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Acer Predator Helios 300 im Test

Mit Coffee Lake H noch besser

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Mit dem Predator Helios 300 schickte Acer im letzten Jahr sehr interessante Gaming-Notebooks ins Rennen, die vor allem für preisbewusste Spieler interessant waren. Nicht einmal ein Jahr später folgt das Update für die neuen Coffee-Lake-H-Prozessoren, am Grundgerüst, dem Design und an der restlichen Technik ändert sich jedoch nichts. Wie sich die rund 999 Euro günstige Einstiegsversion in der Praxis schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten. 

In den letzten Jahren hat sich im Bereich der Gaming-Notebooks vor allem im Hochpreis-Segment einiges getan. Dank neuer Hardware wurden die Geräte nicht nur stetig schneller, sondern auch immer kompakter und leichter und trotzdem mit vielen neuen Technologien wie G-Sync, RGB-Beleuchtung, Killer-Netzwerk oder schnellen Displays und leistungsstarken Kühlsystemen vollgepackt. Davon profitiert aber auch der Einsteiger-Bereich. Wer auf ein paar typische Gamer-Features verzichtet, bekommt noch immer ein ausreichend schnelles Spieler-Notebook. Bei Acer kündigte man hierfür im letzten Jahr die Predator-Helios-300-Serie an.

Nicht ganz zwölf Monate später hat diese mit der Vorstellung der neuen Coffee-Lake-H-Prozessoren ein Update erfahren. Am Feature-Set, dem Gehäuse oder der restlichen Ausstattung ändert sich gegenüber dem Vorjahresmodell jedoch nichts. Auch das neue Predator Helios 300 gibt es wahlweise als 17-Zöller oder im 15-Zoll-Format. Die matten Bildschirme setzen auf ein IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung und verzichten auf G-Sync oder eine hohe Bildwiederholfrequenz abseits von 60 Hz. Während im letzten Jahr noch auf den Intel Core i7-7700HQ oder den Core i5-7300HQ zurückgegriffen wurde, stehen nun der Core i7-8750H und der Core i5-8300H zur Auswahl. Um die Grafikbeschleunigung kümmert sich je nach Modell eine NVIDIA GeForce GTX 1060 mit 6 GB Videospeicher, oder eine GeForce GTX 1050 Ti mit 4 GB. 

Dazu gibt es zwischen 8 und 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher, eine SSD mit 128 bis 256 GB und natürlich eine handelsübliche Magnetspeicher-Festplatte mit maximal 1 TB als zusätzliches Datengrab. Verbaut wird die Hardware in einem relativ flachen Kunststoff-Gehäuse, mechanische Tasten gibt es keine, eine RGB-Beleuchtung fehlt ebenfalls. Je nach Konfiguration bezahlt man dafür zwischen 999 und rund 1.700 Euro.

Nachdem uns Acer im letzten Jahr mit dem Serien-Flaggschiff versorgte, hat man sich bei der Coffee-Lake-H-Neuauflage nun für die preislich sehr attraktive Einstiegs-Version entschieden, welche so schon zu einem Preis ab 999 Euro angeboten wird. Angetrieben wird unser Testmuster von einem Intel Core i5-8300H, einer NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti und 8 GB RAM. Das Betriebssystem ist auf einer 128-GB-SSD vorinstalliert, eine 1-TB-Festplatte steckt ebenfalls im Gehäuse.

Das Gehäuse bleibt unverändert

Gegenüber dem Vorjahresmodell hat Acer das Predator Helios 300 nicht weiter überarbeitet. Auch die Coffee-Lake-H-Version setzt auf das optisch eher schlicht gehaltene Kunststoff-Gehäuse, das noch sehr viel mit dem Acer Aspire VX15 gemein hatte. Zum Einsatz kommt auch hier ein eher kantiges, aber futuristisch wirkendes Design, das überwiegend in schwarz gehalten ist und hier und dort mit roten Farbakzenten auf sich aufmerksam macht. Das gilt für die beiden Zierstreifen auf dem Bildschirmdeckel, aber auch für die Luftein- und -Auslässe an der Rückseite sowie für die Touchpad-Umrandung oder die speziell markierten Gamer-Tasten im Bereich der Tastatur. 

Um den Preis schließlich auf unter 1.000 Euro zu drücken, hat Acer vor allem bei der Materialwahl gespart. Das Acer Predator Helios 300 besitzt ein reines Kunststoff-Chassis, dessen Oberfläche durch seine Aluminiumoptik leicht angeraut wurde und dadurch sehr griffig ist. Die Verarbeitung geht für den Preis in Ordnung. Scharfe Ecken und Kanten gibt es keine, Spaltmaße sind gut herausgearbeitet und auch die Stabilität kann gefallen. Einzig die beiden Display-Scharniere hätten verwindungssteifer sein können.

Insgesamt bringt es das Acer Predator Helios 300 auf Abmessungen von 432,3 x 28,9 x 29 mm und stemmt rund 3,0 kg auf die Waage. Damit ist zwar etwas schwerer und größer als die derzeit sehr beliebten High-End-Modelle, wie das MSI GS65 Stealth Thin, das Gigabyte Aero 15X v8 oder das hauseigene Acer Predator Triton 700, dafür bietet es auch einen großen 17-Zoll-Bildschirm. Modelle mit kleinerem 15,6-Zoll-Display gibt es ebenfalls. 

Die beiden roten Zierstreifen auf dem Bildschirmdeckel werden im Betrieb nicht beleuchtet, wohl aber die Tastatur. Sie leuchtet passend zur Gesamtoptik des Gaming-Boliden rot auf, muss aber auf RGB-LEDs verzichten. Immerhin lässt sich die Intensität in fünf Stufen regulieren und die für Spieler wichtigen WASD-Tasten sind bereits farblich entsprechend hervorgehoben.

Die Tasten sind in der Regel 15 x 15 mm groß und wurden im Abstand von 3 mm angebracht, was für eine hohe Treffsicherheit sorgt und damit das Verfassen längerer Texte problemlos möglich macht. Zwar besitzen die Chiclet-Tasten einen mittleren Hub, sind allerdings etwas leichtgängig, was das Feedback letztendlich etwas schwammig macht. Dafür gibt es dank der 17,3-Zoll-Ausrichtung einen eigenen Nummernblock, der vor allem Zahlenvielschreiber erfreuen dürfte.

Ein richtiger Gaming-Nager ist Pflicht

Das Touchpad ist eine der größten Schwächen des Acer Predator Helios 300. Zwar ist es mit einer Fläche von 106 x 71 mm großzügig dimensioniert und die Gleiteigenschaften sind durchaus gut, die Präzision lässt jedoch vor allem zu den Rändern und den Ecken hin zu wünschen übrig. Multitouch-Gesten werden meist problemlos verstanden. Eigene Tasten für den linken und rechten Mausklick gibt es keine; sie werden nicht dediziert ausgegeben. Dafür hat sich Acer für ein Clickpad entschieden, das jedoch sehr fest betätigt werden muss, um einen Mausklick auszulösen.

Um die Optik etwas aufzulockern, hat Acer den Mausersatz rot umrandet. Aufgrund der vergleichsweise schlechten Präzision an den Rändern wird beim Acer Predator Helios 300 ein richtiger Gaming-Nager von Razer, Roccat und Co., der über USB mit dem Gaming-Boliden angeschlossen wird, fast schon zur Pflicht. Hier macht sich der günstige Einstiegspreis durchaus bemerkbar. Allerdings werden ohnehin die allermeisten Spieler zu einer dedizierten Maus greifen.

Anschlussseitig bietet das Acer Predator Helios 300 eigentlich alles, was das Gamer-Herz begehrt, wenngleich moderne Anschlüsse wie Thunderbolt 3 oder Killer-Netzwerk fehlen und die Zahl der USB-Ports limitiert ist. An der linken Geräteseite stellt das Testnotebook eine USB-3.1-Schnittstelle, einen HDMI-Port, eine Typ-C-Buchse und die Gigabit-Ethernet-Buchse sowie einen SD-Kartenleser und einen Kensington-Lock bereit. 

Gegenüberliegend gibt es zwei weitere USB-Buchsen nach Typ-A, die sind jedoch aufgrund des älteren 2.0-Standards etwas langsam. Ein Headset lässt sich über die kombinierte 3,5-mm-Klinkenbuchse anschließen, die Aufteilung in Ein- und Ausgang über zwei Stecker wäre sicherlich sinnvoller gewesen. Ansonsten bietet das Acer Predator Helios 300 an der rechten Seite nur noch den Anschluss für das externe 135-W-Netzteil und zwei LEDs, die über den Betriebszustand von Akku und SSD bzw. HDD informieren. Die Platzierung der Anschlüsse ist durchdacht gewählt.

Frischluft gib es nur über die Rück- und Unterseite

Lüftungsschlitze für die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte gibt es eigentlich nur auf der Rückseite unterhalb des Bildschirms, aber auch auf der Unterseite. Sie wurden teils rot eingefärbt, was die ansonsten eher schlichte Optik aufpeppt. Lobenswert: Auf der Unterseite gibt es zwei Wartungsklappen, über die man schnellen Zugriff auf die Laufwerke und den Arbeitsspeicher erhält, was ein späteres Aufrüsten vereinfacht. Bei vielen anderen Geräten verzichten die Hersteller meist darauf, womit in der Regel die komplette Unterseite mühsam abmontiert werden muss.

Mit Strom versorgt wird das Acer Predator Helios 300 stationär über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 135 W. Für unterwegs muss ein 48 Wh starker Akku genügen, welcher fest im Gehäuse verbaut wurde. Hier zeigt sich, dass Acer abermals den Rotstift angesetzt hat, schließlich stecken in vielen Gaming-Notebooks meist Akkus mit einer Kapazität von mindestens 60 Wh.