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Der LG UltraGear 45GR95QE-B ist ein beeindruckendes Gerät, bei dem Spieler auf ihre Kosten kommen können, leider ist er aber nicht ohne Makel.
Steht die Gaming-Performance im Mittelpunkt, kann der 45-Zöller über ganz weite Strecken abliefern. Das Bild ist schlierenfrei, dank 240 Hz extrem direkt und sehr immersiv. Dieser Mix führt dazu, dass Spielen schlichtweg eine ganze Menge Spaß macht. Einzig die Bildschärfe kann da nicht ganz mithalten, gleichzeitig schont die niedrige Auflösung die Grafikkarte, sodass die maximal mögliche Wiederholfrequenz überhaupt erst ausgenutzt werden kann.
Die niedrige Auflösung stört aber eigentlich nur beim Produktiv-Einsatz wirklich. Trotz der enormen Größe wird nicht viel Platz auf dem Desktop geboten. Zusammen mit der starken Krümmung des Panels macht der klassische Office-Betrieb so nur wenig Spaß. Die Subpixelstruktur führt zudem zu leichten Farbsäumen an Kanten, was aber nicht bei sich bewegenden Inhalten auffällt.
Eines der Problem des UltraGear 45GR95QE-B ist eben dessen maximale Helligkeit. Im Datenblatt werden nur schmale 200 cd/m² angegeben, die in unseren Messungen noch dazu deutlich unterboten werden. Zusammen mit der minimal spiegelnden Oberfläche ist der Monitor nicht sonderlich flexibel hinsichtlich der Aufstellung, am besten sollte er in einem gut abgedunkelten Raum genutzt werden. Ein größerer Puffer wäre wünschenswert. Gleichzeitig muss gesagt werden, dass die Helligkeit wohl im Indoor-Einsatz meist ausreicht. Der Kontrast kann OLED-typisch punkten, hinsichtlich der Farbdarstellung hätten wir uns schlicht ein anderes Werkspreset gewünscht, denn im sRGB-Modus kann die Farbwiedergabe durchaus überzeugen, ab Werk ist das Panel aber deutlich zu kühl abgestimmt und weist die aktuell oft zusehende Übersättigung im sRGB-Betrieb auf.
Nicht unterschätzt werden sollte das stattliche Format des 45-Zöllers. Bedingt durch das Seitenverhältnis von 21:9 baut er höher als die bekannte 49-Zoll-Klasse und wirkt damit ausgewogener. Ein ordentlich großer Schreibtisch sollte aber in jedem Fall vorhanden sein, auch in der Tiefe, denn bedingt durch seinen 800-mm-Radius baut der UltraGear 45GR95QE-B recht tief und ist damit gleichzeitig ein absoluter Eye-Catcher.
Das Gehäuse gefällt mit seinem UltraGear-Design, schön wäre es jedoch, wenn die RGB-Beleuchtung in ein Ökosystem integriert werden könnte. Der Metallrahmen wertet die Materialgüte auf, leider ist die Aufhängung etwas zu schwach für das große Panel. So kommt es immer zu einem dezenten Mitschwingen beim Tippen. Die ergonomischen Anpassungsfähigkeiten könnten gern noch großzügiger ausfallen, insbesondere eine etwas tiefere Absenkung wäre wünschenswert. Anschlusstechnisch wird das Wichtigste geboten, es fehlt uns lediglich ein Typ-C-Anschluss. Ein Lüfter ist vorhanden, machte im Test aber nicht negativ auf sich aufmerksam.
Ein Rätsel ist uns, weshalb LG von seiner bewährten und rundum überzeugenden Joystick-Lösung abgerückt ist. Die neue Kombination aus Taste und Fernbedienung kann nur bedingt überzeugen, denn gerade das Handling am Gerät ist sehr umständlich und eingeschränkt.
Alles in allem kann der LG UltraGear 45GR95QE-B aus Gaming-Sicht durchaus überzeugen, denn es wird ein grandioses Spielerlebnis geboten. Um allgemein zu überzeugen, müsste das Panel aber heller und höher auflösend sein.
- sehr hohe Immersion dank 800R und großer Diagonale
- exzellente Gaming-Bildqualität mit maximal 240 Hz
- hoher nativer Kontrastumfang
- guter sRGB-Modus
- gutes HDR-Erlebnis
- sehr niedrige maximale Helligkeit
- ab Werk deutlich zu blau abgestimmt
- Verzicht auf Joystick-Bedienung
- hoher Preis