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Für unseren Test versorgte uns Razer natürlich mit der Kaby-Lake-Refresh-Auflage, dieses Mal jedoch nicht mit dem absoluten Topmodell. Unser Testmuster wird von einem Intel Core i7-8550U samt einer Intel UHD Graphics 620 befeuert und kann auf einen 16 GB großen Arbeitsspeicher sowie auf eine 512 GB fassende PCI-Express-SSD zurückgreifen. Es handelt sich die mittlere von drei Modellvarianten des Razer Blade Stealth. In unserem Preisvergleich werden dafür aktuell rund 1.899 Euro fällig.
Das MacBook als Design-Vorlage
Wie schon bei den ersten Razer-Blade-Geräten diente auch beim neuen Razer Blade Stealth die aktuelle MacBook-Pro-Familie von Apple unverkennbar als Design-Vorbild. Wie bei den Geräten aus Cupertino setzt man auch hier auf ein hochwertiges Unibody-Gehäuse aus Aluminium, rundet die Ecken ab und schmückt den Bildschirmdeckel mit einem beleuchteten Hersteller-Logo. Anders als bei den älteren MacBook-Geräten gibt es aber keinen weiß beleuchteten Apfel, sondern ein giftgrünes Schlangen-Logo. Links und rechts davon peppen zwei Bügelfalten das ansonsten schnörkellose Design auf.
Für farbliche Abwechslung sorgt nicht nur der Desktop-Hintergrund, sondern auch die Tastatur. Bei unserer schwarzen Modellvariante setzt Razer auf die hauseigene Chroma-Beleuchtung und erlaubt somit eine RGB-Hintergrundbeleuchtung. Farbe und Effekt können für jede Taste einzeln eingestellt werden.
Insgesamt bringt es das Razer Blade Stealth auf Abmessungen von 321 x 206 x 13,8 mm und zeigt sich damit äußerst kompakt, vor allem was die Bauhöhe mit gerade einmal nicht ganz 14 mm anbelangt. Zudem ist es mit einem Gewicht von etwa 1,35 kg erfreulich leicht. Im Gegensatz zum 12,5-Zoll-Modell hat die Kaby-Lake-Refresh-Neuauflage gerade einmal um 60 g zugelegt.
Razer hat sich von Apple nicht nur das Design abgeschaut, sondern auch deren gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Das Razer Blade Stealth ist hervorragend verarbeitet, selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Chassis an keiner Stelle nach. Scharfe Kanten gibt es keine, alle Spaltmaße sind hervorragend herausgearbeitet. Das Display-Scharnier ist fest, erlaubt jedoch auch weiterhin das Öffnen mit nur einer Hand.
Gute Tastatur, hervorragendes Touchpad
Bei der Tastatur setzt Razer auf einfache Chichlet-Tasten. Während MSI auf die linke Windows-Taste verzichtet und die Return-Taste auf nur eine Zeile beschränkt, setzt Razer auf ein Standardlayout – einzig im Bereich der Pfeiltasten gibt es Anlass zur Kritik. Sie sind teilweise zu eng zusammengefasst und fallen gegenüber den restlichen Tasten deutlich kleiner aus. Zudem gibt es aufgrund der kompakten 13,3-Zoll-Ausrichtung aus Platzgründen keinen separaten Nummernblock. Der Druckpunkt ist knackig, das Feedback sehr gut.
Die Hintergrundbeleuchtung des Razer Blade Stealth weiß auf ganzer Linie zu gefallen. Über die Razer-Synapse-Software lassen sich Farbe und Effekt für jede Taste einzeln einstellen und die gewünschte Konfiguration bequem in Profilen abspeichern, die sogar per Tastenkombination aktiviert werden können. Möglich sind über 13,8 Millionen unterschiedliche Farben und zahlreiche vorgefertigte Effekte, wie ein statisches Aufleuchten, ein Pulsieren, ein Spektrum-Wechsel oder ein Aufflammen.
Die für Spieler wichtigen WASD-Tasten lassen sich so farblich hervorheben. Lobenswert: Wird die FN-Taste gedrückt, um beispielsweise die Helligkeit des Bildschirms oder die Lautstärke der Lautsprecher anzupassen, wird die Hintergrundbeleuchtung der restlichen Tasten mit Ausnahme derer, die per FN Zusatzfunktionen bieten, komplett abgestellt, womit sich die gewünschte Funktion einfacher finden lässt.
Links und rechts neben der Tastatur sind die integrierten Lautsprecher des Razer Blade Stealth untergebracht. Sie könnten jedoch lauter sein und vor allem tiefere Bässe liefern.
Ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist das Touchpad. Dieses verfügt dank gläserner Oberseite über hervorragende Gleiteigenschaften und arbeitet äußerst präzise und schnell. Multitouch-Gesten wie das Scrollen über zwei Finger im Browser oder das Vergrößern von Bildern per Pinch-to-Zoom-Geste werden ebenfalls problemlos verstanden. Dedizierte Tasten für den linken und rechten Mausklick gibt es keine – sie werden direkt im Touchpad ausgeführt. Ein Finger löst den linken, zwei hingegen den rechten Mausklick aus.
Sehr wenige Anschlüsse
Einer der größten Kritikpunkte des Razer Blade Stealth ist sicherlich seine Anschluss-Vielfalt. Aufgrund der kompakten Abmessungen muss auf den einen oder anderen Port verzichtet werden. Zudem stehen nur sehr wenige USB-Schnittstellen bereit.
Auf der linken Seite bietet das Razer Blade Stealth eine moderne Typ-C-Buchse. Sie verfügt nicht nur über das Thunderbolt-3-Protokoll, sondern dient außerdem zur Stromversorgung über das externe Netzteil. Daneben gibt es eine USB-3.1-Schnittstelle nach Typ-A und einen 3,5-mm-Kombiport für den Anschluss eines Headsets.
Gegenüberliegend gibt es lediglich eine zweite USB-3.1-Schnittstelle sowie einen HDMI-Port für die Videoausgabe an einen Fernseher, Beamer oder einfach an einen zweiten Bildschirm. Wer als Gamer Tastatur und Maus und anschließen möchte, sollte dies nicht zuletzt wegen der geringen Spieleleistung der integrierten CPU-Grafik besser über das Razer Blade Core V2 tun, welches wir auf den nächsten Seiten noch ausführlich vorstellen werden.
Schlichte Kühlung
Da das Razer Blade Stealth seine Grafikkarte quasi auf das Razer Blade Core V2 ausgelagert hat und lediglich auf eine 15-W-CPU zurückgreift, genügt eine vergleichsweise einfache Kühlung. Auf den ersten Blick gibt es lediglich auf der Unterseite ein paar Lüftungsschlitze. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man wie bei den Apple-Geräten im aufgeklappten Zustand zwischen dem Topcase und dem Bildschirm aber zahlreiche weitere Lufteinlässe.
Eine Wartungsklappe für den Austausch der SSD gibt es leider nicht. Wartungsfreundlich ist das Razer Blade Stealth somit nicht. Ähnlich kompakt fällt das externe Netzteil aus, welches es gerade einmal auf Abmessungen von 107 x 38 mm bringt. Für unterwegs gibt es einen fest verbauten Akku mit 53,6 Wh.