.
Das Input-Lag haben wir wie üblich mit dem Leo-Bodnar-Tool vermessen. Dabei kommen wir auf einen guten Wert von 9,6 ms, was LGs 32-Zöller ohne Frage zu den schnelleren Geräten macht.