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Mini-PC als Router für Fortgeschrittene

Umfangreiche Möglichkeiten mit OPNsense analysiert - Der Mini-PC von KingNovy im Detail (2)

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Das Mainboard ist mittels vier kleiner Schrauben inklusive Abstandshalter mit dem Gehäuse verbunden. Auf der Rückseite des PCBs sitzt nahezu mittig der Intel-Prozessor. Bei ihm handelt es sich um den Celeron N5105 aus der Jasper-Lake-Familie, er wurde im 10-nm-Verfahren gefertigt und vertraut auf BGA1338 (Ball Grid Array). Der festverlötete Prozessor bringt vier Kerne mit, die allerdings kein Hyper-Threading unterstützen. Dies ist jedoch positiv zu bewerten, da so weniger Angriffsfläche in Sachen Internet-Sicherheit geboten wird. Die vier Kerne bieten einen Grundtakt von 2,0 GHz, doch inklusive Turbo geht es mit einem Kern bis auf 2,9 GHz hinauf.

Nahe der vier LAN-Buchsen sind vier eigenständige Netzwerk-Controller zu sehen und am anderen Ende des PCBs der SIM-Karten-Slot.

Wir wollten uns vergewissern, dass in unserem Fall der I226-V-Controller von Intel vorliegt und der Spec-Code auf den vier Chips bescheinigt uns dies. Ganz klar zu erkennen ist der passende Spec-Code SRKTV. Unter Microsofts Windows-Betriebssystem und gerade in Verbindung mit AVMs FRITZ!Box sind Verbindungsabbrüche mit den Intel NICs längst bekannt. Unter Linux und FreeBSD sieht es hingegen deutlich besser aus. Wer sich einen solchen Unterbau mit pfSense/OPNsense zulegt, muss keine Probleme befürchten. Die Intel-Netzwerk-Controller arbeiten unter pfSense/OPNsense deutlich besser als beispielsweise Netzwerkchips von Realtek.

Auf diesem Bild ist der Passivkühler zu sehen, auf dem auch das Mainboard verschraubt wird. Der Celeron N5105 nimmt dabei keinen direkten Kontakt mit dem Passivkühler auf, sondern mit einer kleinen Kühlerplatte, die als Verbindungsstück dient und die Abwärme an den Passivkühler weiterleitet.

Sowohl die NVMe-SSD als auch das RAM-Modul stammen, wie der Mini-PC selbst, aus China. Bei beiden Kompontenten handelt sich allerdings nicht um bekannte Marken. Die SSD stammt von der Firma Huadisk und bringt in unserem Fall 128 GB auf die Waage. Die Anbindung erfolgt über das PCIe-3.0-x4-Interface, deren Lanes von der CPU stammen, die maximal acht Stück im Gepäck hat. Laut technischen Daten kommt die NVMe-SSD lesend bis auf 3.000 MB/s, beim Schreiben sind es bis zu 2.400 MB/s. Ein Cache ist nicht mit an Bord. Bei den Speicherchips handelt es sich um TLC-3D-NAND.

Das DDR4-SO-DIMM fasst 8 GB und kommt effektiv bis auf 3.200 MHz. Doch da der Celeron N5105 DDR4-Module nur bis auf 2.933 MHz unterstützt, wird der Arbeitsspeicher nicht voll ausgereizt. Der Speicher kommt von Yue Tiger, natürlich ebenfalls direkt aus China.

Beide Komponenten lassen sich alternativ mit handelsüblichen Produkten bestücken. Allerdings gibt es keine QVLs, sodass ein gewisses Risiko vorhanden ist, dass eine Inkompatibilität vorherrscht.