Das Thema Effizienz ist bei PC-Netzteilen nun seit langer Zeit schon ein wesentliches Merkmal. Die Einführung des 80-PLUS-Programms vor über 15 Jahren hat daran sicher großen Anteil, denn damit war es erstmals auch Usern ohne Grundwissen möglich, die Effizienz von Netzteilen in ihre Kaufentscheidung einzubeziehen. Zumal das Erreichen der höheren 80-PLUS-Stufen meist auch ein Hinweis auf ein technisch hochwertigeres Netzteil war.
Neben der meist schlichtweg besseren Technik hat die Effizienz bei einem Netzteil noch weitere Bedeutung, gerade in aktuellen Zeiten. Der Stromverbrauch des Gesamtsystems ist etwas geringer und es wird weniger Abwärme im Netzteil produziert, was wiederum den Bedarf an Kühlung reduziert. Es können also langsam drehende Lüfter eingesetzt werden, oder eher semi-passive Lüftersteuerungen verbaut werden. Beim Thema Stromverbrauch bzw. eventuellen Einsparungen gilt es natürlich realistisch zu bleiben. Am meisten Einsparungen sind möglich, wenn die Rechnerhardware an sich schon sparsam ist und auch die Einschaltzeit optimiert wird. Die absoluten Unterschiede zwischen einem Titanium-Flaggschiff und einem Netzteil mit aktuell zum Standard gewordenen Gold-Niveau sind meist weniger als fünf Prozent und unter mittlerer Last sogar meist nur zwei bis drei Prozent, d.h. es wird in den allermeisten schwierig, da eine wirkliche Ersparnis zu bekommen. Aber für ein Flaggschiff-Netzteil sprechen ja noch eine Menge anderer Gründe, nicht nur die Effizienz.
Seit wenigen Jahren können Hersteller ihre Netzteile nicht nur bei "80 PLUS" zertifizieren lassen, sondern auch bei Cybenetics, welche die technisch deutlich besseren Testverfahren einsetzen dürften. Neben den Effizienzmessungen bietet Cybenetics auch eine Zertifizierung der Geräuschentwicklung von Netzteilen an.
Wirkungsgrad
Da sich mit unserer Teststation neben der Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz auch die an den (imaginären) PC abgegebene Leistung bestimmen lässt, können wir damit auch quantitative Vergleiche der getesteten Netzteile vornehmen. Wir bestimmen dabei einmal die Effizienz über den Lastbereich des Netzteils selber und dann noch zum praxisnahen Vergleich an drei für alle Netzteile gleichen Punkten.
Die Effizienzmessungen lassen wir bei einer sehr niedrigen Last von 5 % beginnen, was hier 50 W an abgegebener Leistung entspricht. Bei dieser geringen Last außerhalb des normalen Arbeitsbereiches eines Netzteils liegt der Wirkungsgrad meist noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Das FSP Hydro TI PRO 1000W erreicht hier bereits einen sehr guten Wirkungsgrad von 86,9 %.
Bei einer Last von 10 % werden dann bereits 92,3 % erreicht, was ebenfalls einen sehr guten Wert darstellt. Bei 20 % liegt der Wirkungsgrad bei hervorragenden 94,9 %, wobei er mit zunehmender Last dann noch weiter ansteigt. Das Wirkungsgradmaximum erreicht das FSP Hydro TI PRO 1000W im Bereich von 30 bis 60 % an Last, wo es Werte größer 95 % erreicht. Der von uns gemessene Maximalwert liegt bei knapp aufgerundeten 96,0 % bei einer Last von 40 %. Mit steigender Last beginnt der Wirkungsgrad dann langsam abzusinken und erreicht bei 80-%-Last noch vergleichsweise hohe 94,6 %. Das sehr gute Bild wird mit 93,5 % Wirkungsgrad unter Volllast dann komplettiert.
Das FSP Hydro TI PRO 1000W ist sowohl durch das 80-PLUS-Programm von Clearesult geprüft worden als auch durch das Zertifizierungsprogramm von Cybenetics. In beiden wird die Stufe "Titanium" erreicht, wobei Cybenetics auch ein Prüfverfahren für die Netzteillautstärke entwickelt hat, in welcher das Hydro TI PRO 1000W das sehr gute Level "A++" erreicht.
Das Messverfahren von Cybenetics können wir nicht nachstellen, aber die Prüfbedingungen von 80 PLUS können wir zumindest ansatzweise nachstellen. Wir haben daher im Testverlauf wie üblich unsere Spannungsquelle jeweils kurz auf 115-V-Netzspannung umgestellt und die entsprechenden Lastpunkte gemessen. Die Anforderungen für 80 PLUS Titanium umfassen zu erreichende Mindestwerte an vier Lastpunkten (10 %, 20 %, 50 % und 100 %).
Lastpunkte | 10 % | 20 % | 50 % | 100 % |
80 PLUS Titanium (Mindestwerte) | 90 % | 92 % | 94 % | 90 % |
FSP Hydro TI PRO 1000W | 91,7 % | 94,2 % | 94,3 % | 90,4 % |
Das FSP Hydro TI PRO 1000W ist somit das erste Netzteil bei uns im Test, welches an allen vier Messpunkten die Anforderungen von 80 PLUS Titanium sicher erfüllt.
Insgesamt ist die Effizienz des FSP Hydro TI PRO 1000W beeindruckend und damit kann sich das Hydro TI PRO 1000W im Vergleich aller bislang von uns getesteten Netzteile an den Spitzenplatz setzen.
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Interessant ist auch der direkte Vergleich an drei festen Lastpunkten, da sich hier die Netzteile direkt miteinander vergleichen lassen, als ob man sie in demselben Rechner verwendet.
Der erste Punkt mit 90-Watt-Leistungsaufnahme entspricht einem gut ausgestatteten System im Idle. Das FSP Hydro TI PRO 1000W erreicht hier mit 91,8 % einen sehr guten Wert, mit dem es sich knapp hinter einem be quiet! Dark Power 13 850W und dem Platzhirsch Seasonic PRIME Ultra Titanium 1000W (TX-1000) an Platz drei einordnet.
Bei etwas höheren Werten, in diesem Falle 250-W-Leistungsaufnahme des Systems, kann sich das FSP Hydro TI PRO 1000W mit 95,6 % an die Spitze setzen, wobei es einen vergleichsweise komfortablen Vorsprung von 0,3 Prozentpunkten auf das be quiet! Dark Power 13 erreichen kann.
Am dritten Messpunkt, bei 500-W-Leistungsaufnahme, kann das FSP Hydro TI PRO 1000W mit 95,7 % seinen Vorsprung auf die Konkurrenz sogar noch etwas ausbauen und ebenfalls einen neuen Bestwert setzen.
Das FSP Hydro TI PRO 1000W zeigt beeindruckend hohe Effizienzwerte und schafft es sogar, in mehreren Bereich die bisherigen Referenzmodelle von Seasonic, Corsair oder be quiet! zu übertrumpfen.