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Der LG UltraGear 45GR95QE ist das neue OLED-Statement-Display, ein absoluter Eye-Catcher, wenn er auf einem Schreibtisch steht. Der kleine Bruder, der UltraGear 27GR95QE, bietet ein sehr ähnliches Feature-Set und kann aus Gaming-Sicht ebenso überzeugen. Die Kombination aus der OLED-typischen minimalen Reaktionszeit, gepaart mit der maximalen Wiederholfrequenz von 240 Hz ist beim Gaming einfach nur ein Fest. Einzig Fans von einer hohen Immersion gehen leer aus, hätten aber zumindest die Chance bei einer deutlich gesteigerten Investition zum 45-Zoll-Modell zu greifen.
Leider ist aber auch beim 27GR95QE nicht alles Gold, das glänzt. Insbesondere das Coating, kombiniert mit der RGBW-Subpixelstruktur führt dazu, dass die Textklarheit zu wünschen übrig lässt. Was beim Gaming nicht weiter auffällt, ist beim normalen Windows-Betrieb störend. Das ist schade, denn dank der bewährten Kombination aus WQHD-Auflösung und der Diagonale von 27 Zoll wäre mehr drin gewesen.
Auch an anderer Stelle kommt es leider zu Einschränkungen. Die maximale Helligkeit fällt für ein aktuelles Gerät sehr niedrig aus. Wer allerdings in einem normal beleuchteten Raum arbeitet und spielt, wird keine größeren Einschränkungen feststellen. Es kann aber zu Einschränkungen bei der Aufstellung kommen. Auf die HDR-Wiedergabe wirkt sich das nicht aus, denn punktuell kann der Monitor mehr Leuchtkraft in die Waagschale werfen. Darüber hinaus ist die Farbdarstellung ab Werk deutlich zu kalt abgestimmt, während es zu einer Übersättigung der Farben kommt - letztere ist in der Zwischenzeit bei Gaming-Geräten leider normal. Besser ist es daher, direkt zum sRGB-Preset zu greifen.
Hinsichtlich Design- und Verarbeitungsqualität kann der 27-Zöller überzeugen. Schön wäre es aber, wenn die RGB-Beleuchtung in ein größeres Setup integriert werden könnte. Auf dem gut zu erreichenden Anschlusspanel bietet LG nur das Nötigste. Insbesondere eine Typ-C-Schnittstelle würden wir uns neben weiteren USB-Schnittstellen wünschen.
Die ergonomischen Anpassungsmöglichkeiten sind ausreichend umgesetzt, sodass jeder eine bequeme Sitzposition finden sollte. Vollkommen unverständlich ist allerdings, weshalb LG sein bewährtes Joystick-Bedienkonzept über den Haufen geworfen hat. Die Bedienung am Gerät ist ausgesprochen umständlich und unpraktisch und nicht jeder wird immer zur Fernbedienung greifen wollen. Letztere kombiniert zumindest den vollen Funktionsumfang mit einem recht angenehmen Handling.
Alles in allem vermittelt auch das zweite OLED-Gaming-Display für die angedachte Zielgruppe vor allem eines: Spielspaß ohne Ende. Das Format ist nicht ganz so extrem, wie beim 45GR95QE, hat aber auch seine Vorteile. Leider schränkt das Coating die Möglichkeiten im Desktop-Betrieb ein und die maximale Helligkeit kann je nach Aufstellungsort eine Einschränkung bedeuten. Der Preis ist für ein 27-Zoll-Gerät nüchtern betrachtet natürlich hoch, muss aber klassisch als Eary-Adopter-Aufschlag betrachtet werden.
- exzellente Gaming-Bildqualität
- maximal 240 Hz
- hoher nativer Kontrastumfang
- guter sRGB-Modus
- gutes HDR-Erlebnis
- sehr niedrige maximale Helligkeit
- ab Werk deutlich zu blau abgestimmt
- Verzicht auf Joystick-Bedienung
- hoher Preis