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Gigabyte Aero 15X im Test

Dank GeForce GTX 1070 Max-Q mehr Power und Durchhalte-Vermögen

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Nur wenige Tage nachdem Gigabyte das Aero 14 um eine weitere Ausstattungs-Variante erweitert hat, frischt man nun auch den großen Bruder auf. Zwar bleibt es weiterhin bei Kaby Lake und einer Pascal-Grafikkarte, statt einer GeForce GTX 1060 kommt nun aber eine GeForce GTX 1070 im effizienten Max-Q-Design zum Einsatz. Das dürfte den schlanken 15-Zöller noch einmal deutlich beschleunigen – ohne dabei eine allzu negative Auswirkung auf Kühlung und Laufzeiten zu haben. Wie sich das neue Gigabyte Aero 15X schlägt, erfährt man pünktlich zum heutigen Markstart in diesem Hardwareluxx-Artikel. 

Mit seiner Aero-Reihe hatte Gigabyte vor etwas mehr als einem Jahr den Nerv der Zeit getroffen und ein besonders schlankes und leichtes Multimedia- bzw. Gaming-Notebook auf den Markt gebracht. Was mit einem Skylake-Prozessor und einer Maxwell-Grafikkarte in einem 14-Zoll-Gehäuse begann, wurde wenig später auf die aktuelle Kaby-Lake- und Pascal-Generation umgeschwenkt – die ersten Geräte waren hierzulande ohnehin nicht erhältlich. Etwas später folgte eine größere 15,6-Zoll-Version, die obendrein ein paar der Kritikpunkte des kleinen Bruders ausbügelte und bereits ab Werk mit einer modernen Thunderbolt-3-Schnittstelle ausgerüstet war. Eines aber haben beide Aero-Reihen gemeinsam: Sie vereinen trotz kompakter Abmessungen mit einer Bauhöhe von gerade einmal 19,9 mm und einem vergleichsweise leichten Gewicht von nur rund 2,1 kg potente Hardware sowie einen kapazitätsstarken 94-Wh-Akku für eine hohe Leistung und eine lange Ausdauer unterwegs. Außerdem zeigen sich die Geräte farbenfroh, sind aber trotzdem schlicht gehalten.

Nachdem Gigabyte zu Beginn des Monats eine neue Modellvariante mit NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti und Thunderbolt 3 für das Aero 14 vorstellte, frischt man nun auch das größere Aero 15 auf. Größte Neuerung: Statt einer NVIDIA GeForce GTX 1060 gibt es nun eine GeForce GTX 1070 im effizienten Max-Q-Design, was die 3D-Leistung noch einmal deutlich beschleunigen dürfte, ohne dabei negative Auswirkungen auf die Kühlung und Laufzeiten zu haben. Die neue Grafiklösung soll gegenüber der regulären GeForce GTX 1070 etwa 10 bis 15 % langsamer arbeiten, senkt ihre TDP aber deutlich ab, was die Kühlung vereinfacht und die Leistungsaufnahme reduziert. Die restliche Ausstattung bleibt nahezu identisch, kleinere Anpassungen gibt es bei Tastatur, Mainboard, Kühlung und den Lautsprechern sowie bei der Software.

Herzstück des neuen Gigabyte Aero 15X ist weiterhin ein schneller Intel Core i7-7700HQ, dem 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher sowie eine flotte 512-GB-SSD mit PCI-Express-Anbindung zur Seite gestellt werden. Dazu gibt es die besagte NVIDIA GeForce GTX 1070 Max-Q mit 8 GB GDDR5-Videospeicher, eine Chiclet-Tastatur mit RGB-Hintergrundbeleuchtung und ein 15,6 Zoll großes Display mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. G-Sync-Support oder ein schnelles 120-Hz-Panel gibt es nicht, andere Display-Optionen wie ein höherauflösendes 3- oder 4K-Display fehlen ebenfalls. Für die Stromversorgung unterwegs ist ein leistungsstarker Akku mit 94,24 Wh verbaut. All das verpackt man in einem kompakten und vergleichsweise leichten Aluminium-Gehäuse, welches es zunächst als eine Art "Black Edition" nur noch in Schwarz geben wird. Ob es die Max-Q-Version später auch mit dem grünen oder orangen Bildschirm-Deckel geben wird, wird die Nachfrage regeln müssen. Zunächst wird man das Gerät nur in Schwarz anbieten.

Preislich wird man etwas tiefer in die Tasche greifen als beim bisherigen Aero 15. Die offizielle Preisempfehlung des Herstellers wird für das neue Aero 15X mit 2.399 Euro angegeben. Die bisher erhältlichen Modellvarianten wird es auch weiterhin geben. 

Hochwertiges Aluminium-Gehäuse mit weniger Farbauswahl

Abgesehen davon, dass es das neue Gigabyte Aero 15X zunächst nur in Schwarz und nicht mehr mit orange- oder grün-farbenem Bildschirmdeckel geben wird, ist es optisch nicht von den bisherigen Modellen zu unterscheiden. Auch bei der neuesten Version setzen die Taiwaner auf ein schlichtes, sehr dezent gehaltenes Design. Damit unterstreicht Gigabyte, dass es sich beim Aero 15X nicht um ein reines Gaming-Gerät handelt, sondern um eines, welches sich auch an anspruchsvolle Nutzer richten soll, die neben ihrer alltäglichen Office-Arbeit auch Fotos bearbeiten oder Videos schneiden möchten und das gerne auch auswärts im Café oder im Biergarten tun möchten. Mit Abmessungen von 356 x 250 x 19,9 mm fällt es erstaunlich kompakt und mit einem Gewicht von nur etwa 2,1 kg auch vergleichsweise leicht aus. Trotzdem stecken im Inneren potente Hardware und ein kapazitätsstarker 94-Wh-Akku.

 

Wie bei den bisher von uns getesteten Aero-Modellen ist auch das Gehäuse des Aero 15X sehr gut verarbeitet. Scharfe Kanten oder schlecht herausgearbeitete Spaltmaße gibt es keine. Die Display-Scharniere, welche sich fast über die gesamte Rückseite erstrecken, könnten allerdings verwindungssteifer sein. Sie wackeln schon bei den kleinsten Erschütterungen lange nach – gerade auf längeren Zugfahren kann das störend sein. Hinzu kommt, dass wir leichte Knarzgeräusche im Bereich des Akkus und damit direkt unterhalb der Tastatur feststellen konnten. Dafür ist das Gehäuse dank der hochwertigen Materialwahl sehr stabil und gibt auch auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach. Etwas störend ist die Anfälligkeit gegenüber Fettflecken. Gerade der Bereich um das Touchpad herum bzw. die Handballenauflage sind sehr anfällig für Fettflecken. Schon nach kurzer Zeit sind einige Fingerabdrücke darauf zu finden.

Grund für die schlanken Abmessungen ist unter anderem auch das Display. Dieses verfügt über einen sehr schlanken Rahmen von gerade einmal 5 mm. Im Bereich der Tastatur setzt Gigabyte auf einen klassischen Aufbau und verzichtet trotz der kompakten Geräte-Abmessungen nicht auf einen eigenen Nummernblock. Dafür erstreckt sich die Tastatur über die gesamte Breite des Topcases. Die Chiclet-Tastatur unseres Testmusters setzt hier auf ein US-Layout, womit die Return-Taste etwas kleiner ausfällt und "Y" und "Z" vertauscht sind. Obendrein liegen einige Zeichen auf einer anderen Taste. Die in Europa verkauften Geräte werden natürlich über ein deutsches Layout verfügen. 

Im Gegensatz zum Aero 14 setzt man beim Aero 15 und Aero 15X auf eine RGB-Hintergrundbeleuchtung. Hier lässt sich über die Fusion-Software nicht nur die Farbe für jede Taste einzeln bestimmen, sondern auch deren Beleuchtungseffekt. Möglich sind alle erdenklichen Farben und Effekte. Damit lassen sich dann auch die für Spieler wichtigen WASD-Tasten farblich gesondert hervorheben und auch andere Item-Tasten entsprechend markieren. Die Tasten verfügen über einen guten Druckpunkt bei mittlerem Hub, womit die Tastatur einen sehr guten Eindruck hinterlässt und sich problemlos auch für Vielschreiber eignet.

Gute Tastatur, gutes Tochpad

Ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist das Touchpad. Dieses ist mit Abmessungen von 106 x 70 mm großzügig dimensioniert und eignet sich somit auch für größere Hände. Dank der glas-ähnlichen Oberfläche sind die Gleiteigenschaften nahezu perfekt. In dieser Disziplin reicht der Mausersatz klar an das Touchpad der MacBook-Geräte von Apple heran und zählt damit zu den besseren. Alle gängigen Multi-Touch-Gesten wie Pinch-to-Zoom oder das Scrollen im Browser über zwei Finger werden problemlos verstanden und präzise umgesetzt. In den Ecken und an den Rändern arbeitet der Mausersatz ebenfalls sehr präzise. Einziger Nachteil: Da der rechte Mausklick im rechten Teilbereich des Touchpads ausgeführt wird, führen unvorsichtige Anwender im Alltag hin und wieder einen rechten Mausklick durch, ohne dies eigentlich zu wollen. 

Dedizierte Tasten für den rechten und linken Mausklick gibt es nicht, sie werden per Fingertab mittels einem oder zweier Finger ausgeführt. Lobenswert: Das Touchpad lässt sich über ein Software-Tool komplett abstellen. Ideal, wenn man einen richten Gaming-Nager per USB angeschlossen hat und keine Fehlbewegungen über das integrierte Touchpad ausführen möchte.

Trotz des Intel-Core-i7-Prozessors und der flotten NVIDIA GeForce GTX 1070 im Max-Q-Design zeigt sich die Kühlung erstaunlich schlicht. Dicke Lufteinlässe wie sie bei vielen Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse zu finden sind, gibt es beim Gigabyte Aero 15X keine. Einzig zwischen Topcase und Bildschirm sind einige Lufteinlässe untergebracht. Aufgrund der schmalen Display-Ränder sind die HD-Webcam sowie das integrierte Mikrofon nach unten gewandert.

Anschlussseitig hat das neue Gigabyte Aero 15X einiges zu bieten und geht mit dem Zahn der Zeit. Auf der linken Seite stellt der schlanke 15-Zöller eine Gigabit-Ethernet-Buchse sowie zwei Videoausgänge in Form von HDMI 2.0 und miniDisplayPort 1.3 bereit. Dazwischen ist eine USB-3.1-Schnittstelle nach Typ-A, ganz vorne gibt es eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss eines Headsets. Sie fungiert als sogenannter Kombijack und kann damit als Ein- und Ausgang gleichzeitig genutzt werden. 

Die restlichen Anschlüsse hält das Gigabyte Aero 15X auf der gegenüberliegenden Seite bereit. Hier gibt es zwei weitere Typ-A-Schnittstellen sowie eine moderne Typ-C-Buchse, welche nicht nur nach Gen2-Standard arbeitet, sondern auch das Thunderbolt-3-Protokoll versteht. Damit werden Datenübertragungsraten von bis zu 40 GBit/s möglich und auch andere Signale wie Video oder gar Strom lassen sich darüber übertragen. Auf einen Kartenleser braucht man ebenfalls nicht zu verzichten. Lobenswert: Klobige Anschlüsse finden sich stets im hinteren Bereich, was die Verkabelung auf dem Schreibtisch vereinfacht. 

Schlichte Kühlung, kompakte Stromversorgung

Wie bereits erwähnt, sucht man dicke Lufteinlässe für die Kühlung beim Gigabyte Aero 15X fast schon vergebens. Sie sind hauptsächlich zwischen Display und Topcase versteckt, aber auch auf der Unterseite. Eine Wartungsklappe, über die man sich einen schnellen und einfachen Zutritt auf die Innereien verschaffen hätte können, um zumindest Arbeitsspeicher und SSD aufrüsten oder tauschen zu können, gibt es bei unserem Testmuster nicht. Die Abwärme von Prozessor und Grafikkarte wird über zwei Heatpipes mittig an die beiden Seiten geführt und von dort aus über zwei Radiallüfter nach draußen befördert. Trotz der potenten und durchaus hitzigen Hardware verspricht Gigabyte ein angenehm leises Betriebsgeräusch. Lauter werden dürften die integrierten Lautsprecher: Sie leisten nun jeweils 2 W.

Aus Platzgründen hat man auf ein optisches Laufwerk verzichtet, dafür einen kapazitätsstarken Akku mit fast 95 Wh verbaut. Andere Geräte müssen hier meist mit einem 65-Wh-Akku auskommen. An die Steckdose angeschlossen wird das Gigabyte Aero 15X über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 200 W. Dieses ist erstaunlich kompakt und nur 475 g leicht. Praktisch: Über eine zusätzliche USB-Schnittstelle mit 2 A und 5 V lassen sich gleichzeitig ein Smartphone oder Tablet aufladen. 

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