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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Die UHD-Auflösung auf einer Diagonale von 27 Zoll führt zu einer (für den Desktop-Betrieb) hohen Pixeldichte von 163 ppi. Entsprechend kann der FlexScan EV2740X mit einer gestochen scharfen Darstellung aufwarten, was sich beispielsweise bei der Bildbearbeitung positiv bemerkbar macht. In der nativen Auflösung wird gleichzeitig viel Platz auf dem Desktop geboten, was bei Photoshop-Paletten, aber auch bei großen Excel-Tabellen von Vorteil ist. Ebenso ist es komfortabel möglich, zwei Anwendungen nebeneinander zu platzieren. Allerdings fällt die Darstellung in der nativen Auflösung so klein aus, dass mancher gerne zur Skalierung des Betriebssystems greifen wird, sodass zumindest der Platz-Vorteil eingeschränkt wird.
Die gebotene Bildqualität ist ohne jede Frage über jeden Zweifel erhaben. Es werden angenehme, nur leicht übersättigte Farben mit sehr nuancierten Übergängen realisiert. Wer ganz natürliche Farben bevorzugt, kann aber einfach das sRGB-Preset nutzen, dass gänzlich ohne Übersättigung auskommt und noch etwas besser abgestimmt ist.
Die Helligkeit ist für den typischen Office-Einsatz mehr als ausreichend dimensioniert und bietet einen ausreichenden Puffer. Für ein IPS-Panel bietet der EV2740X ein kontrastreicheres Bild als üblich, an VA-Geräte reicht man in dieser Hinsicht aber dennoch nicht heran. Zusätzlich sorgt das stumpfmatte AG-Coating dafür, dass der subjektiv wahrgenommene Vorsprung nicht so groß ausfällt, wie man es mit Blick auf unsere Messergebnisse erwarten würde. Das Coating arbeitet gut gegen Spiegelungen, wirkt sich aber auch minimal auf die Schärfedarstellung aus.
Die Blickwinkelstabilität des Panels befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Auch bei stark seitlichen Blickwinkeln kommt es nicht zu Farbverschiebungen.
Zu erkennen sind der typische IPS-Glow. Ein Backlight-Bleeding macht sich hingegen nicht negativ bemerkbar.
Zudem gehört das Panel nicht zu den schnellsten seiner Art - das will es aber auch gar nicht sein. Mehr als das typische Casual-Gaming ist mit EIZOs 27-Zöller nicht mit Genuss möglich. Es handelt sich aber eben auch um ein typisches Office-Display.
Messung: Reaktionszeit (Beta)
Ab sofort neu im Testablauf: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit dem OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen noch als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz.
Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen. Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Diese misst die Zeit, bevor das Overshooting stattfindet. Das Overshooting misst die RGB-Werte, die ein Pixel überschwingt. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die Ausgangsfarbe nicht mehr dargestellt werden - es geht also darum, wie schnell die Veränderung dargestellt werden kann. Das Ergebnis in einem 100er-Rating angegeben, 100 wäre also der Optimalwert.
Der EIZO FlexScan EV2740X bietet folgende Overdrive-Settings an: Off, Standard, Enhanced
EIZO sieht sein Gerät definitiv nicht als Gaming-Gerät, da verschiedene Overdrive-Modi angeboten werden, haben wir diese der Vollständigkeit halber vermessen.
Mit deaktiviertem Overdrive besitzt das Panel eine Reaktionszeit von 15,51 ms. Ein Overshooting tritt dann natürlich nicht auf. Das VRR liegt bei bei lediglich 45,62.
Wird das Overdrive-Setting auf Standard geschaltet, reduziert sich die Reaktionszeit deutlich auf 10,49 ms, der RGB-Overshoot hält sich mit 2,77 aber noch immer in Grenzen. Das VRR-Rating reduziert sich aber auf 41,66.
Im Enhanced-Setting sinkt die Reaktionszeit weiter auf 7,39 ms. Dafür muss allerdings deutlich am Overdrive gedreht werden, was sich am RGB-Overshoot von 19,9 deutlich zeigt. Mit einem VRR 42,14 bleibt aber auch hier viel Luft nach oben.