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Ein leiser Betrieb ist Pflicht bei jedem aktuellen Netzteil, denn heutzutage wird niemand mehr ein Netzteil einbauen wollen, welches bei einem üblichen luftgekühlten System mit Standard-Komponenten negativ auffällt. Festplatten als Lärmquelle sind heute fast ausgestorben, bleiben also die Lüfter von CPU-, GPU- und Gehäusekühlung als die "Konkurrenten", die ein Netzteil deutlich "unterbieten" sollte. Da diese Komponenten unter hoher Systemlast wie z.B. Gaming meist auch deutlich an Lautstärke zulegen, ist das im Prinzip für das Netzteil eine lösbare Aufgabe. Die in den letzten Jahren angestiegene Effizienz, welche die durch die Spannungswandlung im Netzteil entstehende Abwärme reduziert, hat sicher maßgeblich dazu beigetragen, dass "laute" Netzteile heute selten sind. Aus dem Blickwinkel "Ultra-Silence" gesehen, mag das sicher anders aussehen, aber wir betrachten das aus Sicht eines durchschnittlichen Users.
Ein Feature, um einen leisen Netzteil-Betrieb bei niedriger Systemlast zu garantieren, ist der Einsatz von semi-passiven Lüftersteuerungen, welche den Lüfter in gewissen Last- und Temperaturbereichen abschalten, womit es wie ein Passiv-Netzteil arbeiten kann. FSP hat dieses Feature im Rahmen einer Lüftersteuerung eingebaut, welche eine Umschaltmöglichkeit vom semi-passiven Lüfter-Modus in einen rein aktiven bietet. Letzterer bietet sich an, wenn eine gewisse Systembelüftung oder bestmögliche Kühlung des Netzteils gewünscht ist.
Als Lüfter hat FSP ein 135-mm-Modell von der Firma "Protechnic Electric" mit der Bezeichnung MGA13512XF-A25 verbaut, welcher uns noch nicht untergekommen ist, aber laut Webrecherche in anderen FSP-Netzteilen bzw. Modellen von EVGA zum Einsatz kommt. Informationen dazu sind kaum zu finden, aber anscheinend hat dieses Modell ein Fluid Dynamic Bearing, was aufgrund der nur geringen Laufgeräusche im Betrieb passen würde.
In unserem Test konnte das FSP Hydro TI PRO 1000W ein sehr gutes Bild abgeben, was insbesondere daran liegt, dass es seinen semi-passiven Betriebsmodus bis in den hohen Lastbereich aufrechterhalten kann. Dies liegt vermutlich in seiner sehr hohen Effizienz und einer Temperatur-basierten Steuerung begründet.
Im aktiven Modus der Lüftersteuerung beträgt die Basisdrehzahl ca. 640 U/min, bei dem der Lüfter nur schwach in direkter Nähe zum Netzteil wahrnehmbar ist. Die Drehzahl wird dann hin zur Volllast nur minimal auf knapp 700 U/min erhöht, was die Lautstärke kaum verändert bzw. erhöht. Im Semi-Passiv-Modus (Eco-Modus) bleibt der Lüfter bis fast 80-%-Last ausgeschaltet, und demzufolge das Hydro TI PRO 1000W lautlos. Darüber läuft es dann im Prinzip mit den gut 700 U/min wie auch im Aktiv-Modus sehr leise, aber akustisch hat die offensichtlich Temperatur-basierte Regelung leider ein Wort mitzureden.
Last | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - aktiv | 640 | 640 | 640 | 650 | 650 | 650 | 680 | 700 |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - semi-passiv | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 700 (0-1400) |
Im Test haben wir - bei zugegebenermaßen vergleichsweise kühlen Umgebungsbedingungen - beim ersten Anfahren des Volllast-Punktes einen Betriebspunkt angefahren, bei dem das Thema "Hysterese" zum Tragen kommt, sprich das Springen zwischen zwei Zuständen. Im Eco-Modus wechselte dann der Lüfter im Minutentakt zwischen "an" und "aus", wobei er bei jedem Hochfahren kurz auf 1.400 U/min beschleunigt wird, was ein deutliches Lüfterrauschen zur Folge hat, bevor er dann auf ca. 700 U/min absinkt. Nach ein bis zwei Minuten ist die Netzteiltemperatur so weit abgefallen, dass der Lüfter wieder abgeschaltet wird. Nach einer weiteren Minute aber ist sie anscheinend wieder so weit angestiegen, dass wieder der Lüfterstart initiiert wird. Es gilt hier also, entweder unter dem kritischen Last-/Temperaturbereich zu bleiben, oder diesen genügend zu überschreiten.
Das Ganze ist natürlich wortwörtlich "Jammern auf hohem Niveau", denn wir sprechen hier über einen Betrieb im Lastbereich von >80-%-Last, wo die meisten anderen Netzteile schon längst fröhlich vor sich hinrauschen. Insgesamt überwiegen aus unserer Sicht die Vorteile der temperaturbasierte Lüfterregelung. Wenn aufgrund hoher Gehäuse- und Umgebungstemperaturen der Hysterese-Punkt schon früher bzw. niedrigen Lasten erreicht wird, dann bleibt dem User noch der auch angenehm leise aktive Modus, wo der Lüfter konstant mit einer niedrigen Drehzahl arbeitet.
Das voll-modulare Kabelmanagement des FSP Hydro TI PRO 1000W bietet keine Überraschungen und ist gut umgesetzt. Die Reduzierung auf zwei Reihen Buchsen ermöglicht es, gut an die Verriegelungshaken der Stecker zu kommen, die entsprechend immer zu freien Seite hin ausgerichtet sind. Der Typ der Steckverbindung ist auch bestens bekannt und bewährt.
Das FSP Hydro TI PRO 1000W bietet wie üblich Anschlussmöglichkeiten für zwei Kabel mit je einem 8-Pin-EPS-Stecker. Für Grafikkarten stehen fünf "klassische" 8(6+2)-Pin-Stecker zur Verfügung, welche sich auf vier einzelne Kabel aufteilen. So ist dann ein Kabelstrang mit zwei Abgriffen versehen, wobei dann die restlichen drei Stecker den Luxus eines jeweils eigenen Kabelstrangs genießen. Somit lässt sich eine High-End-Grafikkarte mit drei Buchsen optimal über drei Kabelstränge versorgen. Für entsprechende moderne NVIDIA-Grafikkarten steht zusätzlich eine Buchse für ein 12VHPWR-Kabel zur Verfügung.
Peripheriegeräte können über insgesamt zwölf SATA- und vier 4-Pin-Molex-Stecker versorgt werden. Von den vier Anschlusskabeln tragen zwei jeweils vier SATA-Stecker, wohingegen die restlichen zwei Stränge dann je zwei SATA- und zwei 4-Pin-Molex-Anschlüsse haben.
Die modularen Anschlusskabel sind allesamt in schwarz ausgeführt, wobei das 24-Pin-ATX- und das 12VHPWR-Kabel die einzigen Kabelstränge sind, bei denen schwarze Einzellitzen über einen Netzsleeve zusammengefasst sind. Alle weiteren Kabel sind als schwarze Flachbandkabel umgesetzt. Bzgl. der Kabellängen und Verarbeitung gibt es beim FSP Hydro TI PRO 1000W ebenfalls nichts auszusetzen.