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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Das Herzstück des ASUS ProArt PA279CRV ist sein IPS-Panel mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten, also UHD. Diese Kombination führt zu einem PPI-Wert von 163 - eine scharfe Darstellung ist also garantiert. Gleichzeitig führt dies dazu, dass die native Darstellung recht klein ausfällt, was die Augen merklich belasten kann. Viele User werden daher vermutlich zu einer Skalierung greifen, welche von den Betriebssystemen in der Zwischenzeit aber recht solide erfüllt wird. Der Vorteil der UHD-Auflösung gegenüber der verbreiteten WQHD-Variante fällt dann auch schnell auf, wenn das erste Bild im Photoshop geöffnet wurde - der Detailreichtum ist bei entsprechenden Aufnahmen einfach eine Augenweide.
ASUS bewirbt den PA279CRV mit großen Farbräumen - und dass dem der Fall ist, sieht man dem Panel im Auslieferungszustand schnell an. Die Farbgebung ist sichtbar übersättigt, da es nicht zu einer Limitierung auf sRGB ab Werk kommt. Schön wäre es, wenn hier direkt beim Setup-Prozess die Wahlmöglichkeit angeboten würde.
ASUS setzt auf ein stumpfmattes AG-Coating, das sich prinzipiell auf die Bildschärfe auswirkt. Beim normalen Sitzabstand am Schreibtisch fällt dies jedoch nicht weiter ins Gewicht. Deutlicher ist da schon der negative Einfluss auf den subjektiv wahrgenommenen Kontrastumfang. Schwarz wirkt oftmals wie ein sehr dunkles Grau. Damit steht der PA279CVR nicht allein da, da AG-Caotings aktuell der Standard sind - es gibt aber auch Ausnahmen wie den Dell U3224KBA (zum Test). Wer auf satte Kontraste Wert legt, sollte daher besser zu einem VA- oder gleich einem OLED-Gerät greifen.
Wie bei der IPS-Technik üblich, werden großzügige Blickwinkel abgeliefert. Es kommt erst spät zu Farbverschiebungen, sodass es kein Problem ist, mit mehreren Personen vor dem Monitor zu sitzen. Ein störendes Backlight-Bleeding war bei unserem Gerät nicht zu erkennen. IPS-Glow ist zu erkennen und befindet sich auf einem normalen Niveau für ein aktuelles IPS-Gerät.
HDR-Performance
ASUS zertifiziert sein ProArt-Gerät nach DisplayHDR400 - und damit der kleinsten Stufe der VESA. In unseren Messungen erreichen wir eine Peak-Helligkeit von 436 cd/m² erreicht - allzu viel Puffer wird an dieser Stelle also nicht geboten. Noch dazu, da das IPS-Panel in Kombination mit dem Coating ohnehin nicht zu den kontraststärksten Modellen gehört. Das alles sind per se nicht die besten Voraussetzungen für ein überzeugendes HDR-Erlebnis.
Im OSD ist zwar von einem Dimming die Rede, vielmehr handelt es sich um eine dynamische Anpassung der Darstellung in Abhängigkeit vom Bildschirminhalt einer Region, damit diese dunkler erscheint.
Am Ende heißt es also: Ja, die HDR-Wiedergabe ist mit dem 27-Zöller möglich. Das echte AHA-Erlebnis wird mit HDR-Material aber dennoch nicht entstehen.
Messung: Reaktionszeit (Beta)
Ab sofort neu im Testablauf: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit dem OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen noch als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz.
Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen: Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display-FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Diese misst die Zeit, bevor das Overshooting stattfindet. Das Overshooting misst die RGB-Werte, die ein Pixel überschwingt. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die Ausgangsfarbe nicht mehr dargestellt werden - es geht also darum, wie schnell die Veränderung dargestellt werden kann. Das Ergebnis in einem 100er-Rating angegeben, 100 wäre also der Optimalwert.
Der bietet keine unterschiedlichen Overdrive-Settings an.
Der ASUS PA279CRV hat sicherlich nicht Spieler als Zielgruppe, das verrät ein Blick auf die technischen Daten: 60 Hz werden laut Datenblatt mit einer Reaktionszeit von 5 ms kombiniert. Dennoch wollen wir einen Blick auf die Reaktionszeiten werfen.
Die Reaktionszeit beträgt bei unserem Sample 11,79 ms. ASUS verzichtet weitestgehend auf ein Overdrive, dieses scheint nur in einem ganz minimalen Rahmen genutzt zu werden. Das zeigt ein Blick auf den RGB-Overshoot, der 0,43 beträgt. Dennoch leidet das VRR erheblich, denn dort ermitteln wir ein Ergebnis von 43,61.
Gamer sollten den 27-Zöller also nicht unbedingt auf ihre Wunschliste setzen. Im Umkehrschluss sollten sich allerdings Content Creator, keinesfalls von diesen Ergebnissen abhalten lassen.