Werbung
Mit seinem wassergekühlten und nicht gerade schwachbrüstigen ROG GX700 hatte ASUS in den letzten Wochen für Schlagzeilen gesorgt. Auch wenn das High-End-Notebook während der DreamHack 2016 in Leipzig trotz seines stolzen Preises von fast 4.500 Euro gegen Bargeld über den Ladentresen geschoben wurde, dürfte es nur wenige Abnehmer finden – zu hoch ist der Preis, zu gering schätzen wir den Mehrwert der Wasserkühlung ein, was es allerdings noch in einem ausführlichen Test zu beweisen gilt. Mit einem Preis von rund 1.900 Euro deutlich günstiger, aber womöglich nicht weniger langsam, ist das ASUS ROG G752VT, welches wir ausführlich getestet haben.
Auch wenn unsere Leser durchaus bereit sind, für ihr Hobby viel Geld in die Hand zu nehmen und für eine Grafikkarte gerne einmal mehr als 500 Euro bezahlen, dürfte das GX700 trotz seiner technischen Raffinessen, wie der vollwertigen GeForce GTX 980 oder der externen Wasserkühlung, auf ein nicht ganz so großes Käuferinteresse stoßen. Schließlich wird auch großen Wert auf ein halbwegs vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt. Ein Preis um die 1.500 bis 2.500 Euro für ein Gaming-Notebook klingen da schon deutlich verlockender. Das ASUS ROG G752VT, welches wir uns für diesen Test vorgenommen haben, siedelt sich genau in dieser Preisklasse ein. Erwarten kann man bei der Spieleleistung trotzdem noch immer einiges, denn unter der Haube stecken eine aktuelle Skylake-CPU samt einer GeForce-GTX-Grafik von NVIDIA. Dazu gibt es für die eigene Spielesammlung nicht nur eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte als Datengrab; auf Wunsch lässt sich das Notebook auch mit einer schnellen SSD für das Betriebssystem und die wichtigsten Programme ausrüsten.
{jphoto image=91605}
Die ASUS-ROG-G752-Reihe, welche zur IFA 2015 im September in einer überarbeiteten Fassung präsentiert wurde, startet in Deutschland bei etwa 1.500 Euro. Dann gibt es mit dem Intel Core i7-6700HQ einen Quadcore-Prozessor der Skylake-Generation, 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher und eine 1-TB-Festplatte. Für die Grafikbeschleunigung zeichnet sich hier allerdings noch eine NVIDIA GeForce GTX 965M verantwortlich, welche zumindest für Full HD ausreichend schnell ist. Das Display misst 17,3 Zoll in seiner Diagonalen und löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf. DVD-Brenner, Kartenleser, Webcam, ein hochwertiges Soundsystem sowie ein schickes Gamer-Gehäuse gehören ebenfalls zur Grundausstattung.
Wer mehr Leistung benötigt und gerne auch G-Sync haben möchte, womit sich störende Ruckler und Tearing-Effekte minimieren lassen, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Das ASUS ROG G752VT gibt es auch mit schnellerer GeForce GTX 970M oder gar GeForce GTX 980M und lässt sich zudem mit einem Intel Core i7-6820HK bestücken – sogar ein hochauflösendes 4K-Panel ist möglich. Aufrüstoptionen für eine zusätzliche SSD mit bis zu 512 GB Speicher und satten 32 GB Arbeitsspeicher stehen ebenfalls zur Verfügung. Für die Vollausstattung bezahlt man dann allerdings schon rund 2.600 Euro.
Unsere Testkonfiguration ist dabei genau in der Mitte angesiedelt und bereits ab etwa 1.900 Euro zu haben. Hier kümmern sich ein Intel Core i7-6700HQ und eine NVIDIA GeForce GTX 970M mit 3 GB Videospeicher um die Spieleberechnung. Dazu gibt es eine 1-TB-Festplatte sowie eine zusätzliche 256-GB-SSD mit NVMe-Protokoll. Auf G-Sync müssen wir hier ebenfalls nicht verzichten.
Schickes aber großes Gehäuse
Verpackt wird die Gaming-Hardware in einem eher schlicht gehaltenen Gehäuse. Während der Bildschirm-Deckel von gebürstetem Aluminium überzogen ist, ist die Unterseite komplett aus Kunststoff, wobei sie farblich an den Look des Deckels angepasst wurde. Die Tastatur wurde ebenfalls in einem Bett aus Kunststoff eingelassen, ist dank Soft-Touch-Oberfläche aber auch sehr rutschfest. An den Seiten setzt ASUS hingegen wieder auf gebürstetes Aluminium und sorgt so für farbliche Akzente und etwas Abwechslung. Direkt auf dem Bildschirmdeckel ist ein ROG-Logo angebracht, welches im Betrieb orange leuchtet, genau wie die beiden seitlichen Farbstreifen. Zwischen den Scharnieren am hinteren Ende des Notebooks ist der Schriftzug "Republic of Gamers" zu finden, welcher kupferfarben hervorgehoben wird. Nettes Gimmick: Auf der Geräte-Unterseite findet sich ein kleines Plastik-Fenster, welches einen vorsichtigen Einblick in das Innere gewährt.
Insgesamt aber ist das ASUS ROG G752VT mit einer Tiefe von fast 333 mm nicht gerade kompakt und braucht auf dem Schreibtisch einiges an Platz. Andere Geräte der 17-Zoll-Klasse wie beispielsweise das MSI GT72 oder das Alienware 17 sind hier deutlich kompakter. Dafür kann sich die Verarbeitungsqualität sehen lassen. Das Gehäuse gibt an keiner Stelle nach, die zahlreichen Lufteinlässe an der Rückseite sind ebenfalls sehr stabil und auch der Bildschirm hält sicher im aufgeklappten Zustand seine Position. Einzig der Bildschirmdeckel lässt sich ein klein wenig eindrücken.
Mit einem Gewicht von rund 4,1 kg ist es bei weitem kein Leichtgewicht. Wer das Notebook allerdings als Desktop-Replacement einsetzen möchte und lediglich nur wenige Tage im Jahr mit zur LAN-Party schleppt, für den ist das sicherlich zu verschmerzen.
Die Tastatur kann auf ganzer Linie überzeugen. Die für Gamer wichtigen WASD-Tasten sind farblich hervorgehoben, dank 17,3-Zoll-Ausrichtung steht sogar ein Nummernblock mit voller Tastengröße zur Verfügung. Die Tasten sind mit 16 x 16 mm großzügig dimensioniert, bieten insgesamt einen sehr guten Druckpunkt, der Hub ist angenehm. Lobenswert ist zudem, dass ASUS auf das Standard-Layout setzt und sich nicht wie MSI für eine ungewohnte Anbringung verschiedener Funktionstasten entschieden hat. Dank einer dreistufig regelbaren Hintergrundbeleuchtung lässt es sich auch zu nachtschlafender Zeit und in dunkleren Umgebungen problemlos darauf spielen. Das Touchpad ist leicht nach links gerückt, bietet dafür aber auf einer Fläche von 119 x 68 mm sehr gute Gleiteigenschaften und arbeitet insgesamt sehr präzise – an die Qualität der Touchpads eines MacBooks kommt ASUS hier schon nahe heran. Die Tasten für den linken und rechten Mausklick sind dediziert ausgegeben und trapezförmig an das Touchpad angeschlossen. Der Druckpunkt ist gut, das Feedback ebenfalls. Einen Fingerprint-Sensor wie bei einigen Clevo-Barebones von Schenker Technologies oder MIFcom gibt es jedoch nicht.
Dafür zusätzliche Makrotasten. Spieler können hier auf fünf verschiedene Funktionstasten zurückgreifen, die sich mithilfe einer eigenen Software konfigurieren und belegen lassen. Zudem ist ein Wechsel des Bildschirms bzw. der Bildausgabe über eine eigene Taste möglich. Ansonsten informiert das ASUS ROG G752VT über sechs kleine LEDs direkt unterhalb des Touchpads über den aktuellen Betriebszustand aus – sie informieren über Festplatten-Aktivität, die Akku-Ladung und den aktuellen Betriebszustand des Notebooks. Auch kann überprüft werden, ob der Flugmodus aktiviert ist, bei dem alle Sendefunktionen komplett abgeschaltet werden.
Dicke Kühlung
Optisch und auch technisch hat das ASUS ROG G752VT viel mit dem wassergekühlten Flaggschiff gemein. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Kühlung aufwendig ausfällt. Zwar sind die Anschlüsse für die externe Wasserkühlung weggefallen, die zahlreichen Lüftungsschlitze auf der Rückseite gibt es beim kleinen Schwestermodell aber weiterhin. Über sie ziehen die Kühlsysteme für Prozessor und Grafikkarte die nötige Frischluft nach Innen und befördern die Abwärme darüber auch wieder nach draußen.
Die Anschlüsse für das ROG G752VT hat ASUS deswegen komplett auf die linke und rechte Seite verteilt, was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch verschlimmert, denn dicke und große Stecker wie zum Beispiel für die Netzwerkverbindung, ein externes Display oder aber für das Netzteil können nicht hinter dem Bildschirm versteckt werden.
Den Großteil der Anschlüsse hat ASUS auf der rechten Seite angebracht. Ganz am hinteren Ende finden sich hier der Anschluss für das externe 180-W-Netzteil und die Ethernet-Verbindung. Danach folgen ein HDMI- und DisplayPort-Anschluss sowie zwei USB-3.0-Schnittstellen. Sogar eine USB-3.1-Typ-C-Buchse mit Thunderbolt-3-Support hat ASUS untergebracht. Für den Anschluss eines Headsets stehen zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen und ein S/PDIF-Anschluss zur Verfügung.
Viele Anschlüsse mit Blu-ray-Laufwerk
Auf der gegenüberliegenden Seite finden sich immerhin noch zwei weitere USB-Buchsen und ein Kensington-Lock für den Diebstahlschutz. Dazu gibt es einen SD-Kartenleser und ein optisches Laufwerk. Unser Testmuster liest und beschreibt hier nicht nur DVDs und CDs, sondern kann auch Blu-ray-Medien auslesen.
Für satte Bässe hat ASUS auf der Unterseite sogar einen eigenen Subwoofer verbaut, die beiden Stereo-Lautsprecher sind hingegen direkt über den hinteren Kühlrippen angebracht. Insgesamt ist die Klangausgabe sehr präzise und etwas kraftvoller als bei anderen Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse. Schnelles WLAN, G-Sync-Support, Killer-Netzwerkchips und einen mit 67,5 Wh eher schwachbrüstig dimensionierten Akku gehören hier ebenfalls zur Grundausstattung. Letzterer ist leider nicht austauschbar, immerhin lassen sich über die Wartungsklappe Festplatte, SSD und RAM mit wenigen Handgriffen ersetzen – an CPU und GPU kommt man aber nur sehr schwer heran.
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |