TEST

Gigabyte Aorus 15-W9

Schneller RTX-Gamer mit hochwertigem Gehäuse im Test

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Zu Beginn des Jahres kündigte Gigabyte zur Vorstellung der neuen mobilen Turing-Grafikkarten mit dem Aero 15 und dem Aorus 15 zwei neue Flaggschiff-Notebooks an, die natürlich mit den neuen NVIDIA-Chips bestückt werden sollten. Während wir das neue Aero-Modell zu seinem Marktstart bereits kräftig auf den Zahn fühlen konnten, folgt nun der Test des reinen Gaming-Boliden. Wie sich das Aorus 15 mit Intel Core i7-8750H, NVIDIA GeForce RTX 2060 und schnellem SSD-Speicher schlägt, das erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel auf den nachfolgenden Seiten.

Kaum ein Marktfeld hat sich so verändert wie das der Gaming-Notebooks. Waren die Geräte vor wenigen Jahren nicht wirklich für den mobilen Einsatz geeignet und obendrein optisch alles andere als zurückhaltend, hat sich das gänzlich gewandelt. Das Gigabyte Aero 15 will zwar kein reines Gaming-Notebook sein, sondern spricht dank seines X-Rite-Pantone-zertifizierten Displays, seiner kompakten und leichten Abmessungen und natürlich dank seines kapazitätsstarken Akkus auch den anspruchsvollen Workaholic an, denn unter der Haube gibt es richtig flotte Hardware, die bis hin zu einer potenten GeForce RTX 2080 Max-Q reicht, mit der sich durchaus schon mehr als gut spielen lässt.

Das Aorus 15 fügt sich dagegen in die Klasse der reinen Gaming-Notebooks ein, was man auch daran erkennt, dass das Gerät der hauseigenen Gaming-Marke zugeordnet ist. Trotzdem ist auch dieses Modell optisch sehr zurückhaltend und relativ leicht und schlank. Das Gigabyte Aorus 15 gibt es zunächst in zwei verschiedenen Ausführungen. Während das Aorus 15-W9 von einer NVIDIA GeForce RTX 2060 befeuert wird, ist das Aorus 15-X9 mit einer schnelleren GeForce RTX 2070 bestückt. Über einen Coffee-Lake-H-Prozessor mit sechs Kernen, maximal 32 GB DDR4-Arbeitsspeicher und ein 15,6 Zoll großes Full-HD-Display mit schnellen 144 Hz verfügen jedoch beide Varianten. Der schnelle SSD-Speicher mit PCI-Express-3.0-Anbindung sowie eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte zählen beim Aorus 15 ebenfalls zur Grundausstattung, genau wie Killer-Netzwerkchips, eine Chiclet-Tastatur mit RGB-Hintergrundbeleuchtung und moderne Anschlüsse bis hin zu USB 3.1 Gen2 Typ-C. 

Für unseren Test versorgte uns Gigabyte mit der kleineren Variante des Aorus 15. Das Auros 15-W9 wird von einem Intel Core i7-8750H angetrieben, der auf 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher und eine NVIDIA GeForce RTX 2060 mit 6 GB GDDR6-Videospeicher zurückgreifen kann. Windows 10 Home ist auf einer 256 GB großen M.2-SSD mit PCI-Express-Anbindung vorinstalliert, ausreichend Platz für die eigene Spielesammlung bietet eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte. Preislich muss man dafür derzeit etwa 2.199 Euro einplanen, womit das Gerät klar in die gehobene Preis- und Leistungsklasse einzusortieren ist. Ob sich das lohnt, erfährt man in diesem Hardwareluxx-Artikel.

Schlichtes Edel-Gehäuse

Nicht nur beim Namen mit nur wenigen Buchstaben Unterschied, hat das Aorus 15 viel mit dem Aero 15 gemein – vor allem auch optisch. Denn auch das Aorus 15 verfügt über ein schlichtes Gehäuse, das kaum den Anschein eines leistungsfähigen Gaming-Boliden macht. Hier setzt Gigabyte ebenfalls auf ein hochwertig verarbeitetes Barebone, das auf einem Mix aus Kunststoff und Aluminium basiert und obendrein in mattem Schwarz gehalten ist. Einzig auf dem Bildschirm-Deckel gibt es ein paar optische Akzente. So sind dort ein mittig angebrachtes Aorus-Logo sowie zwei davon abgehende Streifen angebracht, die allesamt im Betrieb weiß beleuchtet werden. Daran erkennt man zumindest ein bisschen, dass im Aorus 15 ordentlich Gaming-Power steckt.

Das Gehäuse ist jedenfalls hervorragend verarbeitet. Selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Chassis an keiner Stelle nach, die dicken Streben bei den rückseitigen Luftschlitzen sowie die Lufteinlässe an der Unterseite sind äußerst stabil. Scharfe Kanten oder störende Spaltmaße gibt es keine. Einzig das Display-Scharnier könnte verwindungssteifer sein, denn dieses wackelt selbst bei der kleinsten Erschütterung im Zug oder Flugzeug störend nach. Dafür lässt es sich einfach mit nur einer Hand öffnen.

Wird das Aorus 15 aufgeklappt und eingeschaltet, zeigt es sich von einer weniger schlichten Seite. Dann kommt die RGB-Hintergrundbeleuchtung zum Vorschein. Ab Werk ist die nämlich auf Regenbogen-Modus gestellt und wechselt über einen Farbverlauf von Rot über Grün bis hin zu Blau und ist damit durchaus sehr farbenfroh. Auf einen Farbwechsel-Effekt hat Gigabyte jedoch verzichtet, ihn muss der Anwender über die Software eigenständig konfigurieren. Dabei lässt sich die Tastatur in drei Zonen unterteilen und individuell anpassen. Ebenfalls eingestellt werden können die LEDs in den Ecken der Vorderseite am Topcase, denn diese werden im Betrieb ebenfalls beleuchtet.

Wirklich leuchtstark ist die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur jedoch nicht, sie ist insgesamt sehr dezent und nur in dunklen Umgebungen klar zu erkennen. Die für Spieler wichtigen WASD-Tasten sind daher noch einmal gesondert hervorgehoben, einen zusätzlichen Nummernblock hält das Aorus 15 ebenfalls bereit, genau wie einige Zusatz-Funktionen, die per FN-Kombo bereitgestellt werden. Dazu zählen der Flugzeugmodus, das Regulieren der Display-Helligkeit, der Lautstärke oder aber Multimedia-Elemente zur Musik- und Videosteuerung. Eine separate Taste, mit der sich die Kühlung mit nur einem Knopfdruck auf die Maximalleistung setzen lässt, ist außerdem mit von der Partie.

Sehr gute Eingabegeräte

Bei der Tastatur setzt Gigabyte auf Chiclet-Tasten. Die bieten einen knackigen Druckpunkt bei mittlerem Hub und sind mit 15 x 15 mm ausreichend groß dimensioniert. Aufgrund der dünnen Schriftart sind sie jedoch nicht immer gut ablesbar, vor allem dann, wenn mehrere Funktionen auf einer Taste liegen. Lobenswert: Gigabyte setzt auf ein Standard-Layout. 

Das Touchpad ist mit Abmessungen von 116 x 61 mm großzügig dimensioniert und etwas in die Länge gezogen. Dank der gläsernen Oberfläche sind die Gleiteigenschaften hervorragend, die Präzision zu den Ecken und Rändern hin, nimmt nicht ab. Selbst Multitouchgesten wie Pinch-To-Zoom oder das Scrollen mithilfe von zwei Fingern im Browser, werden problemlos verstanden und schnell umgesetzt. 

Der Powerknopf zwischen Tastatur und Bildschirm wird im Betrieb wie die Design-Elemente auf dem Deckel weiß beleuchtet, direkt darüber findet sich der Aorus-Schriftzug. Beim Display setzt Gigabyte im Übrigen auf schlanke Bildschirm-Ränder, wenngleich die nicht ganz so dünn ausfallen als noch beim Aero 15. Ein Grund, weswegen das Aorus-Gerät mit 361 x 246 x 24,4 mm etwas größer und dicker ausfällt. Das Gesamtgewicht beläuft sich bei unserem Testmuster auf rund 2,4 kg. Für ein reines Gaming-Gerät dieser Preis- und Leistungsklasse ist das Gerät aber noch immer sehr kompakt und mobil.

Besonders große und klobige Anschlüsse wie eben die Videoausgänge oder den Eingang für das externe 180-W-Netzteil hat Gigabyte sinnig hinter den Bildschirm verfrachtet. Hier stellt das Gigabyte Aorus 15-W9 einen HDMI- und DisplayPort-Ausgang, aber auch eine Typ-C-Schnittstelle und einen Kensington-Look zum Diebstahl-Schutz bereit. 

Über die linke und rechte Geräteseite bietet der 15-Zöller eine Reihe weiterer Anschlüsse und Schnittstellen. Auf der rechten Geräteseite gibt es eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle mit Killer-Funktionalität, eine USB-3.1-Schnittstelle nach Typ-A und einen microSD-Kartenleser. Gegenüberliegend gibt es zwei weitere Typ-A-Buchsen und einen 3,5-mm-Klinkenstecker für den Anschluss eines Headsets. Hier wären zwei separate Ports als Ein- und Ausgang sicherlich die praktikablere Variante gewesen. In beiden Fällen sind die Anschlüsse mittig positioniert, nach hinten hin sind zahlreiche Lufteinlässe für die Kühlung vorgesehen. 

Drahtlos kommuniziert das Aorus 15-W9 per 802.11-AC-WiFi und Bluetooth 5.0 – im Falle des WLANs dank der Double-Shot-Technik auch hier mit Killer-Funktionalität.

Auffälligere Kühlung

Ist die Kühlung beim Aero 15 eher schlicht gehalten, ist sie beim Aorus 15 deutlich sichtbar. Insgesamt verfügt der 15-Zöller über neun Lufteinlässe an Rückseite, Unterseite und den Seiten. Um die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte kümmern sich zwei separate Lüfter mit insgesamt sechs Kupfer-Heatpipes, die in der Mitte des Geräts zusammenkommen. Mit nur einem Knopfdruck lässt sich die Kühlleistung maximieren. Das verspricht durchgehend hohe Taktraten von Coffee Lake H und Turing.

Mit Strom versorgt wird das Gigabyte Aorus 15-W9 über ein externes Netzteil. Das etwas leistungsfähigere Aorus 15-X9 wird hingegen von einem 230 W starken Stromspender versorgt. Für unterwegs muss jeweils ein 62 Wh starker Akku genügen.