Subjektive Beurteilung
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Wer den Gigabyte M32UC in der nativen Auflösung betreiben möchte, der braucht eine schnelle Grafikkarte und auf die lange Sicht gesehen einen tiefen Geldbeutel, denn regelmäßige Updates sind Pflicht, wenn 3.840 x 2.160 Bildpunkte mit maximal 160 fps befeuert werden wollen. Wer diesen Weg geht, wird dafür mit einer scharfen Darstellung belohnt.
Die gekrümmte Oberfläche mit ihrem Radius von 1.500 mm sorgt für eine gesteigerte Immersion gegenüber Geräten mit einem planen Panel. Was im Allround-Einsatz also noch nachteilig ist, kann beim Gaming durchaus überzeugen. Der Unterschied zu 1.800-mm-Geräten ist allerdings in der Praxis kaum wahrnehmbar, während 1.000-mm-Kandidaten noch eine Stufe immersiver sind.
Die maximale Wiederholfrequenz lässt sich von den standardmäßigen 144 Hz auf 160 Hz übertakten. Das klappte in unseren Versuchen gut, lediglich in manchen Verläufen war eine Streifenbildung zu erkennen. Ob die Übertaktung generell überhaupt sein muss, ist eine andere Frage, denn die Unterschiede zwischen 144 Hz und 160 Hz sind allenfalls marginal. Insgesamt liefert der M32UC ein direktes Spielfeeling, das sich deutlich von klassischen 60-Hz-Lösungen absetzt. Wer nicht schnellste Shooter auf Enthusiasten-Level spielt, sollte mit dem Gebotenen glücklich werden.
In den nachfolgenden Messungen zeigt sich, dass Gigabyte das VA-Panel-Panel gut beschleunigt. Die Bildsichtung mit dem Testufo zeigen dann aber doch eine deutlich sichtbare Schlierenbildung, auch bei aktiviertem, schnellstem Overdrive. Hier würden wir aber dennoch zum Balance-Mode greifen, der noch den besten Kompromiss aus Overshoot und Schlierenbildung bietet. Das Aim-Stabilzer genannte Feature, also der MPRT-Modus mit einem gepulsten Backlight, stellt leider keine Alternative dar, da es zu deutlich sichtbaren Doppelkonturen kommt.
Gegen Tearing-Effekte wird AMDs FreeSync Premium Pro eingesetzt, das ab einer Frequenz von 48 Hz arbeitet. Die Technik hat sich über die Jahre bewährt und arbeitet auch bei Gigabytes Gaming-Display gewohnt zuverlässig.
Darüber hinaus bietet das Display viele Software-Features für Gaming-Fans.
Messung: Reaktionszeit (Beta)
Neu in diesem Review: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen noch als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz.
Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen. Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display-FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die gewünschte Farbe dargestellt wird.
Der Gigabyte M32UC bietet insgesamt fünf Overdrive-Settings: Off, Picture Quality, Balance, Speed, Smart Overdrive.
Der SmartOD-Modus soll das Overdrive-Level in Abhängigkeit zur Framerate selbstständig aus den Presets auswählen.
Die native Reaktionszeit des Panels, also ohne aktiviertes Overdrive, liegt bei unseren Messungen bei 13,35 ms, was ein gutes Stück langsamer ist, als das IPS-Panel des Predator X32FP. Hier zeigt sich wieder einmal, dass VA-Panels per se nicht zu den schnellsten Modellen gehören. Das RGB-Overshooting beträgt 0, das Visual Response Rating fällt mit 72,62 schwach aus.
Im Picture-Quality-Modus des Overdrive verringert sich die Average Initial Time auf 9,38 ms, gleichzeitig steigt der RGB-Overshoot auf gerade einmal 0,03. Das Visual Response Rating klettert auf 80,88.
Wird das Balance-Setting aktiviert, reduziert sich die Reaktionszeit noch einmal deutlich auf 5,85 ms, dafür beträgt der RGB-Overshoot-Wert nun 9,6. Das Visual Response Rating erreicht mit 87,33 nun fast das Maximum.
Die kürzeste Reaktionszeit wird mit 5,05 ms im Speed-Setting erreicht, der Unterschied zum Balance-Setting ist allerdings nur noch gering. Dafür ist der RGB-Overshoot mit 17,77 deutlich höher. Auch das Visual Response Rating geht mit 85,47 etwas zurück.
Den besten Kompromiss aus Reaktionszeit und Overshooting erreicht also das Balance-Setting. Der Geschwindigkeits-Vorteil im Speed-Setting ist zu gering, um die Nachteile der Bildqualität rechtfertigen zu können.
Messung: Input-Lag
Das Input-Lag messen wir wie üblich mit dem Leo-Bodnar-Tool. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Messung lediglich mit 60 Hz erfolgt.
Für das Input-Lag konnten wir einen Wert von 11,23 ms ermitteln. Das ist ein guter, aber auch nicht überragender Wert, der vollkommen in Ordnung geht.