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Der Lieferumfang beim Hydro TI PRO 1000W ist der Klasse entsprechend umfangreich. Neben den modularen Anschlusskabeln sind ein Netzkabel, Klett-Kabelbinder, Schrauben und ein Handbuch vorhanden. Das Handbuch ist übersichtlich, aber enthält die wesentlichen Infos. Daneben ist noch ein 24-Pin-Steckadapter dabei, mit dem sich das Netzteil auch ohne angeschlossenes Netzteil starten lässt und einige verschiedenfarbige Aufkleber für die Seiten des Netzteils, um dessen Optik ggf. besser an das Gesamtsystem anpassen zu können.
Schon auf den ersten Blick fällt die Farbe des Hydro TI PRO 1000W auf, denn FSP ist hier von der "Standardfarbe" Anthrazit bzw. Schwarz abgewichen und hat eine Gehäusebeschichtung in einem Beige-Farbton gewählt. Diese Farbe, eine Mischung von Grau mit wärmeren Untertönen, wirkt einerseits hochwertig und hebt das Netzteil von anderen Komponenten ab, ist aber andererseits auch nicht zu auffällig. Vermutlich wird diese Farbe nicht jedem zusagen, aber etwas Abwechslung kann nicht schaden, zudem viele Netzteile unsichtbar im Bodenbereich der Tower-Gehäuse verschwinden.
Angenehm ist das Feature, welches FSP auf der Frontseite des Kartons mit "High Power Density" bewirbt. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass die Gehäuselänge des FSP Hydro TI PRO 1000W nur 150 mm beträgt, was für ein 1.000-W-Netzteil äußerst wenig ist. Somit passt das Hydro TI PRO 1000W besser in eher kompakte PC-Gehäuse und/oder es bleibt mehr Platz für die Anschlusskabel übrig.
Die Luftzuführung für den 135-mm-Lüfter im Deckel ist aus dem oberen Gehäuseteil ausgestanzt und verfügt über eine interessante Form, die selbst an einen Lüfter oder Verdichter erinnert. Die Stege sind zwar vergleichsweise breit ausgeführt, aber dafür sind die Durchlässe relativ groß und im Randbereich für kleinere Hände (oder Kabel) schon nicht mehr berührsicher.
Auf der Innenseite sind die Buchsen des voll-modularen Kabelmanagements angeordnet, welches an sich keine großen Überraschungen birgt. FSP schafft es, alle Buchsen in nur zwei Reihen anzuordnen, was die nachträgliche Auf- oder Abrüstung im eingebauten Zustand etwas einfacher macht. Da das Hydro TI PRO 1000W bereits das Topmodell der Serie ist, braucht hier auch nicht Rücksicht auf leistungsstärkere Versionen genommen zu werden.
Interessant ist hier, dass FSP für die Anschlüsse der Peripherie-Versorgungsleitungen die fünfpoligen einreihigen Steckverbinder verwendet, welche wir auch schon von diversen be quiet!-Modellen her kennen. Vielleicht ist es aber auch andersherum, denn wie eingangs erwähnt, lässt be quiet! etliche Modelle von FSP fertigen.
Das Anschlussfeld des Hydro TI PRO 1000W ist gut beschriftet und durch Markierungen aufgeteilt. Es stehen zwei Anschlüsse für 8-Pin-EPS-Kabel und vier achtpolige Buchsen für "klassische" PCI-Express-Versorgungsleitungen zur Verfügung. Zusätzlich ist noch eine Buchse für ein 12VHPWR-Kabel vorhanden.
Auf der Außenseite befindet sich - neben einem wirklich auffälligen Marketingslogan - neben der Netzbuchse und dem Netzschalter auch ein kleiner Kippschalter, mit dem sich die Lüftersteuerung von einer rein aktiven auf eine semi-passive Kennlinie umschalten lässt.
Die Leistungswerte bzw. deren Verteilung bieten ebenfalls keine Überraschung und entsprechen dem, was bei modernen Netzteilen Standard ist. Die Nebenspannungen sind kombiniert mit 120 W belastbar. Die 3,3-V-Schiene bietet nominal bis zu 20 A, die 5-V-Schiene ebenfalls bis zu 20 A. Auf 12 V steht die gesamte nominale Netzteilleistung von 1.000 W zur Verfügung, was einem maximalen Strom von 83,33 A entspricht.
Mit einer Effizienz im Titanium-Bereich und einer Ausgangsleistung von 1.000 W samt "ATX-3.0-Reserven" ist es naheliegend, dass FSP hier eine seiner modernsten ATX-Netzteil-Plattformen einsetzt. Beim Hydro TI PRO 1000W kommt eine Full-Bridge-Topologie mit LLC-Resonanzwandlern zum Einsatz. Mangels Tests in letzter Zeit haben wir leider keine Vergleiche mit anderen aktuellen FSP-Netzteilen, aber ein Blick auf das Platinenlayout eines be quiet! Dark Power 13 850W legt nahe, dass beide Plattformen eng verwandt sind, sprich be quiet! diese Plattform von FSP als Grundlage für sein Modell genommen hat.
Bei den verbauten Teilen geht der Blick wie üblich auf die verwendeten Kondensatoren. Das mag einseitig erscheinen, aber diese lassen sich anders als die Dimensionierung von Bauteilen wie Dioden oder MosFETs relativ einfach aufgrund ihrer Spezifikationen einschätzen. Auch wenn falsch dimensionierte Premium-Kondensatoren auch nicht lange halten werden, so gibt doch die Wahl der Marke und damit auch der Preisklasse einen Hinweis darauf, wie der Hersteller selbst sein Netzteil hinsichtlich Preiseinstufung und Lebensdauer sieht.
Die Primärkondensatoren beim Hydro TI Pro 1000W mit einer Kapazität von 680 und 330 uF stammen aus dem Regal von Nippon Chemicon und sind mit einer Spannungsfestigkeit von 450 V spezifiziert. Zusammen mit dem 105-°C-Rating entspricht das dem, was bei High-End-Netzteilen Standard ist. Sekundärseitig kommen ebenfalls Elektrolytkondensatoren von Nippon Chemicon mit 105°C-Rating zum Einsatz, welche durch einige Modelle von Rubycon und natürlich auch etlichen Polymerkondensatoren ergänzt werden.
Zum Konzept eines High-End-Netzteils gehören natürlich auch funktionierende Schutzschaltungen, und das Hydro TI PRO 1000W leistet sich da keine Schwäche. Die OCP auf den Nebenspannungen greift jeweils bei ca. 32-33 A ein. Bei alleiniger Last auf 12 V konnten wir 108 A erreichen, bevor das Netzteil abgeschaltet hat. Das entspricht einer Last von ca. 1.300 W, was für ein 1.000-W-Netzteile eine sicher sinnvolle Dimensionierung darstellt. Wird die Last gleichmäßig auf alle drei Spannungen verteilt, dann erfolgt die Abschaltung durch die OPP (bzw. OCP 12V) auch bei knapp 1.300 W.