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Mini-PC als Router für Fortgeschrittene

Umfangreiche Möglichkeiten mit OPNsense analysiert - Fazit

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Eine FRITZ!Box, ein Speedport oder eine Vodafone Station reichen für den Großteil der Heimanwender absolut aus. Vor allem dann, wenn die Router schlicht funktionieren sollen und das Netzwerk-Wissen dahinter nicht vorhanden oder einfach nicht von Interesse ist. Wenn das nötige Wissen hinter den Kulissen jedoch bekannt ist oder zumindest das Interesse besteht, das eigene Netzwerk zu optimieren, eröffnen sich mit dem kostenlosen OPNsense-Betriebssystem in der Community-Edition als Firewall- und Router-Distribution gänzlich neue Möglichkeiten, gleichzeitig Freiheiten, aber auch eine gewisse Art Verantwortung.

Denn während eine FRITZ!Box die meisten Einstellungen hinter den Kulissen für den Heimanwender übernimmt, müssen die meisten Parameter auf der OPNsense-Web-Oberfläche selbst vorgenommen werden. Sei es bei den Interfaces oder auch bei den Firewall-Regeln. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass ein System mit OPNsense in Sachen Firewall-Regeln nicht automatisch sicherer als eine FRITZ!Box ist. Der Administrator der OPNsense muss daher genau wissen, welche Freigaben und welche Blockierungen für das eigene Netzwerk Sinn ergeben. Die Möglichkeiten hierzu sind nahezu unendlich.

Als Unterbau muss es dabei kein stromhungriger Server aus dem professionellen Segment sein. Gerade für den Heimgebrauch reicht ein kleiner Mini-PC mit einigen NICs bereits völlig aus. Gleichzeitig ist dieser Mini-PC im Regelfall auch energieeffizient. Von AliExpress haben wir uns für diesen Artikel für den Mini-PC von KingNovy entschieden. Dieser bringt in kompakten Abmessungen von 136 x 126 x 47 mm (L x B x H) den Celeron-N5105-Prozessor von Intel mit vier Kernen ohne Hyper-Threading und einem Grundtakt von 2,0 GHz. Im Turbo-Modus geht es bis auf 2,9 GHz hinauf. In der Konfiguration mit 8 GB RAM und 128 GB SSD (NVMe) fand der Mini-PC den Weg zu uns in die Redaktion. Der Preis lag damit bei lediglich 214 Euro.

Ein Hauptbestandteil sind natürlich die vier I226-V-NICs von Intel, die im Linux- und FreeBSD-Bereich eine deutlich bessere Figur machen, als dies unter Windows mit möglichen Verbindungsabbrüchen der Fall sein kann. Die vier LAN-Ports können Daten bis 2,5 GBit/s schaufeln und ermöglichen diverse Interface-Konfigurationen. An dieser Stelle sind fast keine Grenzen gesetzt und der Anwender kann sich so sein eigens optimiertes Netzwerk aufbauen. Ein Nachteil an diesem kostengünstigen Mini-PC sind einerseits die nicht vorhandene Garantie und auch BIOS-Updates sind schwierig zu erhalten. Zumindest in unserem Fall war ein recht aktuelles BIOS von diesem Jahr vorhanden.

In Sachen Leistungsaufnahme begnügt sich der Mini-PC im Idle bereits lediglich mit knapp über 11 W. Während des Downloads mit 33 MB/s (SVVDSL 250) stieg der Energiehunger auf etwa 16 W an. Wird im BIOS für die PCIe-Root-Ports der ASPM-Mode L0sL1-Mode erzwungen, sinkt die Leistungsaufnahme noch weiter ab. Im Leerlauf waren es dabei deutlich weniger als 10 W. Zum Vergleich: Eine FRITZ!Box liegt bei ungefähr 10 W.

KingNovy Mini-PC mit Intel Celeron N5105, 8 GB RAM und 128 GB NVMe-SSD unter OPNsense

  • Gute Leistung mit genügend Puffer
  • Sehr gute Energie-Effizienz
  • vier LAN-Ports mit bis zu 2,5 GBit/s
  • optional WLAN als Access-Point möglich
  • mehr Freiheiten und Möglichkeiten mit OPNsense
  • Kompakte Abmessungen

  • keine Garantie
  • BIOS-Updates eher schwierig