TEST

Enermax Revolution D.F. X 1050W im Test

ATX 3.0 samt RGB-Beleuchtung - Enermax Revolution D.F. X 1050W - Äußeres und Technik

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Das Revolution D.F. X 1050W ist das erste etwas leistungsstärkere Netzteil von Enermax, das wir seit längerer Zeit im Test haben. Wie eingangs erwähnt, tritt es nicht als High-End-Modell an, um in einem Bereich neue Bestmarken oder neue Features zu zeigen, sondern es folgt dem rationalen Pfad, einen guten Kompromiss aus Preis, Qualität, Leistung und Features zu liefern. Mit einer Auslegung auf "nur" 80 PLUS Gold, aber genügend Leistung und modernen Anschlüssen samt ATX-3.0-Konformität ist es da schon auf einem guten Weg.

Zum Karton in den Markenfarben Rot und Schwarz gibt es nicht viel zu sagen: Vorne ein stylisches Bild vom Netzteil zusammen mit den Feature-Labeln, auf der Rückseite die technischen Daten samt näherer Vorstellung einiger Ausstattungsmerkmale.

Der Lieferumfang des Revolution D.F. X 1050W ist umfangreich und der Klasse angemessen. Neben den obligatorischen Dingen wie den modularen Anschlusskabeln, dem Netzkabel, Schrauben, Kabelbindern und einem (soliden) Handbuch liegt noch ein Adapter für den 24-Pin-Stecker bei, mit dem sich das Netzteil ohne angeschlossenes Mainboard starten lässt. Ebenfalls im Lieferumfang ist ein Aufkleber für die Seitenfläche, um dem Logo auch ohne RGB-Hintergrundbeleuchtung etwas Farbe zu verpassen.

Beim Design des Revolution D.F. X 1050W ist Enermax bei Bewährtem geblieben und hat dem nur 140 mm langen Stahlblechgehäuse üblicher Bauart eine anthrazitfarbene Pulverbeschichtung verpasst, welche von Optik und Haptik an "Hammerlack" erinnert. Auf der Seitenfläche hat Enermax ein Label aufgeklebt, bei dem die entsprechenden Bereiche für das Durchscheinen der RGB-Beleuchtung transparent ausgeführt sind

Das aus schwarzem Draht bestehende Lüftergitter oberhalb des 120-mm-Lüfters ist klassischerweise ein separates Bauteil, in dessen Mitte das bekannte Enermax-Herstellerlogo die Lüfternabe verdeckt.

Auf der Innenseite befindet sich der Anschlussbereich des voll-modularen Kabelmanagements, bei dem die Buchsen relativ dicht beieinander in einem Bereich angeordnet sind. Im vollbestückten Zustand wird es sicher schwierig, einen der sechspoligen Peripherie-Anschlüsse in der mittleren Zeile zu entfernen, aber wie oft kommt das in der Praxis schon vor. Die Buchsen sind wie üblich nach Typ des Anschlusses unterschiedlich ausgeführt und zusätzlich auch beschriftet.

Für Grafikkarten ist ein "nativer" 12VHPWR-Anschluss vorhanden. Fünf achtpolige Buchsen stehen für PCI-Express- und 8-Pin-EPS-Anschlüsse zur Verfügung, wobei zwei Stück davon mit einem beiliegenden modularen Anschlusskabel ein zweites 12VHPWR-Kabel versorgen können. Neben den üblichen Buchsen für 24-Pin-ATX- und Peripherieversorgungskabel ist noch ein kleiner zweipolige RGB-Sync-Anschluss vorhanden.

Auf der Außenseite, die ohne Herstellerlogo auskommen muss, ist neben der Netzbuchse und dem Netzschalter noch ein Taster untergebracht, mit dem der RGB-Betriebsmodus umgeschaltet werden kann. Wird die Taste mehr als 3 Sekunden gedrückt, so lässt sich das Netzteil zwischen Synchronisationsmodus, bei dem es sich vom Mainboard über das 2-Pin-RGB-Sync-Kabel steuern lässt, und dem Standalone-Betriebsmodus umschalten. Im Standalone-Betrieb schaltet ein kurzer Druck die vierzehn verschiedenen Farbmodi durch.

Beim Thema Leistungsfähigkeit braucht sich das Enermax Revolution D.F. X 1050W nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Die Gesamtleistung von 1.050 W ist vollständig auf der (einzigen) 12-V-Schiene verfügbar, was einer nominalen maximalen Stromstärke von 87,5 A entspricht. Die Nebenspannungen 3,3 V und 5 V sind mit je 20 A dimensioniert und haben eine kombinierte Leistung von 130 W.

Im Inneren des Enermax Revolution D.F. X 1050W kommt eine Plattform zum Einsatz, die auf einer Half-Bridge-Topologie mit LLC-Resonanzwandler- und DC-DC-Technik basiert. Trotz der kompakten Gehäuseabmessungen und dem vollmodularen Kabelmanagement wirkt diese Plattform der 1kW-Klasse erstaunlich aufgeräumt. 

Auch die vom Marketing versprochenen japanischen Kondensatoren mit 105-°C-Rating sind an Bord. Primärseitig sind zwei Elkos mit je 390-uF-Kapazität und 450-V-Spannungsfestigkeit von Rubycon verbaut. Sekundärseitig stammen die Elkos von Nichicon und werden von einer Reihe Feststoffkondensatoren ergänzt.

Beim Check der Schutzschaltungen gibt es beim Enermax Revolution D.F. X 1050W ein etwas durchwachsenes Bild: Sie sind vorhanden, funktionieren, sind aber in einem Bereich etwas zu großzügig ausgelegt. Die OCP (Überstromschutzschaltung einer Spannungsschiene) auf den Nebenspannungen löst bei ca. 32 A auf 3,3 V bzw. 30 A auf 5 V aus, was eine sinnvolle Dimensionierung mit genügend Reserven darstellt.

Auf 12 V konnten wir die OCP bei 120 A auslösen, was schon eine eher großzügige Auslegung darstellt, aber auch noch im Rahmen liegt. Bei kombinierter Last, also gleichzeitig starker Belastung von 12 V und den Nebenspannungen, erfolgte die Abschaltung durch die OPP erst bei knapp unter 1.600 W. Als kurzzeitige Lastspitze ist das in Ordnung und wird ja im gewissen (äußerst kurzeitigem) Maße auch von ATX 3.0 gefordert. Bei unseren Test aber fahren wir die Last stufenweise alle paar Sekunden weiter hoch und damit bewegt sich das Netzteil schon sehr lange im Überlastbereich. Sicher lässt sich streiten, wie praxisrelevant dieses Szenario mit gleichmäßiger Überlast auf allen Spannungsschienen, somit auch den heute eher unbedeutenden Nebenspannungen, tatsächlich ist. Von daher soll dies keine Abwertung des Enermax Revolution D.F. X 1050W darstellen.